Für einen Spieler der Heidenheim Heideköpfe wird das Auswärtsspiel im Champions Cup bei den Eagles Prag zu einem Kurztrip. Während seine Teamkollegen rund viereinhalb Stunden auf der Autobahn verbringen werden, um rechtzeitig für die Partie am Mittwoch, 17. Juli, in der tschechischen Hauptstadt zu sein, könnte Daniel Vavrusa die Anfahrt mit den öffentlichen Verkehrsmitteln machen. Der Catcher der Heideköpfe ist gebürtiger Prager und lebt immer noch mit seiner Familie in der Stadt an der Moldau. „Meine Frau und meine Kinder sind natürlich mit dabei“, sagt der 33-Jährige, der seine dritte Saison bei den Heideköpfen spielt.
Doch der persönliche Fanclub des tschechischen Nationalspielers dürfte noch etwas größer sein. „Ich habe allen möglichen Leuten Bescheid gesagt“, erzählt Vavrusa. Eine Einladung ging auch an seine früheren Teamkollegen von Kotlarka Prag. Bei dem Stadtrivalen der Eagles spielte er zu Beginn seiner Karriere und auch vor dem Wechsel nach Heidenheim. „Sie befinden sich leider in einem Trainingscamp und werden nicht kommen können“, erzählt er.
Vavrusa führt seinen Teamkollegen durch die „Stadt der hundert Türme“
Hoch motiviert wird Daniel Vavrusa trotzdem sein: „Es ist ein emotionales und wichtiges Spiel“, blickt er voraus. Bevor er in seiner Heimatstadt für die Heidenheimer den Baseball-Handschuh anziehen wird, schlüpft er wohl noch in eine weitere Rolle bevor: als Stadtführer. Sein Mitspieler Jared Mortensen reiste bereits am Dienstag an. „Da werde ich ihm ein paar schöne Ecken zeigen“, sagt er. Nach der Tour durch die Altstadt und über die Karlsbrücke will Vavrusa dann mit allen Teamkollegen bei seinem „Heimspiel“ jubeln.
Unser Spiel in Prag ist eine tolle Geschichte für ihn.
Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle
Als echten Vorteil für die vorentscheidende Phase der Saison sieht er die beiden jüngsten Verstärkungen des Kaders. Luke Sommer und Dalton Duke von Schamann seien ohne Anlaufschwierigkeiten im Team angekommen und schon gegen die Mainzer eine Soforthilfe gewesen, sagt der Tscheche, der mehrere Jahre für verschiedene Teams der New York Yankees spielte. „Leider haben wir sie mit der Offensivleistung im zweiten Spiel etwas im Stich gelassen“, sagt er, „aber das wollen wir jetzt besser machen.“
Gute Chancen auf den Einzug ins Finale des Champions Cups
Darauf hofft auch sein Trainer Klaus Eckle vor der Reise nach Tschechien. „Unser Spiel in Prag ist eine tolle Geschichte für ihn“, sagt er. Im Hinspiel fegten die Heideköpfe Mitte Mai die Eagles mit 13:0 aus dem Ballpark auf dem Schlossberg. Ein weiterer Erfolg gegen die noch sieglosen Prager würde die Heidenheimer in eine gute Ausgangslage für das Erreichen des Endspiels in dem europäischen Wettbewerb bringen. Aktuell liegen die Heideköpfe mit einer Bilanz von 2:1 Siegen gleichauf mit den Draci Brünn und den Legionären Regensburg an der Tabellenspitze. Nach der Partie in Prag geht es an den verbleibenden beiden Spieltagen des Champions Cups zweimal gegen die Regensburger.