Wettrennen um das Länderspiel-Debüt? Lennard Maloney steht gegen Deutschland im Kader der US-Nationalmannschaft
Erster Bundesliga-Treffer, erster Sieg, das erste „Tor des Monats“: Die Vereinsgeschichte des 1. FC Heidenheim wuchs in den vergangenen Wochen um zahlreiche Meilensteine. Bald könnte ein weiteres Kapitel hinzukommen. FCH-Profi Lennard Maloney ist am Donnerstag erstmals in den Kader der amerikanischen A-Nationalmannschaft berufen worden. Damit ist der 23-Jährige der erste Spieler, der sich während seiner Zeit in Heidenheim in den Kreis einer Nationalmannschaft gespielt hat. „Irgendwann einmal für die A-Nationalmannschaft der USA auflaufen zu dürfen, ist, seitdem ich Fußball spiele, ein großer Traum von mir“, sagt Lennard Maloney in einer Mitteilung des FCH.
Maloney besitzt deutschen und amerikanischen Pass
Mit der Nominierung von US-Nationaltrainer Gregg Berhalter – selbst ehemaliger Bundesligaspieler – könnte es für den defensiven Mittelfeldspieler zu einer emotionalen Premiere kommen. Denn am Samstag, 14. Oktober, trifft die USA in Hartford auf die deutsche Nationalmannschaft. „Ich freue mich, diesem Traum jetzt einen großen Schritt näher gekommen zu sein“, sagt er. „Dass es während der anstehenden Länderspiele auch ausgerechnet gegen Deutschland geht, ist natürlich ein ganz besonderes Highlight“, sagt er.
Maloney, der einen amerikanischen Vater und eine deutsche Mutter hat, ist sowohl für die deutsche als auch die amerikanische Nationalmannschaft spielberechtigt. In der Vergangenheit lief der 23-Jährige schon sowohl für die deutsche U-18- und U-19-Auswahl als auch für das US-amerikanische U-20-Nationalteam auf.
Ben Halloran im Sommer 2015 für Australien nominiert
Der gebürtige Berliner hatte zuletzt aber mehrfach betont, dass er einen Einsatz für das US-Team bevorzugen würde. Und dazu könnte es bald kommen. „Als Spieler, der aus der 3. Liga kam, hat sich Lenny in der vergangenen Saison bei uns direkt zum Leistungsträger entwickelt und war, insbesondere durch seine Präsenz und seine Mentalität auf dem Platz, ein wichtiger Faktor in unserer Aufstiegssaison“, sagt Robert Strauß, Bereichsleiter Sport beim FCH. Mit den überzeugenden Auftritten in den ersten Bundesligaspielen sei die Nominierung „die verdiente Belohnung“, so Strauß.
Maloney ist aber nicht der erste FCHler, der eine Nominierung für seine Landesauswahl erhalten hat. Der Australier Ben Halloran kam als Nationalspieler im Sommer 2015 zum FCH. Kurz nach seinem Wechsel nach Heidenheim war er für eine Länderspielreise seines Landes nominiert, spielte aber nicht.
Kommt Eren Dinkci seinem FCH-Mitspieler zuvor?
Deshalb steht fest: Kommt Lennard Maloney gegen Deutschland oder im zweiten Spiel der USA am Mittwoch, 18. Oktober, gegen Ghana zum Einsatz, wäre er der erste aktive Nationalspieler im Trikot des 1. FC Heidenheim. Es sei denn, einer seiner Teamkollegen kommt ihm noch zuvor. Nach bereits vier Treffern für die Heidenheimer könnte nämlich Neuzugang Eren Dinkci ebenfalls eine Einladung für die kommende Länderspiel-Phase bekommen – vom türkischen Nationaltrainer. Und die Türkei trifft bereits am Donnerstag, 12. Oktober, in der EM-Qualifikation auf Kroatien. So könnte es zwischen den beiden FCHlern ein Wettrennen um das Länderspiel-Debüt geben.
Ex-FCHler spät berufen
Mit Bard Finne hat eine ehemaliger FCH-Profi erst vor Kurzem den Sprung in die Nationalmannschaft geschafft. Der Norweger, der von Januar 2016 bis Sommer 2017 in Heidenheim spielte, feierte erst im vergangenen Juni sein Debüt in der Auswahl seines Landes.