Wie Verteidigerin Tigidankay Bah die Premierensaison der FCH-Frauenmannschaft erlebt
Wer an Heidenheimer Fußballerinnen denkt, dem kommt wohl schnell der Name Tigidankay Bah in den Sinn. Die 24-Jährige ist in Heidenheim geboren, spielte in der Jugend des FFV Heidenheim und anschließend einige Jahre in der Verbandsliga. In der Saison 2022/23 sammelte sie beim SV Alberweiler Regionalliga-Erfahrung, kehrte im Sommer zurück nach Heidenheim - allerdings nicht mehr zum FFV, denn der hat sich aufgelöst, sondern in der neuen Frauenmannschaft des 1. FC Heidenheim. Und das ziemlich erfolgreich: Mit neun Siegen aus zehn Spielen hat das Team bereits vor dem letzten Hinrundenspiel am Sonntag, 26. November, um 13 Uhr auf dem Kunstrasenplatz auf dem Schlossberg die Herbstmeisterschaft sicher. Zweieinhalb Stunden später rollt in der nahegelegenen Voith-Arena der Ball. Der FCH empfängt den VfL Bochum. Mit Bah als Unterstützung?
Wie gefällt es Ihnen in der neuen FCH-Frauenmannschaft?
Mir gefällt es sehr gut. Ich denke ich spreche für die Mannschaft, wir fühlen uns alle extrem gut aufgenommen. Vor allem das Hartmann-Nachwuchsleistungszentrum hat überragende Arbeit geleistet und die Rahmenbedingungen geschaffen, um so ein Projekt erfolgreich zu starten.
Warum läuft es so gut bei Euch?
Vereinsseitig wird uns extrem der Rücken freigehalten und gestärkt. Dadurch können wir Spielerinnen uns aufs Fußballspielen konzentrieren und die Trainer darauf, das Beste aus dem neuen Team herauszuholen. Unser Trainerteam mit Chantal und Jens (Chantal Bachteler und Jens Guhlke Anm. d. Red.) funktioniert miteinander einfach super. Wir haben mittlerweile einen sehr, sehr guten Teamzusammenhalt und jede hat das gleiche Ziel vor Augen: Spaß am Fußball zu haben und gleichzeitig erfolgreich zu sein. Ich glaube wir haben hier mittlerweile eine sehr gute Balance gefunden.
Was hat sich im Vergleich zum FFV Heidenheim verändert?
Ich finde es immer super schwierig, Vereine miteinander zu vergleichen und es ist auch nicht meine Art, da jeder Verein seine eigene Struktur, seine eigene Dynamik und seinen eigenen Charakter hat. Nichtsdestotrotz – beim FCH ist einfach deutlich mehr Struktur da und wir haben ganz andere Möglichkeiten, die wir beispielsweise in anderen Vereinen nicht haben, was wir alle super zu schätzen wissen. Die Zielstrebigkeit und der "Fokus Fußball" ist hier natürlich ein ganz anderer.
Was wollen Sie mit dem FCH, aber auch persönlich noch erreichen?
Natürlich den Aufstieg schaffen, egal in welchem Zeitraum das jetzt passieren wird. Ich möchte mit dem FCH eine Erfolgsgeschichte schreiben, wie es ja schon einige Frauenmannschaften getan haben, die in einen Bundesliga-Club integriert sind. Persönlich reizt es mich, noch einmal in höheren Ligen zu spielen und mich gegen anspruchsvollere Gegner beweisen zu müssen.
Apropos höhere Ligen: Inwiefern verfolgen Sie die Spiele der FCH-Herren?
Seit dieser Saison verfolge ich intensiv die Spiele, meistens allerdings vor dem Fernseher. Wir spielen sonntags oft parallel, weshalb ich nicht alle Spiele anschauen kann. In der Voith-Arena war ich aber auch schon live dabei und habe die Daumen gedrückt.
Das heißt, Sie schaffen es nicht zum Spiel gegen den VfL Bochum am Sonntagnachmittag?
Wir haben vor dem Spiel der Profis unser letztes Vorrunden-Spiel bevor es in die Winterpause geht. Falls es zeitlich reicht, schaffen wir es vielleicht noch zur zweiten Halbzeit.
Besteht Kontakt zur Männermannschaft?
Stand heute noch nicht, aber das ist auch gar nicht schlimm. Unser Ziel war es auch erst mal, dass wir uns in der Mannschaft als Kern zusammenfinden, kennenlernen und vor allem zusammenwachsen, bevor wir in die "ganz großen" Strukturen eingeführt werden. Alles andere kommt dann, denke ich, mit der Zeit. Wir wurden bisher aber super von allen Junioren-Teams, Trainern und Physios auf dem Gelände aufgenommen und willkommen geheißen.
Bekommen Sie bei den Bundesliga-Spielen Lust, auch mal in der Voith-Arena aufzulaufen?
Natürlich ist es der Traum eines jeden Fußballers mal in so einem Stadion zu spielen. Und natürlich ist es auch meiner!
Hand aufs Herz: Schafft der FCH den Klassenerhalt in der Bundesliga?
Ich bin kein Fan von Zahlen und Statistiken, da ich selber schon die Erfahrung gemacht hab, dass Mannschaften in der Tabelle besser oder auch schlechter dastehen, als sie es eigentlich sind. Mein Bauchgefühl sagt aber: Ja, sie schaffen den Klassenerhalt. Ich bin davon überzeugt, dass die Jungs mit ihrem Team- und Kampfgeist die nötigen Siege und Punkte holen werden.
HZ-Heimspiel-Orakel: Bah tippt Bochum
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