Erster Nationalspieler des 1. FC Heidenheim

Warum das Länderspiel-Debüt für die USA für Lennard Maloney ein Ritterschlag ist

26 Minuten lang dauerte das erste Länderspiel von Lennard Maloney für die US-Nationalmannschaft. Welche Emotionen das Debüt beim ersten Nationalspieler des 1. FC Heidenheim ausgelöst hat und welche Ziele er noch im Nationaltrikot hat:

Warum das Länderspiel-Debüt für die USA für Lennard Maloney ein Ritterschlag ist

Es war sicherlich nicht der auffälligste Auftritt von Lennard Maloney in seiner Fußballerkarriere. Sein breites Grinsen, das er den TV-Kameras nach dem Abpfiff schenkte, ließ aber erahnen, welche Bedeutung der erste Auftritt für die US-Nationalmannschaft am vergangenen Dienstag gegen Ghana für ihn hatte. „Du musst nur in mein Gesicht schauen, das sagt alles. Ich bin superhappy“, sagte der defensive Mittelfeldspieler gut gelaunt im Interview gegenüber dem Medienteam des amerikanischen Fußballverbands. Maloney war in 65. Minute eingewechselt worden.

Die 26 Minuten, die der Mittelfeldspieler des 1. FC Heidenheim beim 4:0-Testspielsieg des US-Teams auf Rasen stand, sorgten für keine großen Schlagzeilen, einem sportlichen Ritterschlag kommt das Debüt im Nationaldress aber trotzdem gleich. Das US-Nationalteam ist in den vergangenen Jahren zu einem ernsthaften Herausforderer für die Topteams aus Europa und Südamerika aufgestiegen. Welche Qualität in der Mannschaft von Trainer Greg Berhalter steckt, zeigten die Amerikaner nicht erst bei dem deutlichen Erfolg gegen Ghana. Während einige Mitfavoriten – darunter auch Deutschland - bei der WM im vergangenen Dezember in Katar bereits nach der Vorrunde ihre Koffer packen mussten, schaffte es die USA bis ins Achtelfinale (1:3-Niederlage gegen die Niederlande).

USA mit vielen talentierten Spieler von Topklubs aus Europa

Der Kader des aktuell Elften der Fifa-Weltrangliste ist ein echtes Sammelbecken von hochtalentierten Fußballern. Kapitän Christian Pulisic drückt nach seinem Wechsel vom FC Chelsea London zur AC Milan der italienischen Serie A seinen fußballerischen Stempel auf. Mit Weston McKennie, Timothy Weah (beide Juventus Turin) und Yunus Musah (ebenfalls AC Milan) sind drei weitere US-Profis bei Topklubs unter Vertrag. Die weiteren Nationalspieler verteilen sich vornehmlich auf die englische Premier League, die Bundesliga und andere europäische Ligen.

Das Lächeln von Lennard Maloney nach 4:0 gegen Ghana zeigte, was ihm sein Debüt für die USA bedeutet. Screenshot youtube/US Soccer

Und Lennard Maloney ist nun ein Teil dieser begabten US-Auswahl. „Es ist immer noch surreal. Ich brauche noch ein paar Tage, um das alle zu analysieren“, sagte er gegenüber unserer Zeitung.

Aus der 3. Liga in die Nationalmannschaft

Dieser Maloney, der vor eineinhalb Jahren noch in der dritten Liga kickte und mit dem FCH den kaum für möglich gehaltenen Bundesliga-Aufstieg schaffte. So passt die Länderspiel-Premiere eigentlich nur allzu gut zum Werdegang der Heidenheimer. Der 24-Jährige ist nicht mit dem großen fußballerischen Talent gesegnet wie viele seiner Nationalmannschaftskollegen. Er hat sich den neuen Status des Auswahlspielers hart erarbeitet - bestimmt auch ganz zum Gefallen seines Trainers Frank Schmidt. Sein „Mentalitätsmonster“, wie Schmidt Maloney mehrfach bezeichnete, ist der erste eingesetzte Nationalspieler im Trikot des 1. FC Heidenheim.

Die Gefahr, dass der Mittelfeldspieler nach seiner Länderspiel-Premiere abheben könnte, ist nicht allzu groß. Denn: Sowohl mit dem US-Team als auch mit dem FCH hat Maloney noch große Ziele. "Ich habe mit ihm Kontakt gehabt", sagte Frank Schmidt bei der Spieltags-Pressekonferenz, "Er hat schnell signalisiert, dass es schon Geschichte ist und nur der Sonntag zählt."

Und nur mit überzeugenden Leistungen in der Bundesliga kann er sich für weitere Länderspiel im US-Dress empfehlen. „Es hat einen mit sehr viel Stolz erfüllt und dementsprechend hoffe ich nicht, dass es mein letzter Auftritt war“, so Maloney, der auch schon ein Fernziel im Auge hat.

Der große Traum von der Weltmeisterschaft im eigenen Land

Die nächste Weltmeisterschaft wird im Sommer 2026 in Mexiko, Kanada und den USA, dem Heimatland von Lennard Maloneys Vaters, ausgetragen. Der FCH-Profi will dann nicht nur als Zuschauer dabei sein. Nach seinem Debüt hat die nächste Weltmeisterschaft im Karrierefahrplan des Zweikampfspezialisten nun einen festen Platz. Jeder, der sein Land repräsentieren darf, habe das Ziel, bei einer WM dabei zu sein, so der Neu-Nationalspieler. Und da will Lennard Maloney keine Ausnahme sein.

Geht dieser Traum in Erfüllung, könnte Maloney nicht nur der erste Nationalspieler beim FCH sein, sondern auch der erste WM-Teilnehmer.

undefinedundefined