Trainer Frank Schmidt und dem 1. FC Heidenheim geht es zum Saisonstart wie manch einem Besucher auf dem Rummel. Auf eine aufregende Fahrt folgt kurz darauf gleich die nächste. Nach der Wikingerschaukel kommt eine flotte Runde mit dem Kettenkarussell. An den ersten Europapokalsieg beim BK Häcken schließt sich direkt die Vorbereitung auf den Bundesliga-Auftakt an diesem Sonntag, 25. August, beim FC St. Pauli an. „Natürlich war es ein besonderer Moment“, blickte Frank Schmidt auf den 2:1-Erfolg im Play-off-Hinspiel der Conference League in Göteborg zurück. „Unsere Fans haben ein Heimspiel daraus gemacht, das war ein schöner Abend“, fügte er an.
Unsere Fans haben ein Heimspiel daraus gemacht, das war ein schöner Abend.
FCH-Trainer Frank Schmidt
Durch den Rückflug nach Spielende wurde der Tag zwar etwas länger, mit der kurzen Party nach dem Premierensieg war das Thema Europapokal aber beendet. Das Kapitel sei mit dem Abpfiff abgeschlossen, so Schmidt. „Seitdem gilt es, dass wir uns regenerieren und eine gute Vorbereitung auf das Spiel in St. Pauli haben“, unterstrich der Heidenheimer Trainer – wohl wissend, dass die zeitlichen Abstände zwischen den Partien fortan noch kleiner werden. Zwischen dem DFB-Pokal-Spiel in Villingen und der internationalen Premiere in Schweden lagen vier Tage. Bis zum Auftritt in Hamburg bleiben derweil nur zwei Trainingstage, in die noch die Anreise in den Norden fällt. Und nach der Rückreise wiederholt sich das Programm in der kommenden Woche: erst drei Tage Pause, dann wieder nur zwei.
Vertrauen in die Mannschaft steht vor der Schonung
Um der hohen Frequenz an Spielen Herr zu werden, hat Frank Schmidt in Göteborg zu einem Mittel gegriffen, das er in der Vorsaison – bei einem deutlich überschaubareren Spielplan – kaum angewendet hat: Er wechselte fleißig. Auf gleich neun Positionen veränderte er die Startelf im Vergleich zu der Formation in Villingen. Bei dem gefühlten Komplettaustausch sei aber die Schonung nicht die maßgebliche Intention gewesen, betonte Schmidt. „Es war eine Entscheidung für eine Mannschaft, der ich zugetraut habe, in dem Spiel etwas zu holen“, sagte er.
Ein gewisses Risiko bargen die vielen Wechsel trotzdem, wirklich eingespielt war die Elf auf dem Kunstrasen nicht. Einzelne Ungenauigkeiten im Spiel waren zwar dem rutschigen Untergrund geschuldet, in der Defensive zeigten sich aber einige Abstimmungsschwierigkeiten, die den schwedischen Gastgebern mehrere Chancen eröffneten. Doch der mutige Plan ging auf. Der FCH siegte, nahezu der gesamte Kader sammelte in den ersten beiden Partien Spielpraxis und trotz des Reisestresses wurde die Belastung auf mehrere Schultern verteilt.
FCH wartet seit sieben Spielen auf einen Sieg gegen den FC St. Pauli
Beim FC St. Pauli geht die wilde Fahrt nun weiter. Im Stadion am Millerntor erwartet Frank Schmidt nach dem Anpfiff am Sonntagnachmittag um 17.30 Uhr einen anspruchsvollen Zwischenstopp. „Sie spielen intensiv, sind laufstark sowie gut im Pressing und Gegenpressing“, blickte der 50-Jährige voraus. In der jüngeren Vergangenheit waren die „Kiezkicker“ ohnehin nicht gerade ein Lieblingsgegner: Seit sieben Partien wartet der FCH auf einen Sieg gegen den FC St. Pauli. Bei der Zusammenstellung der Startelf, die diese Negativserie beenden soll, ließ sich Schmidt erneut nicht in die Karten schauen. „Ich werde kurzfristig überlegen, welche Spieler bereit sind und die besten Voraussetzungen haben“, sagte der FCH-Coach und ließ damit Platz für weitere Überraschungen.
Große Unterstützung zum Saisonstart
Wie in Göteborg werden auch in St. Pauli die Fans des 1. FC Heidenheim deutlich zu hören sein. Mehr als 2500 Anhänger begleiten den FCH zum ersten Bundesliga-Auswärtsspiel der Saison.