Der Fokus beim 1. FC Heidenheim liegt auf dem Heimspiel in der Conference League am Donnerstag, 19. Dezember, gegen den Schweizer Erstligisten St. Gallen (21 Uhr). Doch das Auswärtsspiel in der Bundesliga beim VfL Bochum am Sonntag (15.30 Uhr) geistert in den Hinterköpfen – natürlich auch in denen der Journalisten. Ist das Spiel am Donnerstag nicht so wichtig wie die Partie in Bochum?
Frank Schmidt ging nicht konkret auf diese Frage ein, erklärte aber: „Es ist fast schon eine Ausnahme, dass ich vor einem Spiel schon über den übernächsten Gegner spreche. Das mache ich normalerweise nicht.“ Und der FCH-Trainer schob Richtung des Journalisten aus der Schweiz nach: „Also haben Sie heute einen guten Tag bei mir erwischt.“
Ganz in seiner Art erklärte Schmidt, dass das Spiel beim VfL Bochum ihn vor der anstehenden Herausforderung gegen St. Gallen eigentlich nicht interessiere. Der 50-Jährige erklärte aber auch: „Es ist wichtig, wieder dieses Gefühl eines Sieges zu erleben. Ein Sieg würde fürs Selbstbewusstsein, auch im Hinblick auf das Spiel gegen Bochum, helfen. Ein Erfolgserlebnis würde uns allen guttun. Jeder weiß: Es ist ein immens wichtiges Spiel.“
Und Schmidt zog Parallelen zwischen St. Gallen und dem FCH. „Bei ihnen ist es ähnlich wie bei uns. Am Anfang der Saison haben sie vor Kraft und Selbstbewusstsein gestrotzt und haben auch sehr gute Ergebnisse erzielt. Es ist ihnen aber auch anzumerken, St. Gallen hat mehr Spiele als wir, dass sie ähnliche Themen wie wir haben. Alle drei Tage diese Leistung auf den Platz zu bekommen, ist schwierig.“
Also ist Rotation bei den Teams ein großes Thema. Im Umfeld des FCH war diese durchaus ein Kritikpunkt. Der Heidenheimer Coach konterte aber Schmidt-like: „Wer kritisiert es? Wer bewertet es?“, entgegnete er dem fragenden Journalisten. „Interessiert mich nicht. Ich muss die Entscheidungen treffen. Ich beschäftige mich auf diesem Planeten am meisten mit meiner Mannschaft. Also werde ich nicht nach Befindlichkeiten, wie es gerne einer hätte oder wenn’s nicht gut gelaufen ist, anders bewerten.“ Zu Beginn gab es noch acht oder neun Wechsel, „weil es neu für uns war“, so Schmidt. Jetzt, so kurz vor der Winterpause, werde es wohl weniger Wechsel geben.

Und Sirlord Conteh betonte: „Man hat Bock, doppelt zu spielen. Jeder Fußballer möchte gerne europäisch spielen.“ Für den FCH-Offensivspieler seien in dieser Saison gleich zwei Träume in Erfüllung gegangen. „Letzte Saison habe ich noch in der 2. Liga gespielt. Jetzt darf ich Bundesliga und europäisch spielen.“ Von seinem Trainer wurde der 28-Jährige gelobt: „Sissi hat maßgeblich Anteil daran, dass wir uns für die Conference League qualifiziert haben und hier jetzt neun Punkte haben“, so Schmidt.