Der Respekt vor den Gästen aus Tschechien war groß, das Spiel am Mittwochabend begann auch ausgeglichen. Die Prager begannen am Schlag konzentriert, gleich der erste Spieler landete einen Hit. Doch Heidenheims Werfer Jared Mortensen zeigte im Verbund mit dem seit Mittwoch wieder für die Heideköpfe spielenden Catcher Daniel Vavrusa eine überragende Leistung. Der Tscheche hatte kein Mitleid mit seinen Landsleuten, schnappte sich den ersten Runner mit einem gezielten Wurf ans zweite Base. Mortensen gab in der Folge nur noch einen Walk ab, warf dafür grandiose zehn Strike-outs in sechs Innings.
Zehn Strike-outs von Jared Mortensen
Als er dann an Mike Bolsenbroek übergab, war das Spiel längst gelaufen. Denn die Heideköpfe hatten zwar zunächst mit Prags japanischem Werfer Natsuki Tamba auch ihre Mühe, brachten aber im dritten Inning die ersten Punkte aufs Scoreboard. Auch hier leitete Vavrusa mit einem Hit ein, ein Double von Drew Janssen und ein weiterer Hit von Gary Owens bedeuteten das 2:0.
Germaine Williams mit Monster-Homerun
Die Gäste wechselten dann überraschend schnell den Pitcher, doch Vasko Kolev musste gleich mal vier Hits in Folge schlucken. Dann durfte Emmanuel Herrera ran, dem erging es aber nicht viel besser. William Germaine hatte den Durchgang mit einem Hit eröffnet, als der Kanadier dann beim Stand von 7:0 das zweite Mal in diesem Inning an den Schlag durfte, schlug er den Ball hoch und weit über den Leftfield-Zaun. Mit zwei Mann auf Base brachte dies drei weitere Punkte. Nicht einmal der Regen störte an diesem Mittwochabend im Hellensteinenergie-Ballpark. Die Heideköpfe zogen das Spiel konzentriert durch, die Fans sahen neben starkem Pitching und 13 Hits auch noch gute Defensivaktionen – vor allem von Drew Janssen am zweiten Base und Shortstop Simon Liedtke.
Trainer lobt Mannschaftsleistung
So stand nach sechseinhalb Innings der vorzeitige Sieg fest und Klaus Eckle war rundum zufrieden. „Wir sind einfach eine Play-off-Mannschaft, die in solchen Spielen noch eine Schippe drauflegen kann“, sagt der Heidenheimer Coach, der vom Auftritt der Kombi Mortensen-Vavrusa sehr angetan war, vor allem aber die geschlossene Mannschaftsleistung lobte. „Wir haben eine starke Defense gespielt, das ist immer die Basis für solche Erfolge, auch am Schlag war es ein sehr konzentrierter Auftritt“, lobt Eckle sein Team, in dem alle Spieler ihre Hits oder per Freilauf auf Base kamen.
Waren die Heideköpfe nun so gut oder Prag schwächer als erwartet? „Beim Pitching haben sie etwas die falschen Entscheidungen getroffen, aber die Mannschaft war aber gut aufgestellt und ist am Schlag sehr gefährlich. Von daher ist unsere Leistung hoch einzuschätzen“, sagt Eckle, der mit seiner Truppe jetzt den Schwung in die Bundesliga mitnehmen will. Im anderen Champions-Cup-Spiel verloren die Regensburg Legionäre bei Draci Brünn mit 0:2. Dies zeigt, wie stark die tschechischen Teams generell sind, auch wenn Prag dieses Mal etwas unter Wert geschlagen wurde.
So geht’s in der Bundesliga weiter
Der Spielplan gestaltet sich mal wieder etwas kurios. Während Heidenheim und Regensburg zuletzt die sehr anstrengende Vier-Spiele-Serie in vier Tagen und nur weitere vier Tage später das erste Champions-Cup-Spiel bestreiten mussten, haben sie nun über Pfingsten frei. Für die Heideköpfe geht es am folgenden Wochenende mit zwei Spielen gegen die Stuttgart Reds weiter. Am Freitag, 24. Mai, um 19 Uhr treffen die Teams im Heidenheimer Ballpark aufeinander, am Sonntag wird dann in der Landeshauptstadt gespielt.