Am 5./6. April starten die Heidenheimer Baseballer in die neue Bundesligasaison – und dies gleich mit zwei Spielen gegen den Dauerrivalen Regensburg, der nach einer ganzen Reihe von Zugängen in diesem Jahr als Topfavorit gilt. Es sind die ersten von bis zu 13 möglichen Duellen mit den Legionären. Da die Bundesliga Süd nur noch mit sechs Mannschaften antritt, wird eine Dreierrunde gespielt, es gibt also gegen jeden Gegner drei Spieltage mit je zwei Partien.
Diesmal mit größerem Kader
So umfasst bereits die „Regular Season“ 30 Begegnungen, dazu können für die Heideköpfe bis zu 15 in den Play-offs und mindestens sechs im Championscup kommen. „Das wird alles extrem herausfordernd“, sagt Trainer und Manager Klaus Eckle. Selbst für die zweite Mannschaft stehen in der 2. Liga mindestens 32 Spiele an. Ob solche Monster-Spielzeiten die Sportart weiter bringen, ist fraglich. Auf jeden Fall haben die HSBler reagiert und entgegen den sonstigen Gepflogenheiten einen etwas breiteren Kader aufgestellt.
Dieser wurde nun noch durch zwei vielversprechende junge Spieler ergänzt: Der ehemalige Ulmer Christoph Ehrich und der gebürtige Ellwanger David Dinski komplettieren das Aufgebot der Heideköpfe für die Europapokal-Saison.
Der 20-jährige Ehrich ist ein entwicklungsfähiger junger Pitcher, der von 2020 an am Regensburger Sportinternat ausgebildet wurde und in Ulm sowie in Stuttgart bereits einiges an Erstligaerfahrung sammeln konnte. Er gehört seit vielen Jahren zu den talentiertesten deutschen Nachwuchswerfern, was seine Nominierung für die Nationalmannschaft zur U-23-Weltmeisterschaft 2022 bestätigt.
Ebenso wie die anderen U-23-Pitcher im Heidenheimer Kader – Konstantin Schiele, Timo Plitz und Maurice Montgomery – soll er sowohl für die erste Mannschaft als auch für die Heideköpfe II in der stark besetzten 2. Bundesliga Süd antreten und so behutsam an das Topniveau herangeführt werden.
Erfahrung in der Nationalmannschaft
Dinski ist 24 Jahre alt und galt schon zu Ellwanger Jugendzeiten – insbesondere wegen seiner immensen Schnelligkeit – als Ausnahmetalent. Er besuchte ebenfalls das Regensburger Sportinternat und spielte für die Legionäre sowie für Haar, vorrangig als Outfielder, in der 1. Bundesliga. Auch Dinski war bei der U-23-WM mit von der Partie, zudem trug er vergangenes Jahr bei der Aktiven-Europameisterschaft das deutsche Nationaltrikot. Bereits 2014 hatte er eine herausragende Leistung bei der U-15-Weltmeisterschaft geboten, aber noch nicht den erhofften Sprung in den Profi-Baseball geschafft. Er gehört seit Jahren zu den schnellsten Akteuren der Bundesliga mit den meisten „Steals“ und teils spektakulären Defensivaktionen.
Zusammen mit Werfer Dalton von Schamann und Positionsspieler Nate Thomas haben die Heideköpfe also ein etwas größeres Aufgebot, denn vom Meisterteam 2023 haben wieder alle Akteure zugesagt. Auch Catcher Daniel Vavrusa aus Tschechien will nochmals für die Heideköpfe auflaufen, er hat allerdings eine Knieoperation hinter sich und wird erst später zum Team stoßen. Zudem bringen Thomas und Dinski noch mehr Tempo in das ohnehin bereits lauffreudige Team um schnelle Spieler wie Philip Schulz, Drew Janssen, Gary Owens, Kilian Redle, Simon Liedtke und Konstantin Holl – ganz nach dem Geschmack von Cheftrainer Eckle.
Fragezeichen im Championscup
Die Heideköpfe wollen auch in diesem Jahr um die deutsche Meisterschaft spielen, allerdings haben Regensburg im Süden und Hamburg im Norden außergewöhnlich starke Spieler verpflichtet, ebenso zählen Vizemeister Paderborn und wie immer Bonn zum Favoritenkreis. Das zweite Ziel ist ein Triumph im Championscup, bei diesem europäischen Wettbewerb gibt es allerdings noch ein Fragezeichen.
Bisher haben nur die deutschen Vertreter Heidenheim und Regensburg sowie die tschechischen Prag Eagles und Draci Brünn gemeldet. „Von den Fahrten kommt uns das entgegen, aber wir wollen natürlich gegen die Besten spielen“, sagt Eckle und geht davon aus, dass im Cup das letzte Wort noch nicht gesprochen ist. Möglicherweise gibt es eine zweite Gruppe mit den Profiteams aus den Niederlanden und Italien und die beiden Gruppensieger spielen dann um die europäische Krone. „Wir nehmen es wie es kommt, die Termine für unsere drei Heimspiele im Championscup stehen und für die Fans wird das sicher ein Fest“, so Eckle. Am 15. Mai haben die Heidenheimer Prag zu Gast, am 12. Juni Brünn und am 14. August Regensburg (jeweils 19 Uhr).
Trainingslager in Italien
Bis dahin wird noch fleißig trainiert, auch wenn die Witterung hier – wie eigentlich jedes Jahr – noch für Einschränkungen sorgt. Besser wird’s sicher im Italien-Trainingslager. Am 22. März geht’s für die Heideköpfe nach Piacenza, dort spielen sie unter anderem gegen Europas Nummer eins der vergangenen Jahre, Parmaclima Parma, und den italienischen Erstligisten BC Codogno. Über Ostern gastiert der tschechische Erstligist Hrosi Brno zu drei Begegnungen in Heidenheim, ehe es dann am folgenden Wochenende erstmals um Punkte geht.
Heideköpfe auf Teneriffa und in Japan
Während in Heidenheim das Training aufgrund des Wetters teilweise sehr schwierig ist, durften sich einige Nationalspieler der Heideköpfe über beste Bedingungen freuen. So trainierten Sven Schüller, Shawn Larry, Kilian Redle, Simon Liedtke und Christian Ehrich mit der deutschen Nationalmannschaft auf Teneriffa, Werfer Mike Bolsenbroek war als Coach mit von der Partie.
Zudem wurden mit Sven Schüller und Dalton Duke von Schamann zwei Heidenheimer Pitcher für das „Team Europe“ nominiert. Am 6. und 7. März trifft die Europa-Auswahl im Kyocera Dome Osaka auf die Nummer 1 der Weltrangliste: Samurai Japan. Zu sehen sind die Spiele (kostenpflichtig) im Livestream auf GameTime.sport