Gelingt die nächste Premiere des 1. FC Heidenheim? Mit dem 2:1-Sieg im Play-off-Hinspiel der Conference League beim BK Häcken wurde das erste Europapokal-Spiel der Vereinsgeschichte des FCH gewonnen. Im Rückspiel, dem ersten internationalen Fußballmatch auf Heidenheimer Boden, würde der Mannschaft von Frank Schmidt an diesem Donnerstag, 29. August, ein Unentschieden genügen, um in der Addition der Ergebnisse die Ligaphase des Wettbewerbs zu erreichen. Dabei hat das vierte Pflichtspiel der Saison, das um 20.30 Uhr angepfiffen wird, vor allem für die Fans des FCH eine große Bedeutung: Es ist das erste Heimspiel nach zuvor drei Auftritten in der Fremde – die allesamt gewonnen wurden. Mit Blick auf die vergangenen fußballerischen ersten Male des FCH auf heimischen Rasen können die Anhänger optimistisch sein, dass die Europapokalreise nach der Premiere noch ein gutes Stück weitergehen wird.
DFB-Pokal, 7. September 1974: FCH – Hertha Zehlendorf 2:2 n. V.
Der erste Auftritt im nationalen Pokal auf heimischem Boden gegen Hertha Zehlendorf endete mit einem 2:2-Unentschieden nach Verlängerung. Weil es damals in dem Wettbewerb kein Elfmeterschießen gab, folgte ein Rückspiel, welches Vorgängerverein Heidenheimer SB ohne große eigene Höhepunkte mit 0:5 verlor und ausschied. Dafür hatte die Partie in Heidenheim einiges zu bieten, wie Ausschnitte aus dem damaligen Spielbericht verraten. „Wolf, der ein gefährlicher Angriffsführer ist, zirkelte das Leder an drei Berlinern vorbei zu Klinger, dieser bewahrte Ruhe und Nerven, und das Leder kullerte ins Zehlendorfer Tor“, lautete die Beschreibung des 1:1-Ausgleichstreffers. Das 2:1 in der Verlängerung kam folgendermaßen zustande: „Kleebauer will vom rechten Flügel flanken, der Ball dreht sich plötzlich auf das Zehlendorfer Gehäuse zu, der verdutzte Grützner fliegt hinter dem Leder her, faustet es ins Feld zurück – vor oder hinter der Linie war die Frage. Der Linienrichter deutet in Richtung Mittellinie und der Schiedsrichter entscheidet auf Tor.“
3. Liga, 25. Juli 2009, HSB – Wuppertaler SV 2:2
Das 2:2 ist ein gutes Premierenergebnis für die Schlossbergkicker. Mittlerweile als FCH holten die Heidenheimer in der ersten Partie nach dem Drittliga-Aufstieg am 25. Juli 2009 – also fast 35 Jahre nach dem Debüt im DFB-Pokal – das gleiche Ergebnis. Tim Göhlert war der Torschütze des ersten Treffers, der in der Vereinsgeschichte im Profifußball erzielt wurde. Dass der FCH nach dem Führungstreffer nicht nachlegen konnte und kurz darauf das 1:1 kassierte, sah der schon im Amt befindliche Trainer Frank Schmidt als Schlüsselmoment an. „Da hätten wir den Sack zumachen können, aber das ist das einzige, was ich bemängeln kann“, sagte damals Schmidt, der sich noch über ein Tor von Christian Essig freuen durfte.
2. Bundesliga, 3. August 2014: FCH – FSV Frankfurt 2:1
Nichts zu bemängeln gab es beim ersten Auftritt der Heidenheimer in der 2. Bundesliga. Die 11.000 Zuschauer in der Voith-Arena hatten wieder zwei Treffer der Gastgeber zu bejubeln, dem FSV Frankfurt wollte aber nur einer gelingen. Dabei lagen die Hausherren mit 0:1 zurück, ehe Marc Schnatterer auf Vorlage von Florian Niederlechner den Ausgleich erzielte. Sechs Minuten vor dem Spielende sorgte Patrick Mayer für Hochstimmung auf dem Schlossberg: Dank seines Treffers gelang dem FCH der Premierensieg.
Bundesliga, 26. August, 2023: FCH – TSG Hoffenheim 2:3
Dass zwei Tore bei einem Debüt auch einmal nicht reichen können, erlebte die Schmidt-Elf in der Vorsaison. Bis zur 77. Minute führte der stark aufspielende FCH im ersten Bundesliga-Heimspiel gegen die TSG Hoffenheim nach Toren von Niklas Beste und Marvin Pieringer mit 2:0. Binnen 13 Minuten schlugen die Gäste aus dem Kraichgau aber noch dreimal zu und sorgten für lange Gesichter beim Anhang des damaligen Aufsteigers.
Ein Sieg, zwei Remis und eine Niederlage. Aus der Bilanz der vergangenen vier Heimpremieren lassen sich zwei Schlüsse ziehen: Der FCH schießt dabei immer zwei Tore – was auch in Göteborg gelang – und verliert nur sehr selten. Halten die Heidenheimer ihre Torquote aufrecht, stehen die Chancen nicht schlecht, dass die Fans nach dem Schlusspfiff noch ein drittes Mal jubeln dürfen.
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