Fußball-Bundesliga

Wie Neuzugang Omar Traoré beim FCH nach kleinen Schritten den großen Sprung schaffte

Vor gut sechs Jahren war Omar Traoré noch vereinslos, an diesem Sonntag, 8. Oktober, macht der FCH-Neuzugang gegen Eintracht Frankfurt wohl sein achtes Bundesliga-Spiel. Die Art und Weise, wie es der Neuzugang in den Profibereich geschafft hat, passt gut zu seinem neuen Verein.

Wie Neuzugang Omar Traoré beim FCH nach kleinen Schritten den großen Sprung schaffte

Durchbruch oder Abbruch? Viele talentierte Fußballer finden sich zu einem frühen Zeitpunkt ihrer Karriere mit dieser Frage konfrontiert. Gelingt der Durchbruch in den Profibereich oder werden die großen Träume jäh ausgebremst und die noch kurze Laufbahn endet mit dem Abbruch. Auch bei Omar Traoré gab es diesen Moment in seinem fußballerischen Werdegang. Als Nachwuchsspieler versuchte er, bei U-19-Mannschaft von Eintracht Braunschweig den Übergang in den Herrenbereich zu schaffen. Doch der Versuch scheiterte. Plötzlich war er vertragslos, blieb monatelang ohne Verein. "Es war sicherlich keine einfach Zeit", blickt Traoré zurück.

Nach Aus bei Eintracht Braunschweig: Über Rödinghausen in der 3. Liga

Aus der fußballerischen Sackgasse kam er mit dem Wechsel zum SV Rödinghausen, gefolgt von einigen kleinen Schritten. "Dort konnte ich mich bei einem Regionalligisten mit professionellem Umfeld gut entwickeln", sagt der Neuzugang der Heidenheimer, der nach einem Zwischenstation bei Drittligist KFC Uerdingen 2021 zum seinem Heimatverein VfL Osnabrück zurückkehrte.

Etwas mehr als fünfeinhalb Jahre nach seinem Neustart in Rödinghausen ist Omar Traoré in der Bundesliga angekommen, an diesem Sonntag, 8. Oktober, tritt er mit dem FCH bei Europapokal-Teilnehmer Eintracht Frankfurt an (19.30 Uhr). Wie beim Hochsprung folgten auf viele Schritte ein großer Sprung nach oben. Die Zweifel, ob eben dieser Sprung aus der dritten in die erste Liga zu groß sein könnte, wischte er mit seinen gezeigten Leistungen weg. Dabei war seine Rolle beim FCH zunächst vorgezeichnet. Sein neuer Trainer Frank Schmidt setzte zu Saisonbeginn auf die bewährten Stützen der Aufstiegsmannschaft.

Ein gutes Händchen beim Sommertransfer gehabt: FCH-Trianer Frank Schmidt vertraut seinem Neuzugang. Eibner-Pressefoto / Michael Weber

Auf Position des Rechtsverteidigers galt Marnon Busch als gesetzt, Traoré gab den Vertreter. "Dann ging es sehr schnell", sagt er und lenkt den Blick zurück auf die Bundesliga-Premiere des FCH beim VfL Wolfsburg: "Leider hat sich Buschi da verletzt und ich musste sofort da sein." Nach der Einwechslung nach rund 30 Minuten verpasste Traoré in den folgenden Spielen keine Sekunde mehr. Dabei hat er sein ganzes Repertoire noch gar nicht auf dem Rasen gezeigt. Beim VfL Osnabrück glänzte der dynamische Außenspieler in der zurückliegenden Aufstiegssaison in der 3. Liga nicht nur defensiv, sondern auch als Vorlagengeber und Torschütze. "Eigentlich komme ich auch über die Offensive, aber da muss ich mich erst einmal anpassen in der neuen Liga, das geht Schritt für Schritt", so der gebürtige Osnabrücker.

Traoré über Partie bei Eintracht Frankfurt: "Wir fahren da mit einem positiven Gefühl hin"

Mal wieder Schritt für Schritt. Doch warum nicht, Omar Traoré ist damit sehr gut gefahren. Und das eingeschlagene Tempo passt auch zu seinem neuen Verein. Schrittweise hat der FCH in der Bundesliga Fuß gefasst und sich in der Tabelle nach vorne gearbeitet - bis auf den zehnten Platz vor diesem Spieltag. "Wir wollen uns mit den Besten messen und das motiviert uns und mich", sagt er. Gegen die Eintracht will der 25-Jährige mit seinen Mitspielern den nächsten Schritt gehen. "Es ist nicht einfach in Frankfurt mit der super Stimmung", sagt der Defensivspieler, gibt sich aber optimistisch: "Der Sieg zuletzt hat uns Rückenwind gegeben und deshalb fahren wir da mit einem positiven Gefühl hin."

Und vielleicht krönt Omar Traoré seinen sprunghaften Start beim FCH mit seiner ersten Torbeteiligung.

Große Fan-Unterstützung für den FCH in Frankfurt

Über 2000 FCH-Fans werden die Mannschaft zum Spiel bei Eintracht Frankfurt begleiten. Der Vorverkauf ist abgeschlossen, es gibt keine Gäste-Tageskasse mehr. Heidenheims Trainer Frank Schmidt zeigt sich darüber beeindruckt: „Für uns ist es nichts Neues, am Abend zu spielen. Außergewöhnlich ist es für die Fans, die am Sonntagabend nach Frankfurt reisen, spät nach Hause kommen, am nächsten Tag aufstehen und zur Arbeit müssen.“