Der Botschaften, die die Spieler und Verantwortlichen des 1. FC Heidenheim nach den vergangenen Partien aussendeten, klang recht ähnlich: Nicht rechnen, sondern von Spiel zu Spiel schauen. Abgezielt war die Aussage auf die Frage, wann die Heidenheimer den Klassenverbleib in der Bundesliga perfekt machen würden. Vor dem Auswärtsspiel beim SV Darmstadt 98 könnten das Rechnen und kurzfristige Vorausschauen kombiniert werden. Mit einem Sieg gegen den Mitaufsteiger wäre ein weiteres Bundesliga-Jahr möglicherweise schon eingetütet. Wie das Saisonziel bereits an diesem Sonntag, 28. April, erreicht werden kann? Warum der FCH eigentlich nicht mehr direkt absteigen kann? Und warum weitere Vorhersagen über den Klassenverbleib des FCH schwierig sind? Das sind die Antworten.
Der Klassenverbleib in der Bundesliga ist am Sonntag möglich
Mit sieben Punkten Vorsprung auf den FSV Mainz 05 (15./27) und den VfL Bochum (16./27) gehen die Heidenheimer in den viertletzten Spieltag, vor dem noch maximal zwölf Punkte erreicht werden können. Verliert entweder der VfL (Freitag gegen TSG Hoffenheim) oder der FSV (Sonntag gegen den 1. FC Köln) würde bei einem Heidenheimer Sieg der Vorsprung auf zehn Punkte anwachsen, wodurch der FCH nicht mehr auf einen der drei letzten Plätze abrutschen könnte.
Der direkte Abstieg des 1. FC Heidenheim ist nahezu abgewendet
Diese gute Nachricht kann bereits vor dem 31. Spieltag verkündet werden. Zwölf Punkte mehr sowie ein um 21 Zähler besseres Torverhältnis hat der FCH gegenüber dem 1. FC Köln, der den ersten direkten Abstiegsplatz belegt. Somit können die Kölner nur noch nach Punkten gleichziehen, müssten aber gleichzeitig noch ein besseres Torverhältnis erreichen. Rechnerisch möglich, wahrscheinlich aber nicht.
Die Rechenspiele im Abstiegskampf bleiben kompliziert
An den verbleibenden vier Spieltagen gibt es viele Konstellationen, die sich mit „Wenn-Dann“-Formulierungen ergeben würden und nach deren Eintreten der FCH in der Liga bleibt. Dazu kommen einige, bei denen das nicht der Fall wäre. Neben den bereits erwähnten Kontrahenten im Abstiegskampf müsste zudem noch das Abschneiden der ebenfalls noch gefährdeten Teams von Werder Bremen, Borussia Mönchengladbach, dem VfL Wolfsburg und Union Berlin mit eingerechnet werden. Ist da langes Rechnen sinnvoll? Eher nicht. Einfacher lässt sich die Frage beantworten, wie der FCH unabhängig von den Ergebnissen aller anderen Teams sein Saisonziel erreicht. Die Antwort lautet: mit zwei Siegen. Gelingen diese, hat der Aufsteiger 40 Punkte gesammelt, kann nicht mehr in die gefährliche Zone abrutschen und darf auf jeden Fall feiern. Ein Blick in die Hinrunde könnte dabei Mut machen. Aus den verbleibenden vier Spielen holte der FCH zehn Punkte und damit mehr als noch nötig wären.
Letzte Chance des Mitaufsteigers SV Darmstadt 98
Für die Darmstädter ist die Partie gegen FCH dagegen schon ein Endspiel. Die Südhessen liegen bereits zehn Punkte hinter dem rettenden Ufer und haben kaum realistische Chancen auf ein weiteres Jahr in der Bundesliga. Und selbst wenn dem SVD gegen die Gäste von der Ostalb ein Sieg gelingen würde, müssten wohl drei weitere folgen. Gleichzeitig dürften die Mainzer sowie die Bochumer beide maximal noch einen Punkt holen und der 1. FC Köln nicht mehr als sechs Zähler. Die bisherige Saison zeigte aber, dass die Darmstädter keine Experten im Siegen sind. Der 2:0-Erfolg gegen 1. FC Köln am vergangenen Samstag war erst der dritte Dreier in dieser Spielzeit. Somit dürfte das Motto der Mannschaft von Trainer Torsten Lieberknecht lauten: Wir haben eigentlich keine Chance, also nutzen wir sie.
Am Sonntagabend könnte es in Darmstadt dadurch zu einem Szenario mit sehr gegensätzlichen Emotionen kommen: Die Darmstädter steigen ab und der FCH feiert den sicheren Klassenverbleib.
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