Verletzter Topstürmer

Ab ins Krankenhaus: So geht es Baris Acikgöz von der SG Heldenfingen/Heuchlingen

Auch das noch! Die SG Heldenfingen/Heuchlingen, Tabellenvierter der Saison 2023/24, muss auf Baris Acikgöz verzichten. Was der Topstürmer hat, welchen ungewöhnlichen Zwischenstopp es in Istanbul gab und wieso er der SG trotz Interesse anderer Vereine treu geblieben ist:

Es sind die Leiden eines Vollblutstürmers. Erst vor zweieinhalb Jahren musste Baris Acikgöz eine lange Zwangspause aufgrund eines Kreuzbandrisses nach nur fünf Spieltagen einlegen. Die Saison war für den damals 24-Jährigen in seinem 2. Jahr bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen bereits gelaufen. Bärenstark war sein Comeback in der vorletzten Spielzeit (24 Tore und 13 Assists in 30 Spielen). Die vergangene Saison war noch besser: Mit 26 Toren (erneut 13 Assists) in 28 Spielen war Acikgöz der zweitbeste Torjäger der Bezirksliga (hinter Nattheim Fabian Horsch). Der Aufstieg war für die SG lange Zeit zum Greifen nah, aber auf der Zielgeraden ging der Mannschaft von Trainer Daniel Mack förmlich die Luft raus. Die Sensation wurde verpasst, letztlich gab es einen guten 4. Platz.

Die Enttäuschung war dennoch groß bei Mannschaft und Trainerteam. Dazu kamen einige Abgänge. Abwehrroutinier Jens Wirth beendete seine Karriere mit knapp 39 Jahren und mit Elvir Arslanovic, Nico Hering und Jakob Munz wechselte viel Angriffspotential zu diversen Vereinen. Baris Acikgöz konnte von den Verantwortlichen aber trotz mehrerer Angebote von Landes- und Verbandsligisten zum Bleiben überzeugt werden. Und jetzt der herbe Rückschlag.

Dabei ist es noch gar nicht so sicher, was der Torjäger und Mannschaftskapitän der SG Heldenfingen/Heuchlingen eigentlich hat. „Bei einem Hobbyturnier in Burgberg habe ich einen Schlag aufs Bein abbekommen und über ein paar Wochen einen Bluterguss gehabt“, erinnert sich Acikgöz an das Turnier mit Freunden. Anschließend flog er für drei Wochen in den Urlaub (Asienreise) und hatte zwar noch leichte Schmerzen, aber es sei nichts Dramatisches gewesen. „Bei einer Thai-Massage in Thailand hat dann die Masseurin in die Stelle reingedrückt und danach hatte ich Schmerzen und mein Bein ist angeschwollen wie ein Ballon“, sagt Acikgöz der vermutet, dass hier eventuell der noch vorhandene Bluterguss aufgedrückt wurde.

Voller Elan: Baris Acikgöz als Stürmer der SG Heldenfingen/Heuchlingen bei einem Spiel in Steinheim. Foto: Oliver Vogel

Die Stelle hatte er dann eingecremt und beim Rückflug über Istanbul wurde dort in einer Privatklinik nochmal draufgeschaut. „Ich habe zwei Infusionen bekommen und Antibiotika“, so Acikgöz der am Rande des Albpokals in Gerstetten seinen dicken Unterschenkel zeigte. Noch am Abend sind er und sein Vater Yücel ins Krankenhaus nach Heidenheim gefahren, dort wurde er mit Verdacht auf eine Sepsis stationär aufgenommen. Nach einer Blutentnahme wurden auch Antibiotika intravenös verabreicht und die dicke Stelle mit einem Edding markiert, um zu sehen, ob das Bein weiter anschwillt.

Das Ziel ist immer noch, mit der Mannschaft aufzusteigen. Dieser Herausforderung will ich mich unbedingt stellen.

Baris Acikgöz über seinen Verbleib bei der SG Heldenfingen/Heuchlingen

Vorerst muss er zur Beobachtung im Klinikum Heidenheim bleiben. „Ich hoffe natürlich, dass ich schnell wieder ins Training einsteigen kann, weil ich noch kein Training in der Vorbereitung hatte“, sagt Acikgöz der vorrangig bei der SG bleibt, weil er weiter großes Potenzial im Verein sieht. Doch muss man bei der SG nach den Abgängen und den hohen Testspielniederlagen zuletzt nicht kleinere Brötchen backen?   „Das Ziel ist immer noch, mit der Mannschaft aufzusteigen, dieser Herausforderung will ich mich unbedingt stellen“, so der 27-Jährige, der das Verhältnis zur SG als ganz besonders herausstellt. „Ich habe hier Freunde gefunden und Top-Bedingungen zum Trainieren, zudem habe ich ein sehr gutes Verhältnis zum Trainer (Daniel Mack), der mir auch noch viel beibringt“.

Natürlich ist für Baris Acikgöz der Abgang von seinem kongenialen Sturmpartner Nico Hering (nach Hofherrnweiler) besonders schmerzlich. „Das tat richtig weh und ich bin immer noch traurig darüber, aber dann mache ich halt künftig mehr“, ist Baris Acikgöz überzeugt, dass die Abgänge durch andere Spieler gut aufgefangen werden können. „Ich habe einen sehr guten Status im Verein und ich weiß, dass ich am richtigen Ort bin“, so Acikgöz.

Am Mittwoch, 24. Juli, durfte Baris Acikgöz das Klinikum wieder verlassen. In den nächsten Tagen muss er weiter Antibiotika nehmen. Um danach wieder angreifen zu können. Vielleicht überrascht er wieder mit der SG Heldenfingen/Heuchlingen …

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