Der Deutschland-Pokal wurde vergangenes Jahr eingeführt, um den Mannschaften noch mehr Spiele zu ermöglichen. Dabei bekommen die Verlierer in den jeweiligen Play-off-Runden sozusagen eine zweite Chance, am Ende spielt dann das Team, das sich hier durchsetzt, gegen den Verlierer der DM-Finalserie um den zweiten deutschen Startplatz auf europäischer Ebene.
Nicht nur dieses Ziel lockt die Heideköpfe. „Ein internationales Startrecht ist immer interessant, außerdem haben wir diesen Pokal noch nicht gewonnen, das wäre eine schöne Geschichte“, sagt Trainer Klaus Eckle. Das Heidenheimer Team um Kapitän Simon Gühring will deshalb alles daransetzen, den Deutschland-Pokal in die Trophäensammlung neben dem Europapokal 2019 und den sieben deutschen Meisterschaften einzureihen.
Woran lag’s im Halbfinale?
So ist es auch noch zu früh für eine Saisonanalyse, die hauchdünne Niederlage im Halbfinale gegen Bonn sorgt aber schon für Gesprächsstoff. „Die Serie war gewinnbar, aber es ist vieles gegen uns gelaufen“, analysiert Eckle. Übers ganze Wochenende haderten die Heideköpfe mit den Entscheidungen der Schiedsrichter. Ganz besonders ärgerte den Trainer eine Szene in Spiel drei, als ein Heidenheimer aus seiner Sicht vollkommen unberechtigt Aus gegeben wurde und der anschließende Homerun so eben nicht den Ausgleich, sondern nur den Anschluss bedeutete. Dann wäre die Partie ziemlich sicher gekippt und mit einem Sieg hätten die HSBler anschließend in Spiel vier alles klarmachen können.
Bis zu 53 Spiele in sechs Monaten
Das ist nun aber abgehakt und Eckle betont ebenso: „Bonn hat sich nicht unverdient durchgesetzt.“ Dass es bei seiner Truppe in dieser Saison nicht immer rundlief, Verletzungen und Absagen von Spielern das Team zurückwarfen, war für den Coach nicht das Hauptproblem. „Wir waren eigentlich noch gut im Rennen, aber die lange Saison hat viel Kraft gekostet, das hat man bei einigen unserer Spieler ein bisschen gemerkt“, erklärt der Coach. In der Regular Season der Bundesliga Süd, im Champions Cup und in den Play-offs haben die HSB-Baseballer 44 Partien absolviert, im Deutschland-Pokal können nun noch bis zu neun weitere dazukommen – und das alles in nicht einmal ganz sechs Monaten.
Auch wenn die Heideköpfe als Titelverteidiger natürlich wieder um die Meisterschaft spielen wollten, ist nach dem vergangenen Wochenende keineswegs Trübsal blasen angesagt. „Wir haben uns nichts vorzuwerfen und ich denke, wir stecken das als Mannschaft besser weg als vielleicht der ein oder andere unserer Konkurrenten“, so Eckle.
Wiedersehen mit Hamburg
Und wie gesagt, gibt es ja noch lohnende Ziele. Im Deutschland-Pokal bekommen es die Heidenheimer gleich wieder mit ihrem Viertelfinalgegner Hamburg zu tun. Auch wenn diese Serie mit 3:0 an die Heideköpfe ging, dürfte das Duell offen sein. Jedes einzelne Spiel war hart umkämpft und dass die Baseballer aus der Hansestadt in dieser Saison noch Ambitionen haben, zeigte sich in der ersten Deutschland-Pokal-Runde, als die Stealers Mainz zweimal klar besiegten.
Die HSBler sind ebenso motiviert und wollen in die nächste Runde. Das Team wurde zusammengehalten, es dürfte aber auch Einsatzzeiten für einige Spieler aus der zweiten Mannschaft geben. Gespielt wird auf zwei Siege, sollte es nach den Begegnungen am Samstag (18 Uhr) und Sonntag (12 Uhr) 1:1 stehen, wird gleich im Anschluss ein Entscheidungsspiel ausgetragen.
So geht’s weiter im Pokal
Während für Bonn und Paderborn am kommenden Wochenende die Finalserie um die deutsche Meisterschaft beginnt, spielen vier weitere Teams im Deutschland-Pokal: Regensburg hat Haar zu Gast und Heidenheim trifft auf Hamburg. Die beiden Sieger spielen am folgenden Wochenende gegeneinander und wer sich dort durchsetzt, darf anschließend gegen den Verlierer aus Bonn gegen Paderborn um den zweiten Europapokalplatz kämpfen. Die Deutschland-Pokal-Spiele werden immer an einem Wochenende komplett beim besser platzierten Team der Regular Season ausgetragen, gegen Regensburg, Bonn oder Paderborn müssten die Heidenheimer also auswärts ran.