2023 holten die HSB-Baseballer den siebten deutschen Meistertitel nach Heidenheim und auch in diesem Jahr wollen sie ganz vorn mitspielen, wobei ganz besonders Erzrivale Regensburg, aber auch Paderborn und Hamburg im Norden gewaltig aufgerüstet haben. „Natürlich wollen wir wieder in die Play-offs, dann wird man weiter sehen. Das Hauptziel in diesem Jahr ist aber der Champions-Cup“, macht Manager und Coach Eckle klar.
Die europäische Krone wird erstmals nicht in einem Turnier, sondern in einer Runde mit Heim- und Auswärtsspielen ausgetragen. Damit konnten sich die Niederländer und Italiener dann doch nicht anfreunden, so starten im diesjährigen Cup nur je zwei tschechische und deutsche Vertreter. „Das ist ein bisschen schade, aber wir können auch nichts dafür, wenn die nicht mitspielen. Auf jeden Fall werden es absolut sehenswerte Spiele mit Play-off-Charakter, auf die sich die Fans freuen können“, sagt Eckle.
Bis zu 60 Spiele möglich
In der Bundesliga gibt ebenfalls Neuerungen, die Südgruppe besteht nur noch aus sechs Mannschaften, die dann aber eine Dreifachrunde spielen. Dies bedeutet 30 Partien in der „Regular Season“, dazu bis zu sieben im Champions-Cup, bis zu 15 in den Play-offs und noch bis zu neun im Deutschland-Pokal, in dem der zweite internationale Startplatz ausgespielt wird. Der Termin-Wahnsinn macht auch vor der zweiten Mannschaft der Heideköpfe nicht halt, in der 2. Bundesliga sind innerhalb von 16 Wochen 16 Doppelspieltage zu bestreiten.
Alles in allem sind die Heideköpfe dafür gut gerüstet. So wurde das Erfolgsteam aus 2023 zusammen gehalten, die Nationalspieler Jared Mortensen (Kanada), Sven Schüller (Deutschland), Drew Janssen (Belgien) Daniel Vavrusa (Tschechien) und Mike Bolsenbroek (Niederlande) spielen weiterhin in Heidenheim. Philip Schulz, Simon Gühring, Gary Owens, Shawn Larry, Billy Germaine, Simon Liedtke, Konstantin Holl und Kilian Redle bilden nach wie vor den Stamm, als Neuzugänge laufen der britische Nationalspieler Nate Thomas (aus München) sowie die deutschen U-23-Nationalspieler David Dinski (aus Regensburg) und Chris Ehrich (aus Stuttgart) auf. Im Juni kommt noch ein ganz außergewöhnlicher Werfer hinzu, der deutsche Nationalspieler Dalton „Duke“ von Schamann.
Starke Leistungen in den Testspielen
Die Vorbereitung lief bestens, beim Trainingslager in Italien besiegten die Heideköpfe den Erstligisten BC Codogno (4:2 und 7:2) sowie Füssen (16:1), unterlagen Parma mit 4:7. Zu Hause gab es noch eine Serie gegen die aktuell wohl stärkste tschechische Mannschaft, dabei wurde Hrosi Brno jeweils denkbar knapp mit 6:5, 4:3 und 5:4 besiegt. „Die Neuen passen hervorragend ins Team, wir hatten gute Spiele und gutes Wetter, allerdings gab es einen dicken Wermutstropfen“, sagt Eckle. Gegen Brünn wurde Konstantin Holl vom gegnerischen Pitcher an der Hand getroffen, zog sich einen Bruch zu und wird mehrere Wochen pausieren müssen. Gleiches gilt für Maurice Montgomery, den es am Knie erwischt hat.
Die Leistungen in der Vorbereitung können sich laut Eckle sehen lassen. Vor allem Janssen, der über den Winter in Australien spielte und mit Adelaide Meister wurde, ist in Bombenform, schlug gegen Brünn zwei Homeruns. Auch die jungen Werfer, Kilian Redle, Chris Ehrich und Timo Plitz überzeugten. Was das alles wert ist, wird sich am Freitag und Samstag zeigen, denn dann kommt mit Regensburg die vermeintliche Übermannschaft in den Ballpark. „Die Regensburger haben Gelder investiert, von denen wir nur träumen können“, erklärt Eckle. Hochprofessionelle Strukturen gibt es in der Oberpfalz schon seit langem, trotz einer Anlage mit besten Trainingsbedingungen (auch im Winter), eigenem Internat und 20 Coaches allein im Nachwuchsbereich warten die Legionäre aber seit 2013 auf die sechste deutsche Meisterschaft.
Mit Regensburg kommt der Topfavorit
Um dieses Mal nichts dem Zufall zu überlassen, holte Regensburg zwei in der Bundesliga bereits bestens bewährte Schlagleute: Marlon Jimenez aus Mainz und Terrell Joyce aus Bonn. Sehr vielversprechend klingt auch die Verpflichtung des amerikanischen Werfers Hai Harkin, zudem sollen Abraham da Silva und Geremi Jimenez, beide mit Wurzeln in Venezuela, für mehr Dominanz auf dem Mound sorgen. Und schließlich rückt mit dem italienischen U-18-Nationalspieler Edoardo Cornelli eines der größten Talente Europas zur Bundesligamannschaft auf. Zusammen mit dem großen Stamm an deutschen Nationalspielern sowie den weiteren starken US-Boys Matt Vance und Devon Ramirez sind die Legionäre als Topfavorit zu sehen, auch wenn sich der bewährte Pitcher Christian Pedrol Richtung Italien verabschiedet hat.
Die Heideköpfe gehen dennoch optimistisch in die Duelle am Freitag und Samstag. „Wir werden sehen, wer dann letztlich in welcher Form spielt. Wir sind jedenfalls gerüstet“, sagt Coach Eckle, der neben Holl und Montgomery allerdings noch auf den beruflich verhinderten Simon Gühring verzichten muss. Auch die Wettervorhersage ist gut, so steht einem stimmungsvollen Auftakt nichts im Wege. Die Partie am Samstag beginnt bereits um 12 Uhr, da ab 15.30 Uhr in unmittelbarer Nachbarschaft das Fußball-Bundesligaspiel zwischen dem 1. FC Heidenheim und Bayern München über die Bühne geht.
Die Spiele im Champions-Cup
Für die in diesem Wettbewerb als Voith Heideköpfe startenden Heidenheimer beginnt das europäische Abenteuer mit einem Heimspiel am 15. Mai gegen den tschechischen Vizemeister Prag Eagles. Am 5. Juni reist das Team zum Meister nach Brünn, der dann am 12. Juni (19 Uhr) im Hellensteinenergie-Ballpark gastiert. Am 17. Juli folgt das Auswärtsspiel in Prag (18 Uhr), bevor im August die deutschen Duelle auf dem Programm stehen. Am 14. August spielen die Legionäre in Heidenheim, am 21. August sind die Heideköpfe zu Gast in Regensburg (jeweils 19 Uhr). Das Endspiel um den Titel des „Europameisters der Vereinsteams“ findet am 28. September (15 Uhr) beim Gewinner der Vorrunde statt.
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