Damit gelang den Heideköpfen gleichzeitig die Revanche für die beiden Niederlagen im Champions Cup. Bei den zu Beginn der Saison überragend aufgestellten Regensburgern haben sich mittlerweile einige Werfer aus verschiedenen Gründen verabschiedet. Mit dem deutschen Nationalspieler Joe Cedano, dem Portugiesen Nicki Miceli und dem Amerikaner Aljo Sujak waren aber zumindest drei starke Pitcher an Bord, dazu die komplette Offensivreihe, die in diesem Jahr schon viele Gegner regelrecht zerstört hatte.
Heideköpfe nützten ihre Chancen
Doch dieses Mal lief es bei tristem Herbstwetter und niedrigen Temperaturen in der Oberpfalz ganz anders. Im ersten Spiel am Samstag hatte Drew Janssen als Werfer die Legionäre gut im Griff und am Schlag legte das Team gleich im ersten Inning mit drei Punkten den Grundstein zum Sieg. Die Heideköpfe nutzten jede Schwäche von Cedano, holten ihre Punkte dann oft durch Opferschläge oder mit mutigem Baserunning.
Erst im sechsten Durchgang und bei einer Heidenheimer 5:0-Führung gelang den Gastgebern der erste Punkt. Zwischenzeitlich verkürzte Regensburg noch auf 3:6, da war Cedano aber schon vom Mound und gegen Marius Wolf legten die Heidenheimer nochmals zwei Punkte drauf. Am Ende brachte Mike Bolsenbroek als Pitcher den ungefährdeten 8:3-Sieg nach Hause. Dabei konnte er sich auf seine Defense verlassen, besonders spektakulär agierte am Wochenende das Outfield mit Shawn Larry, Gary Owens und Nate Thomas.
Die Heidenheimer schlugen starke 15 Hits, dabei überzeugte vor allem Nate Thomas, der zum Saisonende hin immer besser in Fahrt kommt, mit vier Treffern. Routinier Simon Gühring war nicht nur ein sicherer Rückhalt an der ersten Base, sondern landete drei Hits bei vier Versuchen.
Spektakuläre Defense
Die Partie am Sonntag verlief überraschenderweise noch klarer, hatten die Oberpfälzer hier doch den während der Regular Season so starken Miceli auf dem Mound. Den knackten die Heideköpfe aber im dritten Spielabschnitt. Simon Liedtke eröffnete mit einem Schlag an den Zaun, den er mutig zum Triple auslief und kurz darauf zur Führung nach Hause kam. Miceli zeigte Wirkung, konnte nicht wie sonst den Rhythmus bestimmen. „Dieses Mal haben wir es geschafft, ihm seine Stärken zu nehmen“, lobt Eckle sein Team. Nach einem Hit von Thomas, mehreren Freiläufen und dem zweiten Punkt war es schließlich Gühring, der mit seinem Hit auf 4:0 erhöhte.
Das war schon die Vorentscheidung, da auf der anderen Seite Heidenheims Pitcher Jared Mortensen gewohnt stark agierte. Larry verbuchte noch den einzigen Homerun des Wochenendes und das Spiel wurde immer einseitiger. Bei Regensburg stimmte auch die Körpersprache nicht mehr und schließlich siegten die HSBler, die neun Hits und erstaunliche zehn Walks verbuchten, schon nach sieben Innings mit 11:1.
Heideköpfe siegen vorzeitig
Erfreulich war der Auftritt von Eigengewächs Timo Plitz als Werfer in den letzten beiden Innings. Auch der in die Startformation gerückte Maurice Montgomery überzeugte, am Ende kam noch Elias Redle zu seinem Einsatz. „Die Offensivleistung der gesamten Mannschaft war gut, wir waren solide in Pitching und Defense, haben den Gegner ständig unter Druck gesetzt“, sagt Coach Eckle und freut sich über die personellen Alternativen aus der „zweiten Reihe“.
Bekommt sein Team zum Ende der so langen und anstrengenden Saison noch einmal die „zweite Luft“? Für Eckle ist zumindest eines klar: „Der derzeitige Rhythmus kommt uns mehr entgegen. Während der Saison waren vor allem die Spiele unter der Woche mit den weiten Fahrten extrem anstrengend.“ Nun hat er sogar zwei Wochen, um seine Truppe auf die Finalserie im Deutschland-Pokal vorzubereiten. Wer der Gegner ist, entscheidet sich kommenden Samstag in Spiel fünf des DM-Finales zwischen Bonn und Paderborn. Gegen den Verlierer spielen die HSB-Baseballer um den Pokal und vor allem eben um den zweiten deutschen Startplatz im Europapokal 2025.
Gegner steht noch nicht fest
Ursprünglich hätten die Heideköpfe gegen beide Gegner auswärts antreten müssen, jetzt wurde aber bekannt, dass Paderborn mit dem Umbau seines Stadions beginnt und deshalb wohl auf sein Heimrecht verzichten muss. Offiziell ist den HSB-Baseballern noch nichts bekannt. „Wir nehmen es, wie es kommt, aber das wäre natürlich ein schöner Abschluss. Auch wenn die Planungen schon abgeschlossen waren, würden wir natürlich noch einmal Heimspiele möglich machen“, sagt Eckle. Gewinnt Paderborn das Finale, geht es auf jeden Fall nach Bonn. So oder so haben die Heideköpfe ihre Lust an dem im vergangenen Jahr eingeführten Deutschland-Pokal gefunden. Eckle: „Jetzt wollen wir das Ding auch gewinnen.“
Namen und Zahlen
Regensburg Legionäre – Heidenheim Heideköpfe 3:8 /1:11
Hits: 11:15 / 5:9, Errors: 1:1 / 0:2
Heideköpfe: Thomas (LF; 6 Hits bei 10 Schlagversuchen, 1 Double, 1 RBI, 1 Walk), Owens (CF; 4/7, 2 Doubles, 4 RBI, 3 Walks), Larry (RF; 1/6, 1 Homerun, 1 RBI, 1 Walk), Germaine (3B/C; 2/5, 2 Doubles, 2 RBI, 4 Walks), Gühring (1B; 4/7, 2 RBI, 1 Walk), Montgomery (2B; 2/7, 3 RBI, 1 Walk), Vavrusa (C/1B; 1/3, 1 RBI), Janssen (P/DH; 1/6, 2 RBI, 2 Walks), Liedtke (SS; 2/6, 1 Triple, 2 Walks), Schulz (3B; 1/3, 1 Double, 1 RBI, 1 Walk) – Pitcher: Janssen (6.1 Innings, 2 Earned Runs, 5 Strike-outs), Bolsenbroek (2.2 I1 ER), Mortensen (5 I, 0 ER, 3 SO), Plitz (2 I, 0 ER, 3 SO)