Polizeieinsätze rund ums FCH-Spiel

Verkehrsstörung und Verletzte: Das sind die Folgen der Fantumulte rund um das Bundesliga-Heimspiel des 1. FC Heidenheim

Während es beim ersten Bundesliga-Heimspiel des 1. FC Heidenheim und der TSG Hoffenheim in den 90 Minuten nur auf den Tribünen emotional wurde, gab es vor und nach der Partie einige Tumulte zwischen beiden Fanlagern. Bei einer Rangelei setzte die Polizei Schlagstöcke und Pfefferspray ein.

Verkehrsstörung und Verletzte: Das sind die Folgen der Fantumulte rund um das Bundesliga-Heimspiel des 1. FC Heidenheim

Das historisch erste Heimspielwochenende in der Bundesliga liegt hinter dem 1. FC Heidenheim und seinen Fans. Und wie das oft bei feierlichen Anlässen ist, gab es zwar viele glückliche Gesichter, am Folgetag herrschte bei Einzelnen aber eine gewisse Katerstimmung. Der Großteil der fast 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer im Stadion der Heidenheimer hatte die Premiere gegen die TSG Hoffenheim friedlich gefeiert, einige Wenige sorgten aber für Störgeräusche. So kam es vor und nach der Partie zu mehreren Auseinandersetzungen, an denen sowohl Heim- als auch Auswärtsfans beteiligt waren. Die Polizei musste mehrfach einschreiten, um die beiden Lager voneinander trennen. Infolge der Einsätze kam es nach dem Spielende zu einer verzögerten Ausfahrt von Parkplätzen am Stadion und zu Verkehrsbehinderungen auf den Schlossberg.   

Polizei trennt Fanlager auf der Schlosswiese

Vor der Partie überwog die Vorfreude auf das erste Heimspiel des FCH. Einige Stunden vor dem Spielbeginn um 15.30 Uhr waren auf dem Wochenmarkt schon viele FCH-Trikots zu sehen. In den Cafés stimmten sich die gut gelaunten Anhänger auf das Baden-Württemberg-Duell ein.

Die organisierte Fanszene des FCH hatte in den sozialen Medien anlässlich des ersten Heimspiels der Saison zu einem Fanmarsch aufgerufen, bei dem die Anhänger der Heidenheimer sich gemeinsam auf den Weg zur Arena machen sollten. Im Laufe des Mittags kamen immer mehr rot-gekleidete Fans auf der Schlosswiese zusammen und fieberten auf den üblicherweise stimmungsvollen Fußmarsch hin.  

Auf der Schlosswiese versammelten sich die FCH-Anhänger zu ihrem Fanmarsch. Dennis Straub

Doch kurz bevor sich die Gruppe von Anhängern auf den Weg zur Voith-Arena machen wollten, stießen gegen 12.45 Uhr Gästefans über die aus der Innenstadt zum Schlossberg führenden Treppen auf die Fläche hinzu. Wie die Polizei auf Anfrage mitteilt, sei es kurz darauf zu einem Tumult zwischen zwei Gruppen mit jeweils 50 Beteiligten gekommen. Den Polizeikräften gelang es aber, die Fans beider Lager voneinander zu trennen.

Leichtverletzte nach Einsatz von Pfefferspray und Schlagstöcken

Dabei setzten die Ordnungskräfte nach eigenen Angaben Pfefferspray und Schlagstöcke ein, um die Beteiligten zurückzudrängen. Die anwesenden Polizistinnen und Polizisten, die den Fanmarsch beobachtet hatten, mussten weitere Einsatzkräfte zur Verstärkung hinzurufen. Wie die Polizei mitteilt, wird in Folge der Geschehnisse wegen Landfriedensbruch ermittelt.

Laut einem Augenzeugen gab es bei dem Polizeieinsatz einige Leichtverletzte unter den FCH-Fans, die über Augenreizungen wegen des Einsatzes des Pfeffersprays klagten.

Die Fans der TSG Hoffenheim zündeten in der Voith-Arena Pyrofackeln Eibner-Pressefoto / Michael Weber

Nach dem Eingreifen der Polizei zogen die rund 500 Unterstützerinnen und Unterstützer des Aufsteigers los und machten friedlich mit Gesängen und Trommeln auf sich aufmerksam. Auch das Fußballspiel selbst blieb abgesehen von dem dramatischen Spielverlauf auf dem Rasen weitgehend störungsfrei. Während die Heidenheimer Fans mit einer aufwendigen Choreografie auf sich aufmerksam machten, brannten im Gästeblock in der ersten Spielhälfte einige Pyrofackeln. Rund um das Stadion soll es keine Vorkommnisse zwischen den Fanlagern gegeben haben. „Innerhalb beziehungsweise im direkten Umfeld der Voith-Arena kam es am Samstag zu keinen außergewöhnlichen sicherheitsrelevanten Vorfällen“, teilte der FCH auf Anfrage mit.

Polizeieinsatz sorgt für Verkehrsbehinderungen auf dem Schlossberg

Nach dem Schlusspfiff waren die Gemüter bei einigen Besuchern des Spiels noch derart erhitzt, dass es außerhalb des Stadiongeländes zu weiteren Auseinandersetzungen zwischen Heim- und Auswärtsfans kam. Die Polizei reagierte mit einer erhöhten Präsenz rund um die Voith-Arena, um nach eigenen Angaben mögliche Straftaten zu verhindern.

Die Folge: Die Autofahrer, die die Parkplätze auf dem Stadiongelände genutzt hatten, konnten sich nicht auf dem Heimweg machen. Die Abfahrtswege blieben zunächst gesperrt, erst um 20 Uhr konnte der Verkehr auf dem Schlossberg wieder normal fließen.

Bereits am Vormittag hatte es in der Heidenheimer Innenstadt kleinere Provokationen von Gästefans gegeben, die aber keine Auseinandersetzungen nach sich zogen. Insgesamt trübte aber nicht nur die unglückliche Niederlage des FCH die Feierstimmung bei den Fans, sondern auch das Wetter: Durch den einsetzenden Dauerregen am Nachmittag waren die Straßen in der Innenstadt wie nach Spielende wie leergefegt.

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