Nach der knappen Niederlage in Brünn (4:5 nach Verlängerung) war klar, dass die Heidenheimer ihr Heimspiel gegen die „Drachen“ gewinnen müssen. Deren Werfer Filip Capka stellte allerdings eine harte Nuss dar. Die Würfe des Tschechen waren nicht sonderlich hart, er brachte aber immer im letzten Moment noch Bewegung in den Ball, sodass die HSBler die kleine Lederkugel nur selten sauber trafen. So blieb das 1:0 durch Simon Gühring lange Zeit der einzige Zähler.
Überragende Vorstellung als Pitcher
Denn auf der anderen Seite hatten auch Drew Janssen einen Sahnetag erwischt. Im bisherigen Saisonverlauf trat der 24-Jährige vor allem als Schlagmann und Positionsspieler in Erscheinung, nun zeigte er mal wieder, welches Repertoire er an Würfen drauf hat. Janssen gab zwar einige Walks ab, ließ in sieben Innings aber nur einen einzigen Hit zu, warf neun Strike-outs und musste keinen Punkt hinnehmen.
„Sieben Innings ohne Punkt ist nicht schlecht, ich hatte aber auch mit Daniel Vavrusa einen guten Catcher und das Glück, dass die Brünner immer wieder im richtigen Moment geschwungen haben – also im für mich richtigen Moment“, zeigte sich Janssen nach der Partie durchaus selbstkritisch. Würde er gerne öfters als Werfer auflaufen? „Wenn der Trainer mich da braucht, dann gerne“, sagt der mittlerweile schon im vierten Jahr für die Heideköpfe spielende Akteur, der zu den wenigen Baseballern gehört, die tatsächlich auf allen Positionen eingesetzt werden können. Coach Klaus Eckle würde seinen „Lieblings-Belgier“ wohl auch am lieben durch den Kopierer jagen und einmal als Pitcher sowie einmal als Positionsspieler und Schlagmann aufstellen.
Homeruns von Williams und Janssen
Die Entscheidung im Spiel fiel im Rückschlag des siebten Innings, als Brünn den Pitcher wechselte. Tomas Urbanek schaffte zwar gleich zwei Aus, dann legten die Heideköpfe aber eine Rallye hin: Gary Owens landete einen Hit und kam schließlich nach Treffer des wieder stark spielenden Routiniers Simon Gühring zum 2:0 nach Hause. Es folgte ein Walk für Shawn Larry und dann hatte Germaine Williams seinen großen Auftritt, donnerte den Ball in gut 20 Metern Höhe zum Homerun über den Leftfield-Zaun. Damit stand es 5:0, die Gastgeber hatten aber noch nicht genug. Nach Walk für Vavrusa krönte Janssen seinen Tag mit einem weiteren Homerun zum 7:0.
Brünn verkürzte zwar im achten Durchgang ebenfalls per Homerun auf 7:2, Mike Bolsenbroek und Sven Schüller als Werfer hatten aber danach keine Mühe mehr, den klaren Sieg unter Dach und Fach zu bringen. Stark präsentierte sich auch wieder Larry, der mit einem Hit und drei Walks bei jedem Versuch auf Base kam. Insgesamt war es aber eine geschlossene Mannschaftsleistung der defensiv fehlerfrei spielenden Heideköpfe.
Drei Teams punktgleich an der Spitze
Im anderen Champions-Cup-Spiel gewann Regensburg 6:0 in Prag, damit ergibt sich nun folgenden Stand: Heidenheim, Brünn und Regensburg liegen mit jeweils 2:1 Siegen gleichauf, Prag (0:3) ist schon aus dem Rennen. Da die Spitzenspiele bisher meist knapp endeten, können die fünf Punkte Differenz vom Sieg am Mittwoch noch sehr wertvoll werden. Den direkten Vergleich gegen Brünn hat Heidenheim schon mal für sich entschieden.
Heideköpfe: Schulz (2B; 1 Hit bei 5 Schlagversuchen), Owens (CF; 1/), Gühring (1B; 2/4, 1 RBI), Larry (RF; 1/1, 3 Walks), Williams (3B; 1/4, 1 Homerun, 3 RBI), Vavrusa (C; 2/3, 1 Walk), Janssen (P; 1/4, 1 Homerun, 2 RBI), Liedtke (SS; 2/4), Dinski (LF; 0/2), Redle (PH; 0/2), Holl (LF) – Pitcher: Janssen (7 Innings, 0 Earned Runs, 9 Strike-outs), Bolsenbroek (1 I, 2 ER, 1 SO), Schüller (1 I, 0 ER, 1 SO)
Weiter geht’s gegen Hünstetten
Nach dem Champions-Cup-Knaller gegen Brünn stehen die Heidenheimer Baseballer vor der nicht einfachen Aufgabe, sich wieder auf die Bundesliga-Spiele gegen Hünstetten Storm zu konzentrieren. Das Schlusslicht gastiert am Sonntag zu zwei Spielen im Heideköpfe-Ballpark.
Die Favoritenrolle liegt natürlich klar bei den Heideköpfen, allerdings hat die Sache ihre Tücken. Den HSBlern steckt die Partie vom Mittwoch sicherlich noch mental wie körperlich in den Knochen, zudem wird zweimal nur sieben Innings gespielt, was den mit weniger hochkarätigen Werfern ausgestatteten Gegner etwas bevorteilt. Warnung für die Heidenheimer genug dürfte die Niederlage beim ersten Duell in Hünstetten sein. Los geht’s um 13 Uhr, die zweite Partie startet circa 16 Uhr.