Heidenheimer Baseballer angeln sich Top-Schlagmann
So wird der Kanadier William „Billy“ Germaine im kommenden Jahr das Baseballteam des HSB verstärken. Der 28-Jährige gilt als sehr starker Schlagmann, ist in der Defensive als Catcher und Infielder einsetzbar. Zudem ist mittlerweile klar, dass der überragende Werfer Jared Mortensen für ein weiteres Jahr im Dress der Heideköpfe aufläuft.
Nach erfolgreicher College-Karriere an der Southern Arkansas State University unterzeichnete Germaine 2017 einen Profivertrag bei den Southern Illinois Minors in der US-amerikanischen Frontier League. Er konnte dabei am Schlag eine starke Trefferquote von 29,8 Prozent vorweisen, wurde aber nur in 20 Spielen eingesetzt und erhielt für die Folgesaison keinen neuen Vertrag.
„Best Batter“ von 2020
2018 kam er nach Deutschland und pulverisierte, für die Raiffeisen Wölfe Lauf spielend, sämtliche Schlagrekorde in der 2. Baseball-Bundesliga. Im Jahr darauf spielte er für die Ulm Falcons, 2020 und 2021 für die Stuttgart Reds und in der vergangenen Saison dann für die Tübingen Hawks. Dabei gehörte er jeweils zu den Top-Schlagleuten der 1. Bundesliga Süd und sammelte 41 Homeruns bei einem Batting Average von .400, wurde zudem 2020 mit dem Titel „Best Batter 1. Bundesliga Süd“ ausgezeichnet.
Durch die Hochzeit mit einer Deutschen und sein fünfjähriges Engagement hier war er im September 2022 auch für die deutsche Auswahl beim der Qualifikation für die Baseball-Weltmeisterschaft 2023 spielberechtigt und knüpfte nahtlos an seine herausragenden Leistungen in den Vereinsteams an. So schlug er in dem hochklassig besetzten Turnier einen AVG von .417 mit zwei Homeruns. An ihm lag es jedenfalls nicht, dass die deutsche Auswahl die WM knapp verpasste.
Team steht weitgehend
Die drei „nicht-europäischen Kaderplätze“ beim sechsfachen deutschen Meister sind somit besetzt, neben Germaine und Mortensen wird wieder Centerfielder Gary Owens für die Heidenheimer antreten. Hinzu gesellen sich Werfer Mike Bolsenbroek aus den Niederlanden und der vielseitig einsetzbare Belgier Drew Janssen als Spieler mit europäischem Pass sowie die deutschen Nationalspieler Simon Gühring, Shawn Larry, Philip Schulz, Simon Liedtke, Mitch Franke und Luca Hörger.
Auf der anderen Seiten müssen die Heideköpfe das herausragende Talent Yannic Walther ersetzen, der junge Catcher hat einen Profivertrag in den USA erhalten. Ganz abgeschlossen dürften die Personalplanungen aber noch nicht sein, Manager Klaus Eckle hat noch ein, zwei weitere Verstärkungen im Visier.
Nach drei Titeln in Folge schieden die Heidenheimer in diesem Jahr im Halbfinale aus, wollen nun wieder vorn angreifen, auch wenn klar ist, dass die Konkurrenz – insbesondere aus Bonn und Regensburg – extrem stark aufgestellt sein wird.
Nur noch 13 Erstligisten
Weniger erfreulich ist die Entwicklung in der gesamten Bundesliga. Nachdem Ulm ab- und Hünstetten aufstieg, spielten Tübingen und Baldham um den achten Platz in der Südgruppe. Die Hawks aus der Universitätsstadt setzten sich durch, verzichten nun aber auf ein Startrecht und auch Baldham will plötzlich nicht mehr. So spielt die 1. Liga Süd die kommende Saison nur mit sieben Teams, im Norden sieht es noch schlechter aus, hier haben gerade mal sechs Mannschaften gemeldet.
Die Saison 2023 beginnt am 1. April-Wochenende, die Play-offs Mitte Juli und das letzte Spiel der Finalrunde wird Anfang/Mitte September erfolgen. Danach steht die Europameisterschaft der Herren an. Nächstes Jahr soll nun auch tatsächlich die schon länger vom Verband anvisierte „Pokalrunde“ stattfinden, dabei spielen die in den Play-offs ausgeschiedenen Teams nochmals gegeneinander, der Sieger erhält dann den zweiten Europapokalplatz für 2024.