Hinter dem AC Milan Heidenheim liegt eine schwache Hinrunde. Nach 15 Spielen belegt der kleine Verein, der aus der Bezirksliga abgestiegen war, nur den vorletzten Tabellenplatz in der Kreisliga A3. Salvatore Di Gregorio, der den Umbruch managen sollte, trat aber wegen anderer Gründe im Dezember 2023 von seinem Traineramt zurück. Nun haben die Heidenheimer Vollzug bei der Nachfolgesuche gemeldet: Arianit Gashi übernimmt.
„Er hat Erfahrung mit einem Neuaufbau“, sagt Gaetano Pingo. Damit deutet der Spielleiter des AC Milan Heidenheim darauf an, dass Gashi beim vor knapp zweieinhalb Jahren gegründeten ASV Heidenheim Trainer war. Unter ihm stieg der Verein in die Kreisliga A3 auf, nach sechs Spieltagen trat der 39-Jährige dort aber zurück. „Und er kennt auch noch sehr viele Spieler von uns“, nennt Pingo einen weiteren Vorteil.
Gashi soll möglichst lange Trainer bleiben. „Ich habe nicht die Absicht, einen Trainer für ein halbes Jahr zu holen“, betont der 38-Jährige. Zudem kommt mit André Abele (zuvor vereinslos/47 Jahre alt) ein neuer Co-Trainer. „Zu zweit hat das Trainerteam mehr Präsenz. Das ist eine gute Kombination“, ist Pingo überzeugt.
Wir haben ja ein paar Berge, die wir hochlaufen können.
Milans Trainer Arianit Gashi zur Trainings-Vorbereitung
In der Saison 2016/17 lief Gashi für den AC Milan Heidenheim auf, damals noch unter Trainer Dusko Cuckovic, wie er sich erinnert. Gaetano Pingo kenne er bereits seit über 20 Jahren. Und so sei auch der Kontakt zustande gekommen. Dabei sagt der Neresheimer, dass er nach dem Trubel beim ASV Heidenheim eigentlich seine Ruhe haben wollte: „So schnell wollte ich nichts machen.“ Aber: „Es kitzelt halt“, so der neue Milan-Coach, der am Donnerstag, 4. Januar, der Mannschaft vorgestellt wurde und sich beim Hallenturnier in Neresheim zwei Tage später „einen Überblick verschafft“, wie er sagt.
Angesichts der Tabellensituation sei er von Freunden gefragt worden: Warum tust du dir das an? „Einfach kann jeder“, sagt er selbstbewusst. Die Mannschaft habe eine hohe fußballerische Qualität. Konditionell müsse man aber noch etwas tun, erklärt Gashi. Womöglich werden neue Spieler dazukommen. Doch auch die sollten sich darauf einstellen, dass der neue Milan-Trainer eine Vorbereitung à la Felix Magath (war für seine harte Vorbereitung, unter anderem mit Medizinbällen bekannt) macht. „Wir haben ja ein paar Berge, die wir hochlaufen können“, so Gashi vielsagend.
Er merkt aber auch an, dass er lieber nicht so ein Coach wie Felix Magath sein wolle. Sondern? „Manche sagen schon Ari Ancelotti (der Italiener Carlo Ancelotti ist der erfolgreichste Trainer der europäischen Vereinsgeschichte)“, scherzt er. „Weil ich ein paar italienische Sprüche rausgehauen habe.“ Los geht die Vorbereitung beim AC Milan, dem aus Heidenheim, am 19. Januar.