Zwangspause für die Baseballer
Die Befürchtungen haben sich bestätigt, die Heideköpfe können erst eine Woche später als geplant in die Play-offs starten. Der Grund dafür ist etwas fragwürdig: Es geht um Nachholspiele zwischen Berlin und Dohren in der Nord-Gruppe der Bundesliga. Zunächst hieß es, dass diese Partien nur ausgetragen werden, wenn sie für die Play-offs relevant sind. Das ist nicht der Fall, Dohren wird so oder so Vierter bleiben und trifft damit im Viertelfinale auf Heidenheim.
Und trotzdem wird jetzt gespielt. Berlin ist derzeit Letzter im Norden, kann mit zwei Siegen in den Nachholspielen noch an Köln vorbeiziehen. Allerdings ermitteln diese beiden dann ohnehin in den sogenannten Play-downs den Absteiger. Dazu wird eine Best-of-seven-Serie mit zwei Spieltagen beim Fünften und einem beim Sechsten ausgetragen. Es geht also lediglich um etwas mehr Heimvorteil in der Abstiegsrunde.
Anderer Modus wäre möglich gewesen
“Die Spiele seien sportlich wichtig”, sagt Philipp Würfel, der Leiter Spielbetrieb beim Deutschen Baseballverband. Auch er hätte es lieber gesehen, wenn alle Teams gleichzeitig ins Viertelfinale starten. Dies sei nun aber nicht möglich, ebenso sei es nicht möglich gewesen, die Nachholspiele zwischen Berlin und Dohren im bisherigen Saisonverlauf einzuplanen. Das Problem mit dem Heimvorteil ließe sich auch umgehen, wenn in der Nord-Abstiegsrunde – analog zu den Play-off-Serien – eine Best-of-five-Serie an zwei Wochenenden gespielt werden würde. Doch hier wurde vor Saisonbeginn festgelegt, sieben Spiele an drei Wochenenden auszutragen und das könne jetzt nicht mehr geändert werden.
“So werden wir nun dafür bestraft, dass wir Südmeister der Bundesliga wurden”, sagt Klaus Eckle, der Manager und Trainer der Heideköpfe. Noch mehr als die dadurch entstehenden Kosten ärgert ihn die lange Pause. Die Heideköpfe hatten ja schon vergangenes Wochenende frei und drohen nun etwas aus dem Rhythmus zu geraten. Während Dohren die Spiele in Berlin nun bestens zur Vorbereitung nutzen kann, bleibt den HSBlern nur ein Trainingswochenende.
Fehlen die U-23-Nationalspieler?
“Alle unsere möglichen Testspielgegner sind ja im Einsatz”, erklärt Eckle mit Blick auf die im Süden beginnende Abstiegsrunde. Und gegen ein unterklassiges Team mit schwachen Werfern zu spielen würde wenig Sinn machen. Zur “Krönung” des Ganzen könnte den Heidenheimern am zweiten Wochenende der Viertelfinalserie auch noch Personalnot drohen. Denn da beginnt die Vorbereitung auf die U-23-Europameisterschaft und dafür müssen die Vereine ihre U-23-Nationalspieler abstellen. In diesem Falle würden den Heideköpfen also beim dritten sowie möglichen vierten und fünften Spiel in Dohren Luca Hörger, Kilian Redle und Simon Liedtke fehlen. Da die EM-Spiele aber erst später beginnen, geht Würfel davon aus, dass sich hier eine für beide Seiten annehmbare Regelung finden lässt.
So oder so wollen sich die Heideköpfe nun nicht allzu sehr mit der Terminverschiebung beschäftigen. “Jetzt müssen wir eben durch und wollen wir es erst recht allen zeigen”, sagt Eckle und hofft auf zwei Heimsiege am übernächsten Wochenende. Gespielt wird am Samstag, 29. Juli, um 18 Uhr und Sonntag, 30. Juli, um 13 Uhr. Durch die U-23-EM gibt es nach dem Viertelfinale eine Pause, sodass die Heideköpfe, wenn sie das Halbfinale erreichen, am 19. August wieder gleichzeitig mit der Konkurrenz spielen können.