Frauenfußball

5:5 nach 0:4: So verrückt war das Pokalspiel der SG Sontheim/Hohenmemmingen

Was war denn bitte da los? Im Bezirkspokal legten die Fußballerinnen der SG Sontheim/Hohenmemmingen bei Eintracht Kirchheim eine wilde Aufholjagd hin. Zwar verloren die Gäste im Elfmeterschießen. Dafür geht der Spielverlauf in die Geschichte ein:

5:5 nach 0:4: So verrückt war das Pokalspiel der SG Sontheim/Hohenmemmingen

Zum zweiten Mal binnen weniger Tage kam es an gleicher Spielstätte zur Begegnung zwischen dem SV Eintracht Kirchheim und der SG Sontheim/Hohenmemmingen. In der Regionenliga musste sich die SG knapp mit 1:2 geschlagen geben - diese offene Rechnung sollte im Pokalhalbfinale beglichen werden. Bereits in der 3. Minute geriet Sontheim/Hohenmemmingen in Rückstand. Nur drei Minuten später stand es 0:2, nach knapp neun Minuten 0:3. In der 49. Minute schien das Spiel entschieden, als das 0:4 fiel.

Endgültiger Knockout oder später Wachrüttler?

Der ein oder andere Zuschauer dachte, dies sei der endgültige Wirkungstreffer für die SG und damit die Vorentscheidung gewesen - doch falsch gedacht, ab diesem Zeitpunkt wurde dieses Pokalspiel zu einem echten Krimi: Auf das 4:0 hatte die SG die direkte Antwort parat. Nachdem Tina Straub im Strafraum regelrecht umgeholzt wurde, übernahm Annelie Schön die Verantwortung und verwandelte den fälligen Foulelfmeter zum 4:1 (51.) Weitere fünf Minuten später war es dann Tina Straub, die die Kirchheim-Torhüterin Nina Schwarz umkurvte und auf 2:4 verkürzte (56.).

Die SG Sontheim/Hohenmemmingen spürte, dass dieses Spiel noch nicht verloren war, doch Alica Böhnle traf in mitten der Drangphase der Gäste zum 5:2 (59.) Der endgültige Knockout für die SG? Die Gastgeberinnen schienen sich ihrer Sache mit einem erneuten drei-Tore-Vorsprung nun sicher, doch noch war eine halbe Stunde zu spielen und der Pokalkrimi nahm seinen Lauf. In der 75. Minute konnten die Kirchheimerinnen den Ball nicht entscheidend klären und Tara Wankmiller nutzte die Chance und netzte zum 5:3 ein.

Anschließend hätten die Gastgeberinnen erneut alles klar machen können, doch sie scheiterten wie bereits in der ersten Hälfte an der Querlatte. Es ging Schlag auf Schlag, die SG drang auf den Ausgleichstreffer und jubelte in der 80. Minute erneut: Nach einem mustergültigen Pass von Lisa Krempel erzielte Tina Straub mit einem sehenswerten Lupfer das 5:4, doch der Jubel war nur von kurzer Dauer, da der Treffer aufgrund einer vermeintlichen Abseitsposition aberkannt wurde.

Es spielte nur noch die SG Sontheim/Hohenmemmingen und in der 82. Minute war es dann Monika Häußler, die einen Freistoß aus rund 30 Metern in den Winkel hämmerte - 5:4 und noch knapp zehn Minuten zu spielen. Die Kirchheimerinnen wirkten sichtlich platt und die SG drängte auf den Ausgleich, doch die Uhr tickte immer weiter. In der Nachspielzeit passierte dann etwas, was nach dem 4:0-Rückstand kaum jemand für möglich gehalten hätte: Tara Wankmiller erzielte nach einem Eckball per Direktabnahme den Ausgleichstreffer zum 5:5 (92.).

Nach einer furiosen Aufholjagd und einem aufopferungsvollen Kampf der SGM, sowie insgesamt zehn Toren nach 90 Minuten ging die Partie nun direkt ins Elfmeterschießen. Auch im Elfmeterschießen hatte die SG zunächst die Nase vorn, verlor den Pokalkrimi am Ende aber denkbar bitter mit 7:9. Ein Wahnsinnspiel, das in die Vereinshistorie eingeht.

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