Fußball-Bundesliga

Wer sind die Konkurrenten des 1. FC Heidenheim im Abstiegskampf?

Nach 13 Spieltagen zeichnet sich so langsam ab, welche Clubs in dieser Bundesligasaison hart um den Klassenerhalt kämpfen müssen. Wie steht der 1. FC Heidenheim, der am Sonntag (15.30 Uhr) den VfB Stuttgart erwartet, im Vergleich zu den direkten Konkurrenten da?

Am Donnerstag gastierten Heidenheims Fußballer zu einem Pflichtspiel in Istanbul, am Sonntag kommt der VfB zum prestigeträchtigen Württemberg-Derby. Doch für die FCHler zählen derzeit keine großen Namen, sondern nur Punkte für den Klassenerhalt.

Bundesliga ist keine Selbstverständlichkeit

Die Verantwortlichen haben immer wieder darauf hingewiesen, dass es keine Selbstverständlichkeit ist, in der 1. Bundesliga zu spielen, und dass der Existenzkampf im zweiten Jahr noch härter wird, kommt auch nicht überraschend. Aber wie ist denn nun die Situation im Keller des Oberhauses?

Die Kandidaten: Eine klare Trennlinie zeigt die Tabelle noch nicht, aber es lässt sich wohl sagen, dass mit Rang zwölf die Liste der gefährdeten Mannschaften beginnt. Dort finden sich zunächst Union Berlin und der FC Augsburg mit jeweils 16 Punkten. Das ist ein Schnitt von 1,23 und würde hochgerechnet knappe 42 Zähler bedeuten – also mit Sicherheit den Klassenerhalt.

Eng wird es dann für Hoffenheim (13 Punkte/im Schnitt 1,0), St. Pauli (11/0,85) und Heidenheim (10/0,77), das derzeit den Relegationsplatz einnimmt. Wenn der FCH den derzeitigen Schnitt beibehält, würde er am Saisonende nur auf 26 Punkte kommen.

Derzeit klar abgeschlagen sind Kiel mit fünf und die noch sieglosen Bochumer mit lediglich zwei Zählern. Noch sind viel zu viele Punkte zu verteilen, um eine ernsthafte Prognose zu wagen, zumindest spricht im Moment aber vieles für einen Dreikampf von Hoffenheim, St. Pauli und Heidenheim auf die beiden ersten Nichtabstiegsplätze.

Die Form: Die TSG Hoffenheim wurde weiter vorn erwartet und griff bereits zum Instrument des Trainerwechsels. Der Einstand von Christian Izler hätte nicht besser sein können, mit dem Österreicher an der Seitenlinie besiegten die Kraichgauer das Spitzenteam aus Leipzig mit 4:3. Allerdings hielt der Izler-Effekt nicht lange, es folgten drei klare Niederlagen in der Bundesliga, Europaliga und im DFB-Pokal, ehe es zuletzt immerhin zu einem 1:1 gegen Freiburg reichte.

Trainerwechsel fruchtet nur kurz

St. Pauli scheint nach anfänglichen Schwierigkeiten in der Liga angekommen zu sein, gewann immerhin zwei der jüngsten fünf Spiele. Zudem verloren die Hamburger gegen die Topteams aus Leverkusen, München und Dortmund nur mit einem Tor, holten ein 0:0 gegen Wolfsburg. Nur drei Mannschaften kassierten weniger Gegentore als St. Pauli – die defensive Stabilität ist ein großes Plus im Abstiegskampf.

Der FCH hat dagegen nach gutem Start zuletzt fünfmal in Folge verloren und nur einen Punkt aus acht Spielen ergattert. Mittlerweile gibt es auch nur noch zwei Kontrahenten mit mehr Gegentoren. Eine Frage ist sicher, wie sehr sich die Belastung durch die Conference League auswirkt und wie lange diese noch anhält.

Das Programm: Bis zum Ende der Hinrunde am 15. Januar 2025 hat Hoffenheim mit Dortmund, Gladbach, Wolfsburg und München fast durchweg schwere Brocken vor der Brust. Der FC St. Pauli trifft Bremen, Stuttgart, Frankfurt und Bochum, die Heidenheimer haben mit Stuttgart, Bochum, Union Berlin und Bremen ein von der Schwierigkeit her ähnliches Programm.

Die Erfahrung: Der FCH ist eigentlich eine einzige Erfolgsgeschichte, seit der Gründung 2007 ging es nur einmal gegen den Abstieg. In der Zweitligasaison 2017/18 hätte die Mannschaft am letzten Spieltag theoretisch noch absteigen können. Letztlich reichte ein 1:1 gegen Fürth, da die Konkurrenten allesamt verloren. Auch in dieser Saison stand der FCH nach 13 Spieltagen auf dem Relegationsplatz, hatte aber keine längere Negativserie und kam letztlich als 13. der Abschlusstabelle immerhin auf 42 Punkte.

Hoffenheim hatte vor zwei Jahren eine leichte Zittersaison, spielte sonst meist um die Plätze fürs internationale Geschäft oder erreichte diese. St. Pauli hatte in der Spielzeit 2019/20 etwas Probleme, beseitigte aber am vorletzten Spieltag die letzten Zweifel. So richtig Erfahrung im Abstiegskampf hat also keiner.

Bisher keine schlechte Bilanz gegen den VfB

Das Duell 1. FC Heidenheim gegen VfB Stuttgart gibt es seit Juli 2017 und gleich das erste Spiel endete mit einem überraschenden 2:1-Sieg des FCH in der Landeshauptstadt. Nach mittlerweile sechs Partien ist die Bilanz aus Heidenheimer Sicht mit zwei Siegen, zwei Niederlagen und zwei Unentschieden sowie 10:11 Toren wahrlich nicht schlecht. In der 1. Liga gab es vergangene Spielzeit sogar einen 2:0-Heimsieg und ein spektakuläres 3:3 in Stuttgart. Für alle fünf Heidenheimer Tore sorgten übrigens Tim Kleindienst und Jan Schöppner – einmal unter Mithilfe von VfB-Torwart Alexander Nübel.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar