Vor den Spielen in Mönchengladbach

FCH-Trainer Frank Schmidt fordert von seinen Spielern Emotionalität auf dem Platz

Nach der 2:5-Niederlage gegen Augsburg gab es beim 1. FC Heidenheim einigen Gesprächsbedarf. Für Trainer Frank Schmidt ist vor dem Punktspiel bei Borussia Mönchengladbach am Samstag (15.30 Uhr) aber klar: Die Emotionalität gehört in erster Linie auf den Platz. Ein anderes Problem: Vor den beiden Auftritten beim Traditionsverein vom Niederrhein - am Dienstag folgt ja die Pokalpartie - bangt der FCH auch um einen wichtigen Spieler.

FCH-Trainer Frank Schmidt fordert von seinen Spielern Emotionalität auf dem Platz

Dass die herbe Niederlage gegen die wohl eher zu den direkten Konkurrenten zählenden Augsburger nicht so einfach abgehakt werden kann, war klar. Direkt nach dem Spiel fielen die Aussagen unterschiedlich aus. Während sich Stürmer Tim Kleindienst über ein leichtfertig aus der Hand gegebenes Spiel ärgerte ("wir machen immer zwei Tore, das wird auch mal reichen müssen"), mahnte Abwehrchef und Kapitän Patrick Mainka Geschlossenheit an ("es darf nicht passieren, dass wir das in Offensive und Defensive runterbrechen").

Schmidt: Den Worten Taten folgen lassen

Für Schmidt sind dies normale Reaktionen. "Das sind mündige Spieler, die dürfen was sagen, die sollen was sagen, die müssen was sagen", betont der Heidenheimer Trainer, der mit emotionalen Worten kein Problem hat, aber auch klar macht: "Das Entscheidende ist: Wie verhalte ich mich auf dem Platz und das war mir gegen den FC Augsburg nicht emotional genug." In Gladbach müsse man nun den Worten auch Taten folgen lassen. Entsprechend sei die Aufarbeitung in der vergangenen Woche gewesen. "Wir haben die Zügel angezogen und im Training hat man eine Reaktion gesehen", erklärt Schmidt. Für ihn war es beim 2:5 am vergangenen Wochenende kein Problem der Einstellung. "Wenn man dreieinhalb Standard-Gegentore bekommt, dann hat das nichts damit zu tun, dass man nicht bereit ist, alles zu geben, sondern dass es darum geht, in diesen Situationen individuell in der Defensive das richtige zu machen - was wir in diesem Fall nicht getan haben."

Die Anzahl der Gegentore ist zu hoch

Letztlich ist beim FCH allen klar, dass die Anzahl der Gegentore zu hoch ist. Gerade in der heimischen Arena ist der Anspruch ein anderer. "Wir haben zu Hause viele Tore geschossen, aber auch viel zu viele kassiert – und mittlerweile die Hälfte nach Standardsituationen. Das musst du ansprechen, da ist jeder einzelne gefragt", sagt Schmidt.

Es wird aber auch nicht ohne Auswärtserfolge gehen und obwohl Mönchengladbach beim Blick auf die Kader der beiden Kontrahenten sicher als Favorit gilt, ist die Borussia in der derzeitigen Form kein unschlagbarer Gegner. Aktuell stehen die Gladbacher sogar zwei Plätze und einen Punkt hinter dem FCH. Zwar hatte das Team von Trainer Gerardo Seoane ein schweres Programm - unter anderem Heimspiele gegen Bayern München, Leipzig und Leverkusen -, der jüngste Auftritt in Köln war jedoch auch nach Meinung des Coaches "in allen Bereichen ungenügend".

Zwei angeschlagene Boxer

In gewisser Weise stehen sich am Samstag zwei angeschlagene Boxer gegenüber, selbst die Wortwahl fällt gleich aus. So teilt Seoane mit, dass die Mannschaft nach eingehender Analyse im Training eine Reaktion gezeigt habe. Einig sind sich die Vereine auch in der Beurteilung des "Doppelspieltages". Für Schmidt spielt die Begegnung im Pokal "noch überhaupt keine Rolle", Seoane spricht von klarer Priorität auf das Punktspiel. Bleibt die Frage, welche Mannschaft nun am Samstag mehr Emotionalität auf den Rasen bringt.

Kann Niklas Beste spielen?

Mit Thomas Keller, der sich im Training das Knie verdreht hat (genaue Diagnose steht noch aus) beklagt der 1. FC Heidenheim seit dieser Woche einen zweiten Ausfall neben dem Langzeitverletzten Elidon Qenaj. Noch schwerer dürfte allerdings die Sorge um Niklas Beste wiegen. "Auch er ist im Training umgeknickt, konnte am Donnerstag nicht trainieren - wir müssen abwarten", beschreibt Trainer Frank Schmidt die Situation beim Mittelfeldmann und Standard-Spezialisten. Alle anderen Akteure sind fit.

Gegner Gladbach beklagt einige Ausfälle, unter anderem muss der zuletzt schon pausierende japanische Nationalspieler Ko Itakura, der Mittelmann in der Dreier-Abwehrkette, nun am Knöchel operiert werden. Zudem wurde Manu Koné nach seiner roten Karte in Köln für zwei Spiele gesperrt.