Ida Gebhart von den Heideköpfen: „Solche positiv ,Verrückte‘ braucht’s halt, damit es läuft“
Am Anfang steht auch mal eine Recherche. Und zwar eine kulinarische. Ida Gebhart muss lachen, als sie davon erzählt. Ihr Mann Martin und sie kümmern sich in einem Team ums Catering bei Heimspielen der Heideköpfe, den Heidenheimer Baseballern, die am Samstag (9. September, 18 Uhr) und Sonntag (10. September, 13 Uhr) ihre Heimspiele der Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen Paderborn austragen. Seit dieser Saison wurde ein Vorschlag von jüngeren Baseball-Fans auf die Speisekarte aufgenommen: Chicken Nuggets. Zuvor sind die Gebharts aber zu einem Schnellrestaurant gegangen – zum Probieressen. „Wir müssen uns das ja mal anschauen und durchkalkulieren, was man dafür alles braucht“, sagt Ida Gebhart. Die Folge: Momentan seien die Nuggets äußerst beliebt bei Stadionbesuchern im Ballpark auf dem Schlossberg.
Der Ansturm sei oft weit vor Spielbeginn groß. „Manchmal fragen wir uns, ob wir auswärtige Fans zu sehr verwöhnen“, scherzt Ida Gebhart mit einem Augenzwinkern. Die ersten Besucher wollen bei Mittagsspielen gerne schon zwei Stunden vor Spielbeginn etwas zu essen. „Da müssen wir manche auch auf später vertrösten“, so die 66-Jährige, die ihren Mann und sich selbst als „schon ein bisschen baseballverrückt“ bezeichnet. Ihr Mann Martin steht in der Regel am Grill, Ida Gebhart an der Kasse. Und auch hier gilt: „Von den Spielen selbst bekommen wir nur sehr wenig mit.“ Kein Wunder, schließlich müssen im Durchschnitt an Spieltagen 150 Burger, 120 Schnitzel, 30 kg Pommes und 50 Würste serviert werden. Und die Chicken Nuggets nicht zu vergessen.
Das Ehepaar Gebhart ist schon seit mehreren Jahren dabei, zuvor war Gerhard Benz fürs Essen hauptverantwortlich. Doch wie kommt man zum Baseball? „Über unsere Tochter“, sagt Ida Gebhart. Diese besuchte einst das Max-Planck-Gymnasium, was eine enge Verbindung zu den Baseballern hat. Und damals war die Zeit eines Martin Dewald, erinnert sich Ida Gebhart gerne zurück und blickt voller Stolz auf das Jahr 2009 zurück. Damals gewannen die Heidenheim Heideköpfe ihren ersten deutschen Meistertitel. Und die Gebharts waren in Mannheim mit dabei.
„Die Heideköpfe-Familie ist etwas Besonderes“, sagt Ida Gebhart, die mit ihrem Mann einst in Dischingen wohnte, dann aber nach Heidenheim zog. Man halte immer zusammen, auch wenn einiges an Organisation dazugehöre. „Wir müssen Helfer anschreiben oder Bekannte ansprechen, ob sie helfen wollen. Schließlich müssen besonders beim Finale sehr viele Zuschauer versorgt werden“, erklärt Ida Gebhart.
Sie weiß, was auf sie und ihren Mann am Samstag und am Sonntag bei den beiden Heimspielen gegen Paderborn zukommt: jeweils sehr lange Arbeitstage. „Mein Mann und ich sind Rentner. Früher haben wir nach Spielen am gleichen Abend auch den Boden gewischt. Das machen wir nun am folgenden Tag, weil wir einfach platt sind“, sagt Ida Gebhart und fügt lachend an: „Solch positiv ,Verrückte‘ braucht’s halt, damit es läuft.“
Und wie steht’s nach den beiden Spielen? „Ich habe ein sehr gutes Gefühl“, sagt Ida Gebhart. „Schön wären zwei Siege.“