Niederlage

13:6 und 2:5 gegen Dohren: Ein Dämpfer für die Heideköpfe

Zum Auftakt der Viertelfinalserie um die deutsche Meisterschaft gelang den Heidenheimer Baseballern vor heimischer Kulisse nur ein Sieg gegen die Dohren Wild Farmers. Einem 13:6 am Samstag folgte am Sonntag eine unerwartete 2:5-Niederlage. Woran lag's?

13:6 und 2:5 gegen Dohren: Ein Dämpfer für die Heideköpfe

Zum einen am Gegner, denn die internationale Auswahl aus dem 50 Kilometer südlich von Hamburg gelegenen winzigen Ort (1165 Einwohner) hat schon einiges zu bieten. Gerade mal drei Deutsche waren unter den insgesamt zwölf eingesetzten Akteuren, der Rest kam überwiegend aus der Karibik, aber auch aus Japan, Polen und Litauen. Man fragt sich ein wenig, warum die Wild Farmers in der Nordgruppe nur Vierter geworden sind. Vermutlich weil es eine recht launische Mannschaft ist. Vergangenes Wochenende hatten die Dohrener allerdings gute Laune, legten in beiden Spielen los wie die Feuerwehr.

Eine Folge der langen Pause?

Auf der anderen Seite brachten die Heideköpfe sicher nicht ihre beste Leistung. “Wir zahlen jetzt doch der langen Pause Tribut, das war am Sonntag sicher unser schwächstes Spiel der Saison”, sagt Trainer Klause Eckle, dessen Truppe durch die unfreiwillige Pause in den vergangenen vier Wochen nur ein Pflichtspiel bestreiten konnte.

Aber auch schon am Samstagabend lief es nicht wirklich rund. Heidenheims Werfer Sven Schüller wurde kalt erwischt, gab gleich auf den ersten Schlagmann einen Homerun und letztlich drei Punkte im ersten Inning ab. Da war es etwas Glück für die Gastgeber, dass Dohrens Pitcher Edvardas Matusvicius Kontrollprobleme hatte. Die Heidenheimer hatten bei seiner ungewöhnlich langen Wurfbewegung zwar Probleme mit dem Timing, blieben aber diszipliniert, holten zahlreiche Freiläufe heraus und drehten das Spiel schon im Rückschlag des ersten Innings zum 5:3.

Mit Gührings Homerun zum Sieg

Schüller fing sich dann und bis zum 6:3 im sechsten Durchgang hatten die HSBler die Sache im Griff. Ein kleiner Wackler und zwei sehr glückliche Hits bescherten Dohren aber nochmals den Ausgleich, auch hier zeigte sich, dass die Heideköpfe noch nicht richtig im Wettkampfmodus sind. Aber die Mannschaft schlug wieder sofort zurück und ging – unter anderem mit einem Double von Simon Gühring – wieder 10:6 in Front. Der Routinier schlug dann auch noch einem Homerun, Mike Bolsenbroek als Werfer hatte die Gäste voll im Griff und so stand letztlich doch ein klarer 13:6-Erfolg zu Buche.

Im zweiten Spiel hatte Dohren seinen gefürchteten venezolanischen Pitcher Rodan Ochoa auf dem Mound, die Heidenheimer konnten dem aber ja mit Jared Mortensen den in der Regular Season besten Werfer im Süden gegenüberstellen. Doch völlig untypisch kassierte der Kanadier gleich zu Beginn einige harte Hits, was sicher auch am unglücklichen Start lag. Denn pünktlich zum eigentlich geplanten Spielbeginn begann es stark zu regnen, das Spiel begann mit 45 Minuten Verspätung und der bereits aufgewärmte Mortensen musste wieder lange warten.

Regen verschiebt Spielbeginn

Prompt gingen die Wild Farmers wieder in Führung. Zwischendrin gelang ihnen einfach alles, auch unsauber getroffene Bälle fielen unerreichbar ins Feld. Dann leisteten sich die Heideköpfe auch noch ein paar kleine Nachlässigkeiten und schon stand es 0:5. Eckles Team versuchte zwar alles, zwang Ochoa auch zu vielen Würfen, doch der Venezolaner war auch nach 138 Pitches immer noch stark. Außer zwei Solo-Homeruns durch Germaine Williams und Gary Owens reichte es den Heidenheimern nicht mehr zu Punkten, letztlich waren die sechs Hits in so einem Spiel zu wenig.

Gerade am Schlag zeigten die Heidenheimer – hier Drew Janssen – nicht die erhoffte Leistung. Kalle Linkert

„Es lief alles gegen uns, die Regenunterbrechung war natürlich sehr unglücklich. Dohren hat sicher an der oberen Leistungsgrenze gespielt und der Pitcher im zweiten Spiel ist wirklich stark”, fasste Eckle zusammen. Heidenheims Coach weiß, dass der Gegner nun im Aufwind ist und zu Hause sicher auch noch von dem eher gewöhnungsbedürftigen Platz profitieren wird. „Das wird alles andere als einfach, aber ich denke, dass wir jetzt wieder von Trainings- auf Spielgeschwindigkeit umgestellt haben und wenn wir Spiel drei gewinnen, haben wir alle Möglichkeiten. Auf fünf Spiele gesehen, ist unser Pitching stärker”, so Eckle. Weiter geht es dort kommenden Samstag (14 Uhr), Spiel vier findet dann am Sonntag ab 12 Uhr und eine mögliche fünfte Partie direkt am Anschluss statt.

Namen und Zahlen

Heidenheim Heideköpfe – Dohren Wild Farmers 13:6 / 2:5

Hits: 14:9 / 6:12, Errors: 1:2 / 2:0, Zuschauer: 280 / 350

Heideköpfe: Schulz (SS; 2 Hits bei 6 Schlagversuchen, 3 Walks), Janssen (2B/LF; 2/8, 1 Double, 1 RBI), Owens (CF; 4/8, 1 Homerun, 1 Double, 2 RBI, 1 Walk), Williams (3B; 2/7, 1 Homerun, 1 RBI 2 Walks), Larry (RF/DH; 1/5, 1 RBI 4 Walks), Gühring (1B; 2/8, 1 Homerun, 1 Double, 6 RBI), Vavrusa (C; 3/6, 1 Double, 1 RBI, 1 Walk), Montgomery (DH/2B; 1/5), Holl (LF; 1/7), Redle (C; 1/2), Franke (DH; 0/1), Hörger (RF; 1/4) – Pitcher. Schüller (5.2 Innings, 2 Earned Runs, 6 Strike-outs), Bolsenbroek (3.1 I, 0 ER, 4 SO), Mortensen (8 I, 4 ER, 8 SO), Liedtke (1 I, 0 ER)