Voith-Arena

Zeig mir deinen Platz (4): Wie Doris Luz ein Trikot von Kevin Sessa vom 1. FC Heidenheim bekommen hat

Die Heimspiele des 1. FC Heidenheim sind ausverkauft. Doch wer sind die Fans und wo sitzen und stehen sie? Im vierten Teil unserer Serie über Stadionbesucherinnen und -besucher stellen wir die 85-jährige Doris Luz aus Heidenheim vor:

15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer finden im Heidenheimer Fußballstadion Platz. Und die Heimspiele des FCH sind in der Bundesliga ausverkauft. Doch woher kommen die Fans – und welche Stammplätze haben sie in der Voith-Arena? Im vierten Teil kommt Doris Luz zu Wort, die mit 85 Jahren glühender FCH-Fan ist.

Name: Doris Luz

Alter: 85

Beruf: Rentnerin, gelernte Kontoristin

Stammplatz: Block A, Südtribüne; „direkt hinter Frank Schmidt“, sagt Doris Luz. „Es ist toll, alles hautnah mitzubekommen. Mit meinem Sohn Andreas war ich auch schon in der Allianz-Arena auf dem Oberrang. Die Spieler sind von dort aus gesehen mini.“

Doris Luz hat ihren Sitzplatz im Block A der Voith-Arena (roter Punkt). Foto: Screenshot/Homepage FCH

Fan seit: Bereits mit 17, 18 Jahren ging Doris Luz mit einer Freundin zu Spielen des damaligen VfL Heidenheim an der Clichystraße. Sie erinnere sich gerne an den Amateur-Nationalspieler Walter „Bize“ Birkhold. Sie war auch schon beim HSB-Mitglied, nun beim FCH. Die Dauerkarte habe sie „bestimmt schon seit über zehn Jahren“.

Stolz aufs Trikot: FCH-Fan Doris Luz. Foto: Dennis Straub

Besonderheit 1: Jede Saison bekomme sie von Sohn Andreas das neue FCH-Trikot, sagt Doris Luz. Da sie seit sieben Jahren Witwe ist, hat sie die Bettseite ihres verstorbenen Mannes Reiner mit den Trikots dekoriert. Ob Reiner Luz auch ein großer FCH-Fan gewesen ist? „Eigentlich nicht. Aber er hat mich nach Spielen abgeholt“, sagt Doris Luz. Oder aber umgekehrt. Da Reiner Luz in seiner Freizeit ein leidenschaftlicher Kirchenorgelspieler gewesen ist, spielte er oft in Altenheimen, bei Beerdigungen oder aber im Klinikum. „Wenn er dort um 18 Uhr beim Gottesdienst war, bin ich nach den Spielen rüber zu ihm gegangen. Wir haben einen Kaffee getrunken und ich habe beim Gottesdienst Mesnerdienste erledigt. Wir haben uns gut ergänzt“, erzählt Doris Luz.

Besonderheit 2: Bei Toren des FCH macht ihre Tochter, Conny Poxleitner, ein Foto von ihr und stellt es bei Whatsapp als Statusmeldung rein.

Besonderheit 3: Zum FCH-Stadionsprecher Peter Barth hat Doris Luz eine besondere Bezirhung. Barth ging mit Andreas Luz zur Schule und wird von Doris Luz liebevoll Bärtle genannt.

Doris Luz an ihrem Platz auf der Südtribüne der Voith-Arena. Foto: Dennis Straub

Ein besonderes Spiel in der Voith-Arena: „Natürlich der Heimsieg gegen Bayern München. Das war unsagbar toll“, sagt Doris Luz, die sich daran erinnert, dass Beyern-Trainer Thomas Tuchel fassungslos gewesen sei. Aber auch das Heimspiel gegen den FSV Mainz 05 war etwas ganz Besonderes für die 85-Jährige. Nach dem Schlusspfiff bekam sie nämlich ein Trikot von Kevin Sessa geschenkt. „Wahnsinn, das war toll“, sagt Luz. „Es wäre schön, wenn er beim FCH bleiben würde“, fügt sie im Hinblick darauf an, dass die Entscheidung über eine Vertragsverlängerung bei Sessa naht.

Negatives Erlebnis in der Voith-Arena: Da nennt Doris Luz das Heimspiel gegen Eintracht Frankfurt. Die Frankfurter seien unsportlich gewesen, hätten Zeit geschunden oder wären bei Einwürfen immer mehrere Meter vorgelaufen. „Ich habe mich eine Woche lang über deren Verhalten aufgeregt. Da konnte ich mich nicht bremsen“, so Luz.

Sammelt Trikots des 1. FC Heidenheim: Doris Luz. Foto: Dennis Straub

Zum Heimspiel gegen den 1. FC Köln möchte Doris Luz mit ihrem Sohn Andreas (wohnt in München, ihr Sohn Matthias in Ellwangen, manchmal ist sie aber auch mit Tochter Conny im Stadion) gehen. „Wenn ihm das Trikot von Kevin Sessa passt, kann er das anziehen“, sagt Doris Luz, die sich auch zwei Klassenerhalts-Trikots „Gemeinsam: unkaputtbar“ gekauft hat. „Vielleicht zieht mein Sohn aber auch das an“, sagt sie.

Da die Kölner sich noch Chancen auf den Relegationsplatz ausrechnen, geht Doris Luz von keinem schönen Spiel aus. „Ein Unentschieden wäre okay“, sagt sie. Und danach? Geht’s zum Fanfest? „Mein Sohn hat gesagt, dass wir da zwei Stunden Sause machen können.“

Der FCH in Worten: bodenständig und demütig; „Die Spieler haben keine Starallüren“, sagt Doris Luz.

Zeig mir deinen Platz: Wer möchte mitmachen?

Wer bei der Platz-Serie der Heidenheimer Zeitung mitmachen möchte, kann sich gerne unter sport@hz.de melden.

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