Ein Spiel, von dem man noch seinen Enkelkindern erzählen wird. So war die Stimmung nach dem Erfolg des 1. FC Heidenheim gegen den FC Bayern München. Der FCH lag zur Pause 0:2 zurück, drehte dann aber dank der Tore von Kevin Sessa und Tim Kleindienst (2) die Partie. Eine gute Gelegenheit, um sich bei Fans umzuhören. Wie war die Gefühlslage rund um die Voith-Arena?
Die Freude war den Fans des 1. FC Heidenheim nach dem 3:2-Sieg gegen den FC Bayern München natürlich ins Gesicht geschrieben. So zum Beispiel Kerstin Wöhrle. „Wahnsinn! Es war ein Herzinfarktspiel. Der absolute Hammer“, staunte die Heidenheimerin. Ob sie daran nach dem 0:2-Halbzeitstand geglaubt hat? „Immer!“, betont Wöhrle. „Hier ist immer Spektakel, immer cool!“
Peter Ring hatte ein anderes Gefühl, zumindest in der Halbzeitpause. „Eigentlich habe ich gedacht, dass das Spiel rum ist“, räumte der Heidenheimer ein. „Aber dann kam das Anschlusstor. Und dann auch diese Energie im Stadion. So laut habe ich das Stadion noch nie erlebt. Dann war es einfach unbeschreiblich, was danach abgegangen ist. Das hat richtig Laune gemacht. Und auch jetzt nach dem Spiel fehlen mir noch immer die Worte. Ich kann das gar nicht richtig greifen. Einfach unbeschreiblich und genial, was da passiert ist.“
Seit der 3. Liga ist Tim Hoga Anhänger des 1. FC Heidenheim. Allerdings ist der Trainer der Handballer der HSG Oberkochen/Königsbronn von klein auf auch Fan des FC Bayern München. Deswegen kam er mit Schals beider Vereine in die Voith-Arena, „also quasi neutral“, scherzt Hoga. „Aber ich freue mich, dass der FCH gegen den FCB gewonnen hat.“ An den Heidenheimer Sieg hätte nach der ersten Halbzeit nicht geglaubt, so Hoga. „Der FCH hat da keine gute Leistung gezeigt. Frank Schmidt hat aber clever gewechselt. Kevin Sessa hat viel Spielwitz reingebracht, der FCH war viel mutiger und hat verdient gewonnen.“
Uneins waren sich Jana Jäger und Gerd Peragowitsch in der Halbzeitpause. „Ich habe auch da an einen FCH-Sieg geglaubt. Ich hab’s gewusst“, sagt Jäger, während ihr Partner mit „Nein“ antwortet. „Ich war schon ziemlich angepisst, nach der ersten Halbzeit“, findet Peragowitsch, der ursprünglich aus Steinheim stammt, klare Worte. „Da war ja gar nichts, keine Torchance. Ich hätt’s nicht gedacht.“ Aber er habe durchaus gehofft, dass es so kommt, wie es denn dann auch kam. Und was sind das für Gefühle? „Mega“, sagt Jäger, „irre“, lässt Peragowitsch folgen, um anzufügen: „Das ist wie große Liebe. Unvorstellbar und unglaublich, was das so in einem auslöst.“ Gefeiert wurde mit einem Kuss und einem Einkauf, um zu Hause in Senden eine Flasche auf den FCH-Sieg zu köpfen.
Eine emotionale Achterbahnfahrt hatten auch Rebecca Lindner und Martina Fleischer hinter sich. „Es war einfach geil“, freute sich Fleischer, die auf einen 3:1-Heimsieg des FCH getippt hatte. „Ich war nah dran.“ Ihre Freundin erklärte: „Es war mega. Ich liebe es, es war Hammer.“ Haben die beiden auch nach dem 0:2 noch an einen Sieg geglaubt? „Ja“, antworten beide, wie aus einer Kanone geschossen. Und Martina Fleischer wundert sich: „Ich verstehe die Frage gar nicht. Da geben wir doch nicht auf.“ Ihre Freundin weiß: „In der zweiten Halbzeit wird’s beim FCH immer besser. Das ist richtig geil“, schwärmt Rebecca Lindner.
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