Von der Donau an die Brenz

Sven Schüller und Kilian Redle aus Regensburg: So geht es den Neuzugängen bei den Heidenheim Heideköpfen

Kilian Redle und Sven Schüller wechselten vor der Saison von Regensburg auf die Schwäbische Alb. Die beiden erzählen von den ersten Erfahrungen bei den Heideköpfen und stellen sich einem Heidenheim-Quiz.

Sven Schüller und Kilian Redle aus Regensburg: So geht es den Neuzugängen bei den Heidenheim Heideköpfen

Wenn die Heidenheimer Baseballer den Erzrivalen Regensburg empfangen, ist es für zwei Heideköpfe ein ganz besonderes Spiel. Vor der Saison wechselten Kilian Redle und Sven Schüller nach mehreren Jahren bei den Legionären an die Brenz. Im Duell der beiden ungeschlagenen Mannschaften treffen der 18-jährige Redle und der 27-jährige Schüller nun also auf ihre alten Teamkollegen.

„Ich bin aufgeregt und habe richtig Lust, zu spielen“, sagt Schüller, dessen Ziel klar ist: „Wir wollen am Freitag dafür sorgen, dass nur noch unsere Mannschaft ungeschlagen ist.“

Bei den Heidenheim Heideköpfen haben sich die beiden Neuzugänge bereits gut eingefunden. „Wir wurden sehr gut aufgenommen. In diesem Team gilt: Einer für alle und alle für einen“, freut sich Schüller und Redle bestätigt: „Es harmoniert in der ganzen Mannschaft. Ich fühle mich unheimlich wohl in Heidenheim.“

Nur an Spieltagen in Heidenheim

Der 18-Jährige meint damit vor allem den Verein, denn er und Schüller kommen nur für Spieltage nach Heidenheim. Redle, der bisher als Catcher und Outfielder für die Heideköpfe auflief, lebt trotz des Wechsels noch im Internat der Regensburger Legionäre. Mit seinen 18 Jahren spielt er diese Saison sein letztes Jugendjahr und trainiert in Regensburg mit, zudem schreibt der Schüler in wenigen Wochen sein Abitur. Die Heideköpfe haben das Talent für ein Jahr ausgeliehen.

Schüller, der aus Wuppertal stammt, lebt in Landshut und studiert Wirtschaftsingenieurwesen. Dementsprechend trainiert der Pitcher weitgehend selbstständig.

Dafür, dass die Heideköpfe den Transfer trotz der besonderen Voraussetzungen möglich gemacht haben, sind beide sehr dankbar: „Die Flexibilität ist schon ein Luxus“, sagt Redle.

Schüller: „Die Option Heidenheim war immer im Hinterkopf.“
Der Kontakt zu den Heideköpfen besteht bereits seit mehreren Jahren. „Die Option Heidenheim hatte ich immer im Hinterkopf“, sagt Schüller. Zum Baseball kam der 27-Jährige 2003, als er in den USA seine erste Ausrüstung geschenkt bekam und schnell von diesem Sport begeistert war.

Von 2014 bis 2019 lebte Schüller in den USA, wo er für verschiedene Baseballteams auf dem Pitcher‘s Mound stand. „Nach der Zeit in den USA hatte ich dann viel Kontakt zu Klaus Eckle und Simon Gühring“, erzählt der Werfer. Gühring kennt er auch aus der deutschen Nationalmannschaft, mit der er in seiner Karriere unbedingt noch die WM-Qualifikation schaffen will. Vor der laufenden Saison klappte es schließlich mit dem Wechsel an die Brenz. „Es ist das perfekte Paket, vor allem wegen der Flexibilität des Vereins hinsichtlich meines Studiums.“

Redles kleiner Bruder spielt auch bei den Heidenheim Heideköpfen

Während Schüller durch Baseball bereits sehr viel erleben durfte, hat Redle seine Karriere noch vor sich. „Ich will ganz nach oben kommen und in den USA den Baseball leben, wie der Sven es schon durfte“, sagt der 18-Jährige.

Er kommt aus Illerkirchberg bei Neu-Ulm und lebt seit dem zwölften Lebensjahr im Internat der Legionäre in Regensburg. Im Hause Redle gibt es noch zwei weitere Baseballer: Während sein älterer Bruder Elias ebenfalls das Internat besucht hat und inzwischen für Regensburg spielt, schwingt der 14-jährige Samuel in der Heideköpfe-Jugend den Schläger.

Durch die Zeit bei den Legionären und die ersten Erfahrungen bei den Heideköpfen wissen Redle und Schüller, dass sich die Rahmenbedingungen im Heidenheimer Baseball von denen in Regensburg unterscheiden.

Bessere Fan-Mannschaft-Beziehung in Heidenheim

„In Regensburg herrscht natürlich ein anderer Standard“, sagt Schüller, „beispielsweise mit dem Internat direkt am Stadion.“ Aber: „Die Fans in Heidenheim sind genauso laut wie in Regensburg und es herrscht eine bessere und engere Beziehung zwischen Fans und Mannschaft“, lobt der 27-Jährige, woraufhin ihm Rendle zustimmt: „Ich wurde nach dem ersten Spiel von den Fans direkt mit Namen angesprochen.“

Auch sportlich sind die beiden zufrieden: „Der Saisonstart lief gut, ich will so weitermachen, wie ich begonnen habe“, sagt Redle, und auch Schüller ist zufrieden mit seinen ersten Einsätzen für die Heideköpfe gegen Mannheim und München-Haar.

Nun stehen die Spitzenspiele gegen die Regensburger Legionäre an – ein Klassiker in der Baseball-Bundesliga. „Ich denke, ich darf wieder anfangen“, vermutet der Werfer. Die besondere Bedeutung der Duelle gegen das Ex-Team spürt auch Redle: „Die Woche über ist man schon nervös. Es ist cool, gegen Freunde zu spielen.“

Schüller und Redle stellen sich drei Fragen über Heidenheim

Da die beiden Neu-Heideköpfe erst wenige Monate im Verein sind und nicht in der Stadt leben, können sie noch nicht viel über Heidenheim wissen. Zum Drei-Fragen-Quiz über ihre neue sportliche Heimat traten sie trotzdem an.

Wie viele Einwohner hat Heidenheim?

Schüller überlegt und sagt dann: „Meine Schätzung ist 55.000.“ Sein jüngerer Teamkollege versucht Heidenheim mit Ulm und Regensburg zu vergleichen. „Ich geh safe weiter runter, 35.000.“ Damit ist Schüllers Schätzung näher an den knapp 50.000 Einwohnern Heidenheims dran.

Wie heißt der Oberbürgermeister von Heidenheim?

„Simon Gühring“, sagt Schüller wie aus der Pistole geschossen und lacht. Rendle überlegt: „Das ist doch der Jürgen . . .“ Sprich: Die beiden wissen nicht, dass der Heidenheimer Oberbürgermeister Michael Salomo heißt. Es sei ihnen verziehen. Zumal Schüller anmerkt: „Den lernen wir ja kennen, wenn wir die Meisterschaft gewonnen haben.“

Auf welchem Tabellenplatz der 2. Liga steht der 1. FC Heidenheim?

Den Verein kennen die beiden schon mal, doch bei der aktuellen Platzierung sind sie unsicher. „Ich hätte jetzt mal geschätzt, dass Heidenheim vier Plätze vor Jahn Regensburg steht“, sagt Schüller. Er setzt den FCH also auf Rang 12 der Tabelle. Redle widerspricht: „Waren die nicht letztens noch Erster? Ich würde sie auf den fünften Platz setzen.“ Damit ist Redle näher an der richtigen Antwort – der zweite Tabellenplatz.

Was im Baseball nicht möglich ist, passiert also im Heidenheim-Duell zwischen Sven Schüller und Kilian Redle: ein Unentschieden.