Wahnsinn in der Voith-Arena: 15.000 Zuschauerinnen und Zuschauer finden im Heidenheimer Fußballstadion Platz. Und die Heimspiele des 1. FC Heidenheim sind in der Bundesliga ausverkauft. Am 6. April 2023 gab's zum Beispiel einen 3:2-Heimsieg des FCH gegen den FC Bayern München. Doch woher kommen die Fans – und welche Stammplätze haben sie in der Voith-Arena? Im zweiten Teil stellen wir eine Familie vor, die nicht nur auf der Osttribüne mitfiebert.
Namen: Gabriele, Demetrio und Larissa Rodriguez
Alter: 61 („gefühlt 20“), 66 und 29
Aus: Königsbronn
Beruf: Gabriele Rodriguez ist Einzelhandelskauffrau (Lidl), ihr Mann Demetrio eigentlich Rentner. Doch „Deme“, wie der gebürtige Spanier (geboren in Sallent, nördlich von Barcelona, kam mit sieben Jahren nach Deutschland) genannt wird, fährt auch gerne Taxi, damit ihm nicht langweilig wird. Tochter Larissa ist Grafik- und Mediendesignerin.
Stammplatz: Stehplätze auf der Osttribüne (Block L), der Heimat der organisierten Fanszene des FCH.
In der Voith-Arena: Demetrio Rodriguez und Tochter Larissa sind seit der Regionalliga dabei, Gabriele Rodriguez seit Drittligazeiten.
Ihr besonderes Spiel: „Es gab so viele tolle Momente und so viele tolle Spieler“, sagt Gabriele Rodriguez. Natürlich der 3:2-Heimsieg gegen den FC Bayern München – nach einem 0:2-Rückstand zur Halbzeit. „Torhüter Erol Sabanov war auch gigantisch, wie auch Schnatti. Sein Abschiedsspiel war ein Highlight. Und natürlich der Aufstieg in Regensburg. Das Spiel war herzinfarktreif", so Gabriele Rodriguez weiter. Eine weitere Partie, die in die Historie eingegangen ist: „Das Pokalspiel gegen Bremen (Juli 2011). Als wir als Drittligist 0:1 hinten lagen und den Erstligisten, auch durch das Tor von Schnatti, mit 2:1 noch besiegt haben", sagt Gabriele Rodriguez, die auch das Pokalspiel beim FC Bayern München (4:5, April 2019) hervorhebt.
Ihr negatives Erlebnis: „In der 2. Liga konnte man manchmal schon denken: Was spielt ihr für einen Scheiß zusammen?“, sagt Gabriele Rodriguez deutlich. „Es ist wie mit den eigenen Kindern: Man kann sie ausschimpfen, aber man liebt sie trotzdem“, so die 61-Jährige, die einen weiteren Vergleich parat hat: „Es ist auch wie in einer Ehe. Da hat man gute und schlechte Tage. Aber Liebe kennt keine Liga."
Ein konkretes Negativbeispiel sei das Heimspiel gegen Offenbach am 18. Mai 2013 gewesen. Es endete 0:0, wodurch der FCH den Sprung auf den Relegationsplatz und somit den möglichen Aufstieg in die 2. Liga verpasste.
Besonderheit: Demetrio Rodriguez spielte früher Fußball beim AC Milan Heidenheim; der Vater von Gabriele Rodriguez war im Vorstand des TV Steinheim. Zusammen unterstützen „Deme“ und „Gabi“ den FCH auch bei Auswärtsspielen.
Wer bei der Serie „Zeig mir deinen Platz“ mitmachen möchte, kann sich gerne bei der Sportredaktion der Heidenheimer Zeitung unter sport@hz.de melden.
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