Am Freitag kommt der direkte Konkurrent aus München

Heidenheims Baseballer auf Achterbahnfahrt

Bisher ist die Saison der Heidenheim Heideköpfe vom ständigen Auf und Ab gekennzeichnet. Woran hapert es noch bei den HSB-Baseballern, was hat das mit der Jahreszahl zu tun und welche Bedeutung haben die nun anstehenden Spiele gegen die Disciples aus München-Haar?

Mit Shawn Larry, Daniel Vavrusa, Simon Gühring und Nate Thomas musste Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle vergangenes Wochenende gleich vier wichtige Spieler ersetzen, dazu war Konstantin Holl nur sehr bedingt einsetzbar. Dennoch erschien die 7:8-Heimniederlage gegen die Stuttgart Reds am Freitagabend vermeidbar. Umso bemerkenswerter war, wie die Heidenheimer zwei Tage später in Stuttgart zurückschlugen und gegen den vermeintlich stärkeren Werfer der Reds, den linkshändigen Venezolaner Yaferson Lopez, einen klaren Sieg einfuhren.

Dieses Motto zieht sich durch, schon die ersten beiden Partien gegen Stuttgart brachten nur einen Split, in Hünstetten gaben die Heideköpfe ein Spiel ab, gegen die fast schon übermächtig besetzten Regensburger gab es zwei Auswärtsniederlagen, anschließend aber bemerkenswerte zwei Heimsiege.

Das Verletzungspech zieht sich durch

Was ist der Grund für die mangelnde Konstanz beim amtierenden Meister? Da sind in erster Linie sicher die Verletzungen zu nennen. Schon in der Vorbereitung erwischte es Konstantin Holl an der Hand, dann Neuzugang Nate Thomas am Knie. Bei ihm sind die Bänder angerissen, der Meniskus gequetscht – eine Rückkehr ist im Moment noch nicht absehbar. Andere Akteure liefen zwar auf, konnten wegen verschiedener Blessuren aber nur eingeschränkt spielen oder mussten immer wieder Pausen einlegen, so beispielsweise Werfer Sven Schüller nach seinem Wildunfall.

Und die Serie reißt nicht ab: Kilian Redle, der bei den Heideköpfen aktuell die beste Trefferquote am Schlag hat und zuletzt in Stuttgart mit zwei Homeruns glänzte, muss sich der sogenannten Tommy-John-Operation unterziehen, bei der eine Sehne im Ellbogen ersetzt wird. Damit ist die Saison für ihn beendet.

Bringen gerade Jahre Unglück?

Dazu fehlen immer wieder Spieler aus beruflichen oder privaten Gründen, sodass Eckle sein Team ständig umbauen muss. Die Neuzugänge der Heidenheimer spielten noch nicht die erhoffte Rolle und die weiteren Personalplanungen sind mit einigen Fragezeichen versehen.

Kurioserweise werden die Heideköpfe immer wieder in geraden Jahren ein bisschen vom Pech verfolgt. Sechs ihrer sieben Titel holten sie in ungeraden Jahren, beispielsweise verliefen auch 2018 und 2022 in Sachen Verletzungen, Schiedsrichterentscheidungen oder Absagen von eingeplanten Spielern recht unglücklich.

Bei den Homeruns die Nr. 1

Von einem Seuchenjahr will Eckle aber keineswegs sprechen. „Es ist eben herausfordernd, aber wir sind immer noch Zweiter, haben unser erstes Spiel im Champions Cup souverän gewonnen“, betont der Heidenheimer Coach und zählt die positiven Aspekte auf. So haben die Heidenheimer zwar keine allzu gute Trefferquote am Schlag, kommen aber oft auf Base und sind zumindest in Sachen Homeruns (20) klar die Nummer eins.

Pitcher Jared Mortensen kam nach anfänglichen Problemen sehr gut in Form, dominierte nicht nur das Duell gegen Prag. Auch bei Mike Bolsenbroek und Sven Schüller lief es zuletzt besser, dazu schlagen sich junge Akteure wie Thomas Geiger und Elias Redle beachtlich.

Die Herausforderungen bleiben groß, zumal die Konkurrenz weiter aufrüstet. Regensburg und Stuttgart haben jüngst noch einmal Werfer geholt, die zuvor in der italienischen Profiliga spielten, in der normalerweise deutlich mehr als in Deutschland bezahlt wird. Bei den Legionären ist es gefühlt schon der 25. Pitcher, die Oberpfälzer dominieren dann auch die Südgruppe, werden von Rang eins nicht mehr zu verdrängen sein.

Haar ist der direkte Konkurrent im Kampf um Platz zwei

Für die Heideköpfe geht es jetzt darum, den zweiten Platz und damit eine gute Ausgangsposition für die Play-offs zu behaupten. Da sind die bevorstehenden Spiele gegen das punktgleiche Team aus Haar extrem wichtig. Am Freitagabend (19 Uhr) messen sich die derzeit punktgleichen Rivalen im Heidenheimer Ballpark, tags darauf (13 Uhr) dann in München. Nachdem die ersten Spiele gegen die Disciples ausgefallen sind, folgen aber noch vier weitere Duelle.

Haar hat einige gefährliche Schlagleute aus den USA, Kanada, den Niederlanden und Ungarn, dazu mit Ryan Bollinger einen herausragenden Werfer. Er dominierte vor einigen Jahren die Liga, kehrte jetzt nach München zurück. Er wird das Spiel am Samstag bestreiten, schon deshalb wollen die Heideköpfe unbedingt am Freitag vor heimischer Kulisse vorlegen.

Fortsetzung im Champions Cup

Kommende Woche geht es dann am Mittwoch zum zweiten Europapokalspiel nach Brünn. Und schon am 12. Juni folgt das Rückspiel gegen den tschechischen Meister im heimischen Hellenstein-Energie-Ballpark. Auf dem Weg zu einer möglichen Finalteilnahme im Champions Cup sind diese beiden Spiele sicher richtungsweisend.

Trotz aller Schwierigkeiten und Rückschläge stecken die Heideköpfe also nicht den Kopf in den Sand. „Wir wollen in die Play-offs und im Champions Cup ins Finale – und bis dahin dann auch unsere 1a-Mannschaft auf dem Platz haben“, gibt Eckle die Marschroute aus.

Heideköpfe II spielen im Rahmen des Schlossberg-Erlebnistages

Die zweite Mannschaft der Heidenheimer Baseballer musste zuletzt zwei ganz knappe Niederlagen gegen die sehr stark besetzte Truppe der bayrischen Baseball-Akademie hinnehmen, belegt in der 2. Liga Süd aber weiter den hervorragenden zweiten Platz. Weiter geht es nun am Sonntag (Beginn 12 Uhr) mit zwei Spielen gegen die Baldham Boars aus der anderen Staffel.

Die Spiele finden im Rahmen des Schlossberg-Erlebnistages statt, dabei können Interessierte den ganzen Tag über erste Schlagversuche im Schlagkäfig des Hellenstein-Energie-Ballparks machen, zudem wird ein Stadionsprecher das Spiel kommentieren und die Regeln erklären.

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