Baseballer starten in die Play-offs

Heidenheim Heideköpfe sind gefordert: Wie stark ist Hamburg in diesem Jahr?

Für die Baseballer war die Regular Season wichtig, aber letztlich nur Vorgeplänkel, in den Play-offs entscheidet sich nun die deutsche Meisterschaft. Zum Auftakt, dem Viertelfinale, treffen die Heidenheim Heideköpfe auf die Hamburg Stealers – und dies zunächst am Samstag (17 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) im heimischen Ballpark.

Es lief bisher nicht alles glatt für den DM-Titelverteidiger, Verletzungen, beruflich bedingte Ausfälle und Absagen zwangen Trainer Klaus Eckle dazu, sein Team immer wieder umzustellen. So war die Bilanz mit 19:11 Siegen schlechter als in den letzten Jahren, die 1. Bundesliga Süd ist allerdings auch wesentlich ausgeglichener.

Letztlich kamen die HSB-Baseballer aber trotzdem gut durch die anstrengenden 30 Spiele der Punkterunde sowie die bisher vier Partien im Champions Cup. Als sicherer Tabellenzweiter im Süden haben die Heideköpfe eine gute Ausgangsposition für die Play-offs, stehen zudem im Europapokalwettbewerb gemeinsam mit Regensburg an der Spitze und können auch hier das Finale erreichen.

Alle Chancen in der Meisterschaft und im Champions Cup

Vielleicht sind gewisse Holperer auch nicht das schlechteste, zumindest halten sie das Team wachsam. Zuletzt gewannen die Heidenheimer fünf von sechs Spielen, zeigten dabei exzellente Defensive und gutes Pitching. Klar ist aber auch, dass sie am Schlag noch eine Schippe drauflegen müssen, um ganz vorn mitmischen zu können.

In diesem Jahr ist auch sicher schon das Viertelfinale eine große Herausforderung. Vor zwei Jahren trafen die Heideköpfe schon einmal auf Hamburg und behielten mit drei Siegen (13:10/ 13:1/ 7:2) klar die Oberhand, doch nun sind die Stealers deutlich stärker einzuschätzen. Prunkstück ist das Pitching um den Japaner Yasutomo Kubo, den Amerikaner Sean Fekete, den Schweizer Livio Bundi sowie die deutschen Auswahlspieler Simon Bäumer, Joshua Spezia und Max Müller.

Respekt vor Hamburgs Japaner

Kubo war viele Jahre Profi in der japanischen Eliteliga, die von manchen ebenso stark wie die amerikanische MLB eingeschätzt wird, und ist in seinem Heimatland eine Legende. Er hat auch klar die meisten Strike-outs im Norden, musste dennoch bei acht Siegen auch drei Niederlagen hinnehmen. Offensiv sind bei den Stealers Quin Cotton und Brehan Murphy aus den USA, der Japaner Ryuta Okada und der Schwede Oskar Jerfsten besonders zu beachten.

Mit 16:8 Siegen hat Hamburg eine etwas bessere Bilanz als Heidenheim, verpasste auch nur hauchdünn Rang zwei. In der Feldverteidigung spielt das Team sehr solide, die Trefferquote am Schlag (25 Prozent) ist fast identisch mit der der Heideköpfe. Mit 14 Homeruns führen die Stealers im Norden, die Heidenheimer haben (in sechs Spielen mehr) den Ball aber sogar schon 38 Mal aus dem Stadion gedroschen.

Aktuell fehlen bei den Heidenheimern nur Kilian Redle (OP am Ellbogen) sowie die in die USA zurückgekehrten Luke Sommer und Dalton von Schamann. Angeführt wird die Schlagreihe von den international erfahrenen Shawn Larry, Gary Owens, Drew Janssen, William Germaine und Simon Gühring. Als Werfer werden aller Voraussicht nach Sven Schüller, Mike Bolsenbroek, Chris Ehrich, Drew Janssen, Simon Liedtke und Jared Mortensen agieren.

Nächste Woche geht’s in Hamburg weiter

Letztlich dürften sich zwei Mannschaften auf Augenhöhe begegnen, entscheidend wird sein, wer weniger Fehler macht. Wie immer geht es darum, drei Siege einzufahren, nach den beiden Partien in Heidenheim geht es nächste Woche in Hamburg mit Spiel drei sowie einer möglichen vierten und fünften Begegnung weiter.

Danach ist eine Woche Pause, wenn es die Heideköpfe ins Halbfinale schaffen, treffen sie vermutlich auf Nord-Meister Bonn, den Finalgegner in den Jahren 2017 bis 2021. Bei einem Aus gegen Hamburg wäre die Saison noch nicht beendet, auch in diesem Jahr treten die jeweiligen Verlierer in den Play-offs noch einmal im sogenannten Deutschland-Pokal an und spielen hier den zweiten Startplatz im Champions Cup aus.

Die anderen Duelle im Viertelfinale

Klarer Titelfavorit in diesem Jahr sind die Regensburg Legionäre, der Südmeister (22:8 Siege) trifft im Viertelfinale auf den Nord-Vierten Köln (5:19) und wird aller Voraussicht nach locker eine Runde weiter kommen. Die Mainz Athletics (15:15) haben am letzten Spieltag überraschend Rang drei verspielt und müssen nun gegen Nord-Meister Bonn Capitals (19:5) ran. Diese Serie wird vielleicht ein bisschen spannender, aber Bonn ist letztlich doch klarer Favorit. Ganz offen erscheint dagegen das Duell zwischen dem Nord-Zweiten Paderborn (17:7) und den München-Haar Disciples (16:14), die mit ihrer starken Schlagreihe und dem herausragenden Werfer Ryan Bollinger stets gefährlich sind.

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