Keine normale Niederlage gegen Paderborn: Darum war Heideköpfe-Trainer Klaus Eckle richtig angefressen
Nach zwei Spielen der Finalserie steht es zwischen den Heideköpfen und den Untouchables Paderborn 1:1. Nur, muss man aus Heidenheimer Sicht sagen. Nach dem 17:8-Heimerfolg im „wilden“ ersten Spiel am Samstag, waren die Gastgeber – salopp gesagt – noch nicht einmal umgezogen, und schon lagen sie im zweiten Spiel mit 0:5 zurück. Letztlich gab es eine 2:7-Niederlage vor knapp 600 bis 700 Zuschauern im Ballpark auf dem Schlossberg. Und so kann man sich leicht ausrechnen, was den Ausschlag gegeben hat.
Nach dem Spiel war Klaus Eckle der Frust über die Niederlage deutlich anzumerken. „Wir sind am Anfang geschlagen worden. Außer gegen Dohren habe ich das so noch nie erlebt“, sagte der enttäuschte Heideköpfe-Trainer. Während sein Team „einfach nicht gut gespielt habe“ und nie richtig ins Spiel reingekommen sei, hätte Paderborns Werfer Mike Harrison eine sehr gute Leistung gezeigt. „Wir haben gegen ihn kein Mittel gefunden. Der ist schon gut, nicht umsonst hätten wir ihn vor ein paar Jahren gerne geholt. Wenn er so wirft, wie heute, wird‘s schwer“, so Eckle weiter. Aber: Bei Paderborn ist Harrison eigentlich nur die Nummer zwei als Pitcher. Auch darum standen die Chancen für die Heideköpfe eigentlich gut, auf 2:0 in der Finalserie zu erhöhen.
Nur am gegnerischen Werfer habe es aber nicht gelegen. Die Heideköpfe hätten teilweise harmlos ausgesehen, so Eckle weiter. „Auch, wenn der gegnerische Pitcher gut war, waren bei uns viele Bälle dabei, die wir anders hätten verwandeln müssen. Es waren schlechte Entscheidungen dabei, ob man schlägt oder nicht schlägt. Die besten Bälle haben wir durchgelassen, die schlechtesten haben wir geschlagen. Das ärgert mich.“
Für Heidenheim sei einfach wenig zusammengelaufen. „Uns sind die dümmsten Sachen passiert, die sonst nicht passieren.“ Ein Beispiel: Bei einer Aktion lief ein Heideköpfe-Schlagmann nicht los, weil ein von ihm getroffener Ball vom Schläger in die Betters Box fiel und er deshalb mit einem Foulball gerechnet habe. Für Eckle unerklärlich: Eigentlich läuft man in so einer Situation – auch im Zweifel – erst los und stellt im Nachhinein Fragen. Der Ball wurde vom Umpire zudem als Spielball gewertet – und der Heideköpfe-Schlagmann war raus.
„Dass wir heute so wenige Hits geschlagen haben, das verstehe ich nicht“, sagte Klaus Eckle, der einräumte, wegen einer Niederlage schon lange nicht mehr so „angefuchst“ gewesen zu sein. „Aber da kommt auch vieles zusammen. Der Pitcher bekommt Würfe, die weit draußen sind (Strike Zone), wir treffen die Bälle nicht sauber und es gibt Pop-ups (Bälle, die nur hochgehen und leicht gefangen werden können)“, fasste der Heidenheimer Coach zusammen.
Allerdings sei aus Sicht der Gastgeber nicht alles schlecht gewesen. So verkürzte Heidenheim im Rückschlag des vierten Innings zunächst auf 2:6 und hatte auf allen drei Bases jeweils einen Läufer. „Wir hatten da die große Chance bei null Aus. Da müssen wir einfach mehr draus machen und sie in so einem Spiel nutzen“, kritisierte Eckle. Die Heideköpfe ließen diese Chance verstreichen und es blieb beim 2:6.
„Das letzte Etwas hat uns gefehlt. Und das wurmt mich“, so Klaus Eckle, der bereits Richtung der weiteren Spiele blickte. In Paderborn geht es am Samstag, 16. September, mit dem dritten Spiel weiter (18 Uhr). Spiel vier (und womöglich Spiel fünf) werden am Sonntag, ebenfalls in Paderborn, ab 12 Uhr ausgetragen. „Das wird für uns nicht einfach dort oben. Aber wir haben jeden Pitcher von denen geschlagen, bis auf den heute“, erklärte Klaus Eckle und zeigte an, wo er ansetzen möchte: „Die Paderborner wollen uns dazu zwingen, gewisse Sachen anders zu machen. Wir dürfen nicht darauf hereinfallen und müssen unser Ding durchziehen. Zum Beispiel bieten sie uns mit Absicht gewisse Lücken an. Wir dürfen aber nicht auf die Lücken gucken, sondern müssen auf den Ball schauen. Und in so einer Serie musst du eben das letzte Spiel gewinnen.“