Wer soll beim 1. FC Heidenheim die Tore schießen? Diese Frage wurde in der Vorbereitung des Fußballbundesligisten nach dem Abgang der treffsicheren Tim Kleindienst, Niklas Beste und Eren Dinkci zum Dauerthema. Maximilian Breunig lieferte in der Erstrunden-Partie des DFB-Pokals beim FC Villingen eine erste Antwort. Mit drei Treffern ebnete er den Weg für den ungefährdeten 4:0-Sieg und rechtfertigte seine Nominierung für die Startelf. Rund um den Pflichtspielauftakt schlüpften weitere Heidenheimer in verschiedene Haupt- und Nebenrollen.
Der Treffsichere: Angreifer Maximilian Breunig traf bei seinem Pflichtspieldebüt für den FCH dreifach
„Ein Stürmer muss da sein, wenn er gebraucht wird“, sagte Frank Schmidt über den Auftritt von Maximilian Breunig. „Das hat er in der Vorbereitung gezeigt und hat er heute gezeigt“, fügte der Heidenheimer Trainer an. Neben dem Trainerlob gab es für den Neuzugang vom SC Freiburg gleich die erste Trophäe: Breunig wurde zum Spieler des Spiels gewählt. Den Dreierpack samt Auszeichnung wollte der Angreifer, der am Mittwoch seinen 24. Geburtstag gefeiert hatte, aber nicht zu hoch bewerten. „Für mich persönlich ist es natürlich etwas Schönes“, sagte er, „Aber insgesamt bin ich einfach froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind.“
Für mich persönlich ist es natürlich etwas Schönes, aber insgesamt bin ich einfach froh, dass wir eine Runde weitergekommen sind.
Maximilian Breunig über seine drei Treffer für den FCH
Der dreifache Torschütze spielte aber nicht die alleinige Hauptrolle in der Offensive: Der ebenfalls neu verpflichtete Paul Wanner zeigte sich spielfreudig und nutze eine von mehreren Chancen zum 3:0 (53.). Doch auch die weiteren Offensivspieler mischten gut mit: Marvin Pieringer harmonierte als Doppelspitze mit Breunig, verpasste einen eigenen Treffer nur knapp, bereitete aber wie Leo Scienza und Adrian Beck ein Tor vor.
Die Geduldigen: Marnon Busch und Stefan Schimmer fehlten im Kader des 1. FC Heidenheim
Vor dem Pokal-Duell in Villingen hatte Schmidt angekündigt, dass er harte Entscheidungen beim Zusammenstellen des Kaders treffen müsse. Und so kam es: Während mit Breunig und Wanner zwei Neuzugänge die Tore machten, suchte man die Namen von Marnon Busch und Stefan Schimmer in der Startelf und unter den Auswechselspielern vergebens. Sie spielten in Villingen gar keine Rolle. Die Abwesenheit des Duos, das in den vergangenen Saisons eigentlich immer Teil des Spieltagskaders war, begründete Schmidt unterschiedlich.
Schimmer ereilte das Schicksal, das angesichts des breiteren Kaders im Vergleich zum Vorjahr im Saisonverlauf noch einige Spieler treffen dürfte. „Ich hatte schon drei Neuner dabei, deshalb hat es Stefan Schimmer erwischt“, so Schmidt. Das Fehlen von Marnon Busch sei hingegen damit begründet, dass er große Teile der Vorbereitung verpasst hatte, sagte der FCH-Trainer. „Es war für ihn wichtiger, dass er noch einmal trainieren konnte“, betonte Schmidt, der eine baldige Kaderrückkehr des 29-Jährigen nicht ausschloss.
Die Glücklichen: Die Fans des FCH sorgten in Villingen für eine tolle DFB-Pokal-Stimmung
Warmsingen für die großen Spiele: Das konnten sich die über 1000 Fans des FCH, die den Gästeblock weitgehend füllten. „Das letzte Mal, als wir hier gespielt haben, waren nicht so viele mit dabei“, schickte Frank Schmidt ein Dankeschön für die lautstarke Unterstützung der Anhänger. Kurz vor der Halbzeitpause und wenige Minuten danach wurden die Gesänge aber immer wieder unterbrochen: vom Torjubel. Die Heidenheimer verteilten die vier Treffer auf gerade einmal zwölf Minuten.
Von der 43. bis zur 54. Minute drückte die neu formierte Offensivreihe aufs Tempo und sorgte für die Entscheidung. Selbst von einigen fußballerischen Auszeiten, die sich die Spieler auf dem Rasen nahmen, ließen sich die Fans die gute Laune nicht verderben und glänzten in der Rolle der positiven Stimmungsmacher.
Der Mahner: FCH-Trainer Frank Schmidt kritisiert, ist aber zufrieden
Frank Schmidt blickte etwas kritischer auf einige Phasen der Partie. „Es ärgert mich, dass wir in der zweiten Minute nicht das frühe 1:0 machen“, so der 50-Jährige. Denn obwohl der FCH erwartungsgemäß deutlich mehr Ballbesitz hatte, konnte er diesen bis zum Führungstreffer nur selten in Torgelegenheiten ummünzen. Das gleiche Problem machte der Gästetrainer in den letzten 30 Minuten aus, in denen die eingewechselten Spieler nicht gerade für ein Chancenfeuerwerk sorgten. Schmidt fand einige Kritikpunkte, relativierte diese aber gleich selbst.
Vielleicht ist das auch normal für ein erstes Pflichtspiel, vielleicht muss ich mich da zurücknehmen.
FCH-Trainer Frank Schmidt über die Schwächephasen in VIllingen.
„Vielleicht ist das auch normal für ein erstes Pflichtspiel, vielleicht muss ich mich da zurücknehmen, insgesamt war es eine gute Leistung mit einem guten Ergebnis“, sagte er. Viel Zeit für eine Rückschau auf die Partie bleibt ohnehin nicht, in den kommenden Tagen stehen zwei echte Höhepunkte an. An diesem Donnerstag, 22. August, geht es zur Europapokal-Premiere nach Schweden zum BK Häcken (Anpfiff 19 Uhr) und drei Tage später starten die Heidenheimer um 17.30 Uhr beim FC St. Pauli in ihre zweite Bundesliga-Saison. Und in beiden Partien werden die Rollen beim FCH wohl wieder ganz neu verteilt.
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