Gute und schlechte Nachrichten für die Baseballer

Die Erwartungen waren groß, die Besetzung der deutschen Nationalmannschaft beim World Baseball Classics Qualifier, in der auch Shawn Larry und Sven Schüller von den Heideköpfen sowie der Ex-Heidenheimer Yannik Walther standen, vielleicht so gut wie nie. Doch am Ende reichte es in Tucson/Arizona nicht, das Team von Bundestrainer Jendrik Speer verpasste die Qualifikation für die inoffizielle Weltmeisterschaft.

Dabei ging es in den USA mit einem klaren Sieg über China gut los, doch dann unterlag die deutsche Auswahl Brasilien mit 7:9 und Favorit Kolumbien mit 0:10. Durch den etwas seltsamen Modus durfte Deutschland nochmals gegen Brasilien um einen WM-Startplatz spielen, unterlag aber wieder mit 4:6.

Eine verpasste Chance?

„Das ist sehr schade, die Chance war wahrscheinlich noch nie so groß, eine leichtere Auslosung kannst du kaum erwischen“, bedauert Klaus Eckle von den Heideköpfen. Der Trainer und Manager der HSB-Baseballer weiß aber auch: „Man darf nicht vergessen, dass die Deutschen aus dem Winter kommen. Die Spieler aus Brasilien und Kolumbien waren schon voll im Wettkampfmodus.“

Wäre dennoch mehr drin gewesen? Zumindest erschien die Einteilung der Werfer, an denen so viel hängt, etwas unglücklich. Der vermeintlich beste Pitcher, Markus Solbach vom deutschen Meister Bonn, durfte nach dem 12:2 über China nicht mehr eingesetzt werden, das entscheidende zweite Spiel gegen Brasilien begann Solbachs Bonner Kollege Niklas Rimmel, der schnell fünf Punkte kassierte. Den 2:5-Rückstand holte Deutschland nicht mehr auf.

Nicht alle Möglichkeiten im Pitching ausgeschöpft

Zuvor hatte Jaden Agassi unter den Augen seiner Mutter Steffi Graf, der deutschen Tennis-Legende, einen sehr unglücklichen Einsatz im ersten Spiel gegen Brasilien. Es gab aber auch noch weitere Werfer aus dem US-Profibaseball, die mit deutschem Pass spielen können. So ließ beispielsweise Wittgren im letzten Spiel in vier Innings gegen Brasilien keinen einzigen Punkt zu. Und Duke Dalton von Schamann, der möglicherweise im Sommer für die Heideköpfe spielen wird, durfte gerade mal ein Inning ran, in dem er dann auch ohne Gegenpunkt blieb.

Die Heidenheimer erhielt ordentlich Spielzeit. Schüller warf 5.1 Innings bei fünf gegnerischen Punkten, Larry kam bei acht Schlagversuchen auf einen Hit, holte zudem drei Walks heraus und Walter beendete das hochklassige Turnier mit 1/10 und einem Walk.

Bald startet die „Deutsche Baseball Liga“

Der große Schub fürs deutsche Baseball blieb also aus, dabei wäre der zur Gründung der neuen „Deutschen Baseball Liga“ gerade recht gekommen. Die ersetzt von dieser Saison an die Bundesliga, außer dem Namen und einer neuen Homepage hat sich aber noch nicht viel geändert.

Für Schüller, Walther und Larry sowie Mike Bolsenbroek als Coach bei den Niederlanden, war das Qualifikationsturnier in den USA trotz des Ausscheidens eine großartige Erfahrung. Eckle ist froh, dass seine Schützlinge verletzungsfrei geblieben sind und fiebert nun dem Saisonstart entgegen. Am 28. März begeben sich die Heideköpfe ins Trainingslager nach Italien, eine Woche später beginnt die neue Runde. Und für die kann der Manager jetzt noch eine Verstärkung bekanntgeben: Der deutsche U23-Nationalspieler Ladislaus Landwehr schließt sich den Heideköpfen an.

Der aus Mannheim stammende Landwehr durchlief bis 2018 alle Nachwuchsteams der Tornados und war U15- und U18-Nationalspieler, bevor es ihn ans Baseball-Internat nach Paderborn zog. Von dort aus gelang ihm der Sprung ans US-College, wo er zwei Spielzeiten fürs Erie Community College in Buffalo spielte. In den College-Pausen agierte er weiterhin für Paderborn, mit den Untouchables unterlag er den Heideköpfen im deutschen Pokalfinale 2024 mit 1:2 und im Finale zur Deutschen Meisterschaft 2023 mit 1:3.

Ladislaus Landwehr wechselt zu den Heideköpfen

Durch Aufnahme seines Master-Studiums in Ulm lag es für ihn nahe, seinen Spielort nach Heidenheim zu verlagern. Der schlagstarke U23-Nationalspieler kann ohne Einschränkungen sowohl in der 2. als auch in der 1.Bundesliga eingesetzt werden und gibt dem Heidenheimer Infield um Simon Gühring (1B), Simon Liedtke (SS), Philip Schulz (2B) und Billy Germaine (3B) mehr Tiefe.