Köln ist bunt und farbenfroh. Und der ein oder andere Stadionbesucher kommt verkleidet ins Stadion. So war es auch beim Spiel des 1. FC Köln gegen den 1. FC Heidenheim (1:1) der Fall. Doch was assoziieren die Kölner Anhänger mit Heidenheim?
Marc Pogonke zum Beispiel fällt auf, da er in besonderer Aufmachung ins Kölner Stadion kam: eingepackt in ein Geißbock-Kostüm, dem Maskottchen des großen FC. Es ist ja auch Karnevalszeit. „Ich habe das Outfit zum Geburtstag geschenkt bekommen. Und im Winter ist es perfekt. Das ist schön warm, so wie es aussieht“, sagt der 50-Jährige.
Seine geografische Einordnung Heidenheims löst womöglich ein Stirnrunzeln beim ein oder anderen FCH-Fan aus: „Heidenheim liegt im nördlichen Baden-Württemberg, in der Nähe von Aalen.“ (Zwischen den organisierten Fanszenen des VfR Aalen und des FCH gibt es eine regelrechte Fanfeindschaft.) Und: „In Heidenheim gibt’s eine große Sanitätsfirma, Hartmann. Und was ich richtig geil finde, ist, dass Heidenheim so lange an seinem Trainer festhält. Da können sich andere ein Beispiel drannehmen. Wir auch.“
Ein großes Lob gibt es von Michael Effertz: „Heidenheim ist eine Fußballmetropole geworden“, lobt der 42-Jährige. „Das ist total schön, dass sie in der ersten Liga sind und sich jetzt hier mit dem großen 1. FC Köln messen wollen“, sagt Effertz, der seit seiner Geburt Köln-Fan ist und die Domstadt als „schönste Stadt Deutschlands“ betitelt. „Ich habe es quasi in die Wiege gelegt bekommen.“ Zugleich lobt er den FCH: „Die Mannschaft hat schon bewiesen, dass sie gut Fußball spielen kann.“
Heidi Baltes verbindet vor allem eins mit Heidenheim: Kleines Stadion, sagt die Solingerin. „Wir wollten mit den Mädels eine Auswärtstour dahin machen. Ich habe aber große Sorge. Wir werden wahrscheinlich keine Chance haben, eine Karte zu bekommen.“
„Was soll ich sagen?“, fragt Markus Andernach, der seit 45 Jahren zu Spielen des 1. FC Köln geht. „Heidenheim finde ich gut, auch den Herrn Schmidt“, so der 58-Jährige. „Heidenheim finde ich besser als Hoffenheim, Leverkusen, die ganzen Kommerzvereine.“ Dass Heidenheim eine eher kleine Stadt sei, lässt der Kölner, der sehr viele „Badges“ (Ansteck-Buttons) an seiner Köln-Kutte trägt, nicht gelten: „Was heißt klein? Man kann alles kleinreden. Aber man sieht ja, wie Heidenheim groß geworden ist. Erste Liga.“
Bei Stephan Schneider kommt es auf die Frage „Was verbinden Sie mit Heidenheim?“ wie aus der Pistole geschossen: „Frank Schmidt. Die Galionsfigur.“ Was beim FCH geleistet worden ist, sei grandios, so der 63-Jährige, der seit 40 Jahren FC-Anhänger ist und den Gewinn der deutschen Meisterschaft 1978 miterlebt hat. „Heidenheim hat immer am Trainer festgehalten, seit 17 Jahren. Das ist einfach sensationell“, betont der Bornheimer. „Eigentlich sagt man ja Provinz. Aber Chapeau, was da geleistet wird.“ Er habe den FCH immer beobachtet und gerne gesehen. „Die Heidenheimer sind ja zehn Punkte vor Köln. Und das mit einem kleinen Budget. Man kennt ja nicht einmal die Sponsoren.“
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