Nach den drei Siegen vom vergangenen Wochenende haben sich die Heidenheimer Baseballer gute Chancen auf die Vizemeisterschaft in der 1. Bundesliga Süd und damit eine gute Ausgangsposition für die Play-offs zu schaffen. Entschieden ist aber noch nichts.
Während Regensburg (21:7 Siege) schon als Südmeister feststeht, können Heidenheim (17:10), Haar (15:12) und Mainz (15:13) noch Zweiter werden. Den Heideköpfen fehlt also noch ein Sieg in den drei Partien gegen Haar, verlieren sie am Wochenende dreimal, gehen sie als Dritter in die Play-offs.
Es geht dreimal über sieben Innings
Da gleich zweimal geplante Spieltage gegen die Münchner dem Wetter zum Opfer fielen, kommt es zu dieser ungewöhnlichen Dreierserie, mit Partien über jeweils sieben Innings. Für die „Jünger“ ist die Situation knifflig: Mit drei Siegen können sie Vizemeister werden, gewinnen sie aber nur zwei oder weniger Spiele, rutschen sie vermutlich auf Rang vier zurück, da Konkurrent Mainz zwei Erfolge gegen Schlusslicht Hünstetten einfahren könnte und im direkten Vergleich die Nase vorn hätte.
Für die Play-offs qualifiziert sind die vier ersten schon, aber warum ist die Platzierung so wichtig? Als Vizemeister dürfen die Heideköpfe am ersten Augustwochenende mit Heimspielen beginnen und treffen auf den Nord-Dritten, die Hamburg Stealers. Die haben mit dem langjährigen japanischen Profi Yasutomo Kubo einen herausragenden Werfer, hatten zuletzt noch neue Spieler aufgeboten und sind schwer einzuschätzen, dürften den Heidenheimern aber insgesamt mehr liegen als der Nord-Zweite Paderborn mit seinem gefürchteten Werfer Ochoa Diaz.
Was bringt der zweite Rang?
Vor allem aber würden die HSB-Baseballer in einem möglichen Halbfinale den Regensburg Legionären aus dem Weg gehen. Die schon fast übermäßig aufgerüsteten Oberpfälzer haben zuletzt auch noch den griechischen Nationalmannschafts-Pitcher Noah Zavolas verpflichtet und dürften dieses Jahr in einer Serie nicht zu schlagen sein. In einzelnen Spielen aber schon. Die Heidenheimer treffen noch zweimal in der Gruppenphase des Champions Cups (14. Und 21. August) sowie möglicherweise im Finale dieses Wettbewerbs auf die Bayern.
Aber erst einmal gilt es, sich aber den Abschluss der Punkterunde zu konzentrieren. Haar wird mit dem festen Plan von drei Siegen anreisen und ihre Qualitäten haben die Disciples schon öfters unter Beweis gestellt. Am Schlag hat das Team einiges zu bieten. Die Niederländer Phildrick Llewellyn und Zaino Henriquez, die Spanier Anderson Zambrano und Miguel Pineiro, der mit ungarischem Pass spielende Amerikaner Al Luttor, der Brite Callum Murphy und vor allem die US-Boys Patrick Music und Breland Almadova (ehemaliger Star der Savannah Bananas) sowie der Kanadier Will Thorp können jedem Gegner in Deutschland gefährlich werden.
Konzentration auf Spiel eins
So gewann Haar vor vier Wochen zwei von drei Spielen gegen Heidenheim, war zuletzt beim 5:6 und 1:0 in Regensburg auf Augenhöhe mit den Legionären. Vor allem in Spiel zwei spricht mit dem immer noch herausragenden Ryan Bollinger als Werfer alles für Haar, deshalb wollen die Heidenheimer gleich die erste Partie am Freitag für sich entscheiden, um gar keinen Druck aufkommen zu lassen.
Im Gegensatz zu den ersten Spielen gegen Haar kann Heidenheims Trainer Klaus Eckle wieder auf Philip Schulz und Catcher Daniel Vavrusa bauen, allerdings mussten die Werfer Luke Sommer und Dalton Duke von Schamann aus beruflichen Gründen wieder zurück in die USA. Letzterer hat bei seinem beiden Einsätzen für die Heideköpfe gezeigt, welche Klasse er hat. Die Hoffnung ist, dass er das Team im Champions Cup nochmals unterstützen kann.