Nach Tor-Flaute

Tim Kleindienst vom 1. FC Heidenheim über Fehlschüsse und Zweifel

Bei der 1:2-Heimniederlage des Fußball-Bundesligisten 1. FC Heidenheim gegen Bayer Leverkusen beendete Stürmer Tim Kleindienst seine Torflaute. Was seine Mitspieler und er dazu sagen und welche Premiere der 28-Jährige feierte:

Eine Serie ist gerissen. Nach acht Spielen in Folge ohne Niederlage musste sich der 1. FC Heidenheim mal wieder geschlagen geben. Gegen den technisch besseren und individuell stärker besetzten Tabellenführer Bayer Leverkusen endete aber auch ein Negativlauf. Tim Kleindienst blieb vor seinem Tor zum 1:2-Endstand (87. Minute/Vorlage von Nikola Dovedan) gegen den Tabellenführer in fünf Spielen in Folge ohne ein eigenes Tor.

„Über den Langen (Spitzname von Kleindienst) brauchen wir nicht viel zu reden. Sein Name steht für sich und wie wichtig er für unsere Mannschaft ist“, erklärte Lennard Maloney und fügte an: „Mich freut’s für ihn, auch, dass er endlich wieder mit dem Schädel getroffen hat.“

Tim Kleindienst: ein Kopfballtor zuletzt in Liga zwei

Denn, obwohl Kleindienst „der Lange“ ist (bei einer Körpergröße von 1,94 Metern), war es sein erstes Kopfballtor in der Bundesliga für den FCH - und überhaupt (zwei Bundesligatore hatte Kleindienst bereits für den SC Freiburg erzielt). Zuletzt hatte der Angreifer in der 2. Liga am 17. März 2023 beim Heidenheimer 5:2-Heimsieg gegen den Karlsruher SC per Kopf getroffen – und damit elf Monate zuvor.

Tim Kleindienst beim Aufwärmen vor dem Heimspiel des 1. FC Heidenheim gegen Bayer Leverkusen. Foto: Eibner/Roger Bürke

„Das tut ihm gut, das tut uns gut“, erklärte Patrick Mainka. „Auch wenn er nicht trifft, ist er trotzdem ein sehr wichtiger Spieler für uns, mit seinem Anlaufverhalten, mit seiner Wucht. Aber der Treffer ist vielleicht gut für die nächsten Wochen“, blickte der Heidenheimer Kapitän voraus.

Ein Fehlschuss gegen Borussia Dortmund

Trotz der Niederlage gegen Bayer Leverkusen freue er sich sehr über das Tor, räumte Kleindienst ein und blickte zurück. „Gerade nach dieser Geschichte gegen Dortmund, diesem klaren Fehlschuss (in der 14. Minute war das Tor halb leer, Kleindienst schoss aber neben das Tor) und dem etwas unglücklichen Kopfball in Bremen, war es für mich wichtig zu treffen“, erklärte der 28-Jährige. „Für mich als Stürmer ist es wichtig, um diese Phase zu beenden.“

Um Gottes willen, ich habe am leeren Tor vorbeigeschossen.

Tim Kleindienst über vergebene Torchancen

„Natürlich“ habe auch er sich teilweise (über sich selbst) gewundert. „Am Ende sitzt du zu Hause und fragst dich: Was hast du denn da jetzt eigentlich gemacht?“, so Kleindienst im Hinblick auf vergebene hundertprozentige Torchancen. Der Stürmer weiß aber auch: „Das gehört dazu, damit musst du dich auseinandersetzen. Es ist aber wichtig, daran nicht zu verzweifeln. So ein Gedanke wie ,Um Gottes willen, ich habe am leeren Tor vorbeigeschossen‘ kann dich auch in ein Loch ziehen.“

Den Schwung mitnehmen

In der Aufstiegssaison sei „sehr viel sofort ins Tor gegangen“, in dieser Spielzeit sei dies noch nicht so. Kleindienst möchte aber nun den Schwung mitnehmen und sagt: „Sieben Tore in der ersten Saison sind nicht so verkehrt. Es sind noch ein paar Spiele. Wenn du als Stürmer eines Aufsteigers auf ein zweistelliges Torkonto kommen kannst, hätte ich das vor der Saison sofort unterschrieben.“

Und vielleicht kommt der ein oder andere Kopfballtreffer ja noch dazu. Es könnte der Start einer Serie werden. Für Kleindienst persönlich und für den FCH allgemein. Am Samstag, 24. Februar, geht’s für zu Union Berlin...

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