Heideköpfe ziehen ins Finale ein
Heidenheims Baseballer stehen nach dem 12:8-Sieg im vierten Spiel der Halbfinalserie gegen die Regensburg Legionäre wieder im Endspiel um die deutsche Meisterschaft – und das schon zum zehnten Mal. Eigentlich hätte die Entscheidung schon am Wochenende zuvor fallen sollen, aber Regensburg setzte zunächst am Samstag alle starken Werfer ein, um dann am Sonntag – äußerst umstritten – die Spiele wegen Unbespielbarkeit des Platzes abzusagen. Damit standen Legionäre-Coach Martin Helmig nun wieder alle Pitcher zur Verfügung.
Den Ärger gut umgesetzt
Den Ärger schüttelten die Heideköpfe aber schnell ab, dominierten am Samstag, mit einem wieder einmal starken Pitcher Jared Mortensen als Rückhalt, über weite Strecken. „Wir haben es gut umgesetzt, nicht lamentiert, sondern eine über weite Strecken konzentrierte Leistung geboten“, fasst Trainer Klaus Eckle zusammen und weiß: „So etwas schweißt ein Team auch zusammen.“
Zwar erwischte Regensburg den besseren Start und ging schon im ersten Inning 1:0 in Führung, aber die Heidenheimer zeigten sich unbeeindruckt, glichen im dritten Durchgang aus und luden dann im folgenden Spielabschnitt bei keinem Aus die Bases. Helmig wechselte überraschend schon zu diesem Zeitpunkt seinen Top-Werfer Christian Pedrol aus, brachte den noch recht jungen Joe Cedano de Leon. Der leistete sich aber gleich zwei Freiläufe, dazu kamen gute Schläge von Drew Janssen und Gary Owens und schon stand es 6:1 für die Heideköpfe.
Shawn Larrys starke Bilanz
Regensburg wechselte weiter munter die Werfer, die HSBler zogen aber ihr Spiel unbeirrt durch und erhöhten auf 9:1. Ein Homerun zum 9:3 ließ die Gastgeber nochmals hoffen, aber Shawn Larry hatte die passende Antwort, donnerte die Kugel ebenfalls weit über den Zaun und so stand es Mitte des siebten Innings wieder 12:3 für Heidenheim. Der Rightfielder der Heideköpfe läuft pünktlich zu den Play-offs zu großer Form auf. Am Samstag kam er auf einen Homerun und ein Double, erhielt dazu gleich drei absichtliche Freiläufe – ein Zeichen von sehr großem Respekt des Gegners.
Im siebten Durchgang übernahm bei Heidenheim Sven Schüller den Pitcher's Mound und verteidigte die Führung souverän. Erst als das Spiel eigentlich gelaufen war, die Heideköpfe auch einige Wechsel vornahmen, war plötzlich die Konzentration weg. Im Schlussdurchgang gelang den Legionären mit sechs Hits in Folge eine kleine Aufholjagd, aber natürlich ließen sich die Heideköpfe das Ding nicht mehr nehmen. Das letzte Aus durfte schließlich Routinier Mike Bolsenbroek mit einem Strike-out vollziehen.
Nun geht’s gegen Paderborn
Gegner im Finale sind etwas überraschend die Paderborn Untouchables, die ihre Halbfinalserie ebenfalls mit 3:1 gegen den eigentlichen Titelfavoriten Bonn Capitals gewannen. „Das ist eine starke, junge Mannschaft, die sicher frechen Baseball gegen uns spielen wird. Aber wenn wir unsere Schlagstärke aufs Feld bringen, stehen die Chancen nicht schlecht“, so Eckle zu den Aussichten. Auch das Finale geht auf drei Siege, die ersten beiden Spiele finden am kommenden Samstag (18 Uhr) und Sonntag (13 Uhr) in Heidenheim statt. Die Entscheidung fällt dann am folgenden Wochenende in Paderborn.
Trotz der nun sportlichen Entscheidung läuft der Protest der Heideköpfe gegen die Absage von Spiel vier weiter, es geht auch um die Kosten, die dem Verein dadurch entstanden sind. Der Verband hat auch bereits reagiert, setzt ab dem Halbfinale nun einen technischen Kommissar ein, der über die Bespielbarkeit des Platzes entscheidet.
Namen und Zahlen
Regensburg Legionäre – Heidenheim Heideköpfe 8:12
Hits: 13:7, Errors: 1:1
Heideköpfe: Schulz (SS; 0 Hits bei 2 Schlagversuchen, 1 Walk, 1 RBI), Janssen (LF; 2/4, 3 RBI), Larry (RF; 2/3, 1 Double, 1 Homerun, 2 RBI, 3 Walks), Owens (CF; 2/6, 3 RBI), Germaine (3B; 0/5, 1 RBI), Gühring (1B; 1/5), Vavrusa (C; 0/4, 1 Walk), Liedtke (2B; 0/2, 1 Walk), Redle (DH; 0/1, 1 RBI, 4 Walks), Montgomery (2B; 1 Walk), Franke (1B) - Pitcher: Mortensen (6 Innings, 3 Earned Runs, 4 Strike-outs), Schüller (2.2 I, 5 ER, 2 SO), Bolsenbroek (0.1 I, 0 ER, 1 SO)