Wo der 1. FC Heidenheim im Vergleich zu den anderen Bundesligisten steht
Die veranschlagten Marktwerte und möglichen Ausstiegsklauseln waren bei den Transfers des 1. FC Heidenheim in diesem Sommer nicht gerade ausschlaggebend. Die drei Neuzugänge, die der FCH für seine erste Bundesliga-Saison verpflichtet hat, wechselten allesamt ablösefrei an die Brenz. Wie die bezahlten Summen – die andere Vereine für Spieler ausgegeben haben – zeigen, sind die Marktwertanalysen, die das Fußball-Portal „transfermarkt.de“ regelmäßig vornimmt, oft nicht weit weg von der Realität.
Dem englischen Mittelfeldspieler Jude Bellingham wird laut dem Portal ein Wert von 120 Millionen zugeschrieben. Vor Kurzem überwies der Spitzenklub Real Madrid für die Dienste des 19-Jährigen nahezu diese Summe an den künftigen FCH-Ligakonkurrenten Borussia Dortmund.
Tim Kleindienst und Niklas Beste mit dem größten Plus beim FCH
Pünktlich zum Ende der Zweitliga-Saison wurden an diesem Mittwoch die Marktwerte aktualisiert – mit einem dicken Plus für die Heidenheimer. Unter den Top-6-Marktwertgewinnern der 2. Bundesliga finden sich drei Aufstiegsspieler des FCH. Niklas Beste (von 2 auf 3 Millionen Euro) und Tim Kleindienst (von 3 auf 4) legten jeweils um eine Million Euro zu.
Kleindienst ist damit nach HSV-Mittelfeldspieler Ludovit Reis (sechs Mio.) ligaweit der zweitwertvollste Akteur. Lennard Maloney wurde ebenfalls für seine starken Leistungen belohnt und auf zwei Millionen (plus 800.000) aufgewertet. Damit liegt er im Marktwert gleichauf mit Kapitän Patrick Mainka, der um 200.000 Euro zulegte. Dahinter folgt mit Tim Siersleben (plus 500.000), Marnon Busch, Kevin Sessa und Jan Schöppner (jeweils 300.000) ein Quartett, das den Marktwertstempel 1,5 Millionen trägt.
FC Bayern München hat 36-fachen Wert des 1. FC Heidenheim
Obwohl der FCH seinen Kaderwert um fast ein Viertel auf etwa 25 Millionen Euro erhöhte, liegt er gemeinsam mit Mitaufsteiger FC Darmstadt 98 im Vergleich zu den anderen Bundesligisten am Ende des Rankings. Zur Orientierung: Der Kader von Meister FC Bayern München ist 909 Millionen wert und damit 36-mal soviel wie der der Heidenheimer.
Selbst der VfB Stuttgart und der FC Augsburg, die lange gegen den Abstieg kämpften, liegen bei über 100 Millionen. Der durchschnittliche Marktwert der Bundesliga-Teams in dieser Saison lag bei rund 238 Millionen Euro, 45 Spieler wurden teurer bewertet als das gesamte Team des Zweitliga-Meisters.
VfL Bochum als positives Beispiel
Die Zahlen zeigen deutlich: Der FCH ist eine recht kleine Nummer im Wettbewerb mit den Topklubs der Bundesliga. Doch bereits in der zweiten Liga war der FCH in Sachen Marktwert lediglich im Mittelfeld angesiedelt. Und der VfL Bochum machte es in der Vorsaison vor und schaffte als „günstigstes“ Team der Liga den Klassenverbleib. Dieses Ziel zu erreichen, wird aus Marktwert-Sicht eine echte Herausforderung – unmöglich ist es als Außenseiter aber nicht.