Zum ersten Mal beim World Baseball Classic (WBC) dabei sein: Diesen Traum will sich die deutsche Nationalmannschaft Anfang März beim Qualifikationsturnier im US-amerikanischen Tucson erfüllen. Simon Gühring, langjähriger Kapitän der deutschen Auswahl, glaubt fest daran, dass Deutschland mit vier Heideköpfe-Baseballern den Sprung zu dem Turnier, das vergleichbar mit einer Weltmeisterschaft ist, schaffen kann. „Die Chancen stehen so gut wie noch nie“, sagt der 41-Jährige.

Das Team des Deutschen Baseball- und Softball-Verbands (DBV) bekommt es in einer Vierergruppe mit Kolumbien, China und Brasilien zu tun. Dank einer Änderung des Modus qualifizieren sich nicht nur die Gruppenersten, die Zweiten und Dritten spielen einen weiteren Startplatz aus. „Kolumbien ist der stärkste Gegner, aber der zweite Platz sollte schon möglich sein“, sagt Gühring.
Mike Bolsenbroek ist Teil des deutschen Trainerteams
Mit Shawn Larry, Sven Schüller, Dalton von Schamann und Yannic Walther (derzeit bei den Milwaukee Brewers aktiv) haben vier Spieler der Heidenheim Heideköpfe die Gelegenheit, bei diesem historischen Meilenstein des deutschen Baseballs dabei zu sein. Das WBC sei das höchste Niveau, das man als Spieler erleben kann, so Gühring. „Man weiß nicht, ob man so eine Chance noch einmal bekommt“, sagt der Heideköpfe-Kapitän. „Es wäre eine Riesenerfahrung für jeden, der dabei sein kann.“

Nicht als Spieler, sondern als Trainer in den USA dabei, ist mit Mike Bolsenbroek ein weiterer Heidenheimer. Der Niederländer ist Teil des Stabs von Cheftrainer Jendrick Speer. Der Werfer der Heideköpfe wird sich bei dem Qualifikationsturnier auch um Werfer mit sehr prominentem Namen kümmern. Im Bundesstaat Arizona wird Jaden Agassi sein Debüt für die deutsche Nationalmannschaft feiern. Der Sohn der Tennislegenden Steffi Graf und Andre Agassi spielt in einer Perspektivliga mit Aussicht auf die US-Profiliga MLB. „Wir hatten schon einmal bei ihm angefragt, ob er nicht für Deutschland spielen will“, erzählt Simon Gühring. Ein früheres Debüt scheiterte an terminlichen Überschneidungen.
Jaden Agassi: Sohn von Steffi Graf hilft sportlich und mit seinem berühmten Namen
Damals war der 23-Jährige noch an der University of Southern California, wo er erfolgreich Baseball spielte. Deshalb sieht Gühring die Nominierung des Pitchers auch nicht als einen PR-Gag an. „Er ist einfach ein guter Werfer“, sagt der Heidenheimer, der die Aufmerksamkeit rund um den prominenten Neu-Nationalspieler als positiv ansieht. „Für den deutschen Baseball ist das eine große Sache und eine Möglichkeit, auch mal in anderen Medien wahrgenommen zu werden“, so Gühring.
Agassi ist ein ziemlicher Tennis-Nachname. Das Ziel ist es, einen Baseball-Nachnamen daraus zu machen.
Jadon Agassi vor seinem Nationalmannschaftsdebüt
Für Jaden Agassi war derweil schon früh klar, dass er lieber den Baseball- statt des Tennisschlägers in die Hand nehmen will. „Es war schon immer mein Sport“, sagte Agassi gegenüber dem „Tribune Chronicle“. Sein Debüt für die Auswahl des Heimatlands seiner Mutter sieht er als Gelegenheit, seiner sportverrückten Familie eine zusätzliche Facette hinzuzufügen. „Agassi ist ein ziemlicher Tennis-Nachname“, sagte er zuletzt dem Sender WKBN News, „das Ziel ist es, einen Baseball-Nachnamen daraus zu machen.“
Auch das Endturnier des WBC steigt in den USA
Die DBV-Auswahl trifft am Sonntag, 2. März, auf China (19 Uhr), am Montag, 3. März, auf Brasilien (19 Uhr) und am Mittwoch, 5. März, auf Mexiko (2 Uhr). Die Partien können im Livestream auf Facebook und Youtube verfolgt werden.
Doch nicht nur die Qualifikationsspiele der deutschen Auswahl für das WBC steigen in den USA. Auch die meisten Partien des Hauptturniers, das vom 5. bis 20. März 2026 mit 20 Teams ausgespielt wird, finden größtenteils im Mutterland des Baseballs statt. Neben den USA und Puerto Rico ist auch Japan Gastgeber.