Heideköpfe lassen Prag im Champions Cup keine Chance

Nach dem Heimsieg über Prag traten die Voith Heideköpfe optimistisch zum Auswärtsspiel an, doch die Eagles haben noch einiges an Möglichkeiten im Kader, sind aktuell auch Tabellenführer der starken tschechischen Liga. Heidenheim ließ aber von Beginn an keine Zweifel aufkommen. Der bärenstarke Drew Janssen (4 Hits und 3 RBI) eröffnete das Spiel mit einem Double, auch Catcher Daniel Vavrusa schlug einen 2-Base-Hit und nach dem ersten Inning stand es bereits 2:0 für die Heideköpfe. Diese erhöhten im dritten Durchgang auf 3:0 und machten dann im vierten bei zwei Aus mit einer Serie von vier Hits und einem Walk vier weitere Punkte.

Damit war das Spiel gelaufen, denn gegen Heidenheims überragendes Pitcher-Duo gelang Prag so gut wie nichts. Jared Mortensen gab in fünf Innings nur zwei Hits und einen Walk ab, warf dafür neun Strike-outs. Duke Dalton von Schamann legte dann noch vier perfekte Spielabschnitte nach: Kein einziger Spieler der Gastgeber kam mehr auf Base.

Überragendes Pitcher-Duo

„Jared und Dalten waren überragend – auch im Verbund mit Daniel“, sagt Trainer Klaus Eckle und weist auf die wichtige Rolle des Catchers hin. Dieser wählt ja die Würfe seines Pitchers aus und Vavrusa kennt die Stärken und Schwächen einiger Prager Schlagleute, gegen die er noch in der dortigen Liga gespielt hat.

Aber nicht nur deshalb war Heidenheims Coach zufrieden: „Wir haben in allen Bereichen solide gespielt, die kleinen Dinge sind jetzt auch für uns gelaufen“, resümiert Eckle, der aktuell wieder fast alle Spieler an Bord hat und keine neuen Verletzungen beklagen muss. Dass sich sein Team in der Bundesliga nicht so konstant präsentiert, ist für Eckle nicht verwunderlich. „Die Saison ist eben sehr lang, aber wir sind immer wieder in der Lage, in den ganz wichtigen Partien auch gut spielen.“

Gibt es ein deutsches Finale?

Im anderen Spiel gelang Regensburg ebenfalls ein klares 7:1 gegen Brünn, damit führen nun die deutschen Klubs mit 3:1 Siegen vor Brünn (2:2) und Prag (0:4). Es folgen noch zwei Spiele zwischen Heidenheim und Regensburg (14. und 21. August). Wenn sich Heideköpfe und Legionäre dabei die Siege teilen, beenden sie die Runde als Erster und Zweiter und bestreiten am 28. September das Finale um den europäischen Champion Cups. Sollte aber ein deutscher Vertreter beide Vorrundenspiele gewinnen, könnte Brünn noch Zweiter werden, da die „Drachen“ vermutlich ihre zwei noch ausstehenden Spiele gegen die jetzt chancenlosen Prager gewinnen werden.

Sechs Spiele in zehn Tagen

Für die Heideköpfe gilt es jetzt aber erst einmal, sich auf die Aufgaben in der Bundesliga zu konzentrieren, denn der Weg bis zum wichtigen zweiten Tabellenplatz ist noch weit – und sehr anstrengend. Am Freitag (19 Uhr) und Samstag (13 Uhr) ist Schlusslicht Hünstetten zu Gast und am Sonntag (Beginn 18 Uhr) muss das vor vier Wochen bei einer Heidenheimer 3:0-Führung abgebrochene Spiel bei den Stuttgart Reds zu Ende gespielt werden. Für die HSB-Baseballer ist das dann die sechste Partie innerhalb von zehn Tagen, inklusive der weiten Fahrt nach Prag. Am folgenden Wochenende geht es dann noch einmal mit drei Spielen weiter – dann ist der direkte Konkurrent aus Haar zu Gast. Letztlich wird die Entscheidung um Rang zwei in dieser Serie fallen, die Heidenheimer können sich nun aber mit drei Siegen eine gute Ausgangsposition erarbeiten.

Gut ist dabei, dass der Pitching-Kader weiter angewachsen ist, mit Sven Schüller, Luke Sommer, Mike Bolsenbroek und Chris Ehrich weitere gute Werfer zur Verfügung stehen. Dennoch dürfen die Aufgaben nicht unterschätzt werden. Hünstetten steht zwar abgeschlagen am Tabellenende, die Heideköpfe verloren aber schon eine Partie gegen die Hessen und taten sich immer wieder schwer. Und Stuttgart kämpft am Sonntag möglicherweise um die allerletzte Chance auf die Play-offs.