Zum Geburtstag alles Gute: Das wünschte auch der 1. FC Heidenheim seinem Trainer Frank Schmidt, der am Freitag 51 Jahre alt wurde, mit einem Post in den sozialen Netzwerken. Auf der Plattform Facebook markierten fast 4000 Nutzer die Nachricht mit „Gefällt mir“, mehr als 400 Kommentare mit Glückwünschen wurden zudem abgegeben. Eine stolze Zahl im Vergleich zu den alltäglichen Neuigkeiten, die der FCH auf seiner Facebookseite präsentiert. Sonst schwankt die Zahl der „Likes“ unter den Nachrichten zwischen 100 und 500, selten sind es über 1000. Frank Schmidt zieht eben auch in den sozialen Medien die Sympathien der Fans auf sich. Doch der Ausschlag nach oben war am 3. Januar nur ein kleines Strohfeuer, im Vergleich zu dem, was sich wenige Stunden später auf der Seite des FCH abspielte.
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Der Auslöser für den Ansturm war ein anderer: Budu Zivzivadze. Mit der Verkündung der Verpflichtung des georgischen Stürmers explodierten die Zugriffe und auch die Reaktionen der Besucher auf der Facebook-Seite des FCH. Fast 25.000 Daumen gingen nach oben, 2300 Mal wurde die Vollzugsmeldung kommentiert. Eine neue Dimension, deren Hintergründe sich mit einem Blick in die Herkunft der „Likes“ und Kommentare schnell erklären lassen. So verrieten die Nachnamen viele Nutzer – die typisch georgische Endungen („villi“ und „adze“, Anm. der Red) hatten – eindeutig, woher die Sympathieflut für den FCH-Neuzugang kam.
EM-Teilnehmer und sportlicher Volksheld in Georgien
Die Fußballfans aus Georgien haben nun auch den Verein vom Schlossberg ins Visier genommen. Die Frage, warum ein Zweitliga-Stürmer eine so große Zahl an Unterstützern hinter sich hat, ist schnell beantwortet. Zivzivadze ist in Georgien ein sportlicher Volksheld. Der 30-Jährige ist seit einigen Jahren eine feste Größe der Nationalmannschaft des 3,7 Millionen Einwohner zählenden Landes. Mit dem sensationellen Einzug in das Achtelfinale bei der Europameisterschaft in Deutschland im vergangenen Sommer erreichten Zivzivadze und seine Mitspieler Kultstatus in Georgien und auch eine große Anhängerschaft in den sozialen Netzwerken.
Gut sichtbar ist die Popularität des neuen Heidenheimer Angreifers auf der Plattform Instagram, auf der er selbst aktiv ist. Dem 1. FC Heidenheim als Verein folgen auf „Instagram“ etwa 90.000 Nutzer. Und Zivzivadze? Bei dem Profi, der zuvor nie in einer Topliga gespielt hatte, sind es doppelt so viele. Um genau zu sein, sind es 176.000. Damit liegt er bei den Heidenheimern im „Instagram-Ranking“ aber nur auf dem zweiten Platz.
Paul Wanner hat die meisten Instagram-Follower beim 1. FC Heidenheim
Die Marke von 200.000 Followern (Personen, die einem Profil folgen, Anm. d. Red.) knackt nämlich nur Paul Wanner (201.000). Dabei lässt sich das Interesse an dem 19-jährigen Mittelfeldspieler, mit dessen Talent und Potenzial, aber auch mit seinen fußballerischen Berührungspunkten begründen. So steht der ausgeliehene Wanner noch beim FC Bayern München – allein 42,7 Millionen „Instagram-Follower“ – unter Vertrag und könnte dort in Zukunft eine größere Rolle spielen. Zudem ist er im Dunstkreis der deutschen Nationalmannschaft (7,3 Millionen Follower).
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Wie stark die Wirkung von großen Vereinen ist, zeigt die Follower-Zahl des zweiten Winterneuzugangs des FCH. Frans Krätzig, der bisher kaum in der Bundesliga auf sich aufmerksam machte, ist ebenfalls ein Leihspieler des FCB. Und somit auch gefragt. Mit 130.000 „Instagram-Followern“ hat er ebenfalls eine größere Reichweite als sein neuer Club und landet im mannschaftsinternen Vergleich auf dem dritten Rang.
Somit hat der FCH nicht nur zwei Spieler verpflichtet, die mit ihren sportlichen Qualitäten im Kampf gegen den Abstieg helfen sollen, sondern auch auf einen Schlag die Follower-Zahl der Mannschaft auf „Instagram“ deutlich gesteigert und zahlreiche FCH-Fans in Georgien dazugewonnen.
Wanner liegt weit hinter Harry Kane
Während Bayern-Stürmer Harry Kane fast 15 Millionen Follower bei „Instagram“ hat und andere Nationalmannschaftsstars wie Jamal Musiala (5,6 Mio.) im siebenstelligen Bereich liegen, sind die Follower-Zahlen bei den FCH-Spielern überschaubarer. Das ist die Top-5 im Kader des 1. FC Heidenheim.
1. Paul Wanner 201.000; 2. Budu Zivzivadze 176.000; 3. Frans Krätzig 130.000; 4. Niklas Dorsch 92.800; 5. Leo Szienza 18.800;