Auch im Fußball war er aktiv: Ringer-Trainer Julian Fauth aus Nattheim tippt den 15. Spieltag
Was haben Ringen und Fußball gemeinsam? Diese Frage zu beantworten fällt nicht leicht, immerhin sind Ablauf, Regeln und Punktvergabe bei den beiden Sportarten gänzlich anders. Eine unerwartete Antwort kann Julian Fauth, Trainer der aktiven Ringer bei der TSG Nattheim geben: Manchmal teilen sich beide Sportarten das Personal.
So war es zumindest in Fleinheim, als Fauth noch für die Sportfreunde in der Fußball-Kreisliga spielte. „Dort waren wir fünf oder sechs Ringer, alle haben in der Abwehr gespielt", so der Nattheimer. „Wir haben da in den Zweikämpfen schon robuster hingelangt, als andere es tun würden, weil wir es einfach auch vom Ringen gewohnt waren."
Wie kam es dazu? Fauth begann schon im jungen Alter mit den beiden Sportarten, aber das Ringen machte den Anfang: „Mein bester Freund im Kindergarten war schon vor mir im Ringen, und dessen Vater Herbert Maurer war ein sehr erfolgreicher Ringer bei der TSG. Mein Freund hat mich dann mal mit ins Training mitgenommen und seitdem hab ich nie wieder aufgehört, hinzugehen", so Fauth, der zu dieser Zeit fünf oder sechs Jahre alt war.
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Auch mit dem Fußballspielen fing Fauth in Nattheim an: „Ich hab in der A-Jugend in Nattheim gespielt, fast alle meiner Freunde sind dann nach Fleinheim gegangen, und ich wollte natürlich weiterhin mit ihnen spielen." Nach ein paar Jahren verließ er die Mannschaft aber wieder, um sich mehr dem Ringen zu widmen. „Zu dieser Zeit habe ich fünf Mal in der Woche trainiert, am Samstag stand dann Ringen an und am Sonntag Fußball. Da habe ich mir gedacht, dass ich die Zeit, die ich für Fußball investiere, auch ins Ringen stecken könnte, um dort besser zu werden", sagt Fauth.
Was reizt den 35-Jährigen so am Ringen, dass er möglichst viel Zeit damit verbringen will? „Ringen ist eine sehr anstrengende Sportart, man muss auch im Training jedes Mal bis ans Limit gehen. Dort immer wieder neue Ziele und neue Limits zu stecken, ist ein tolles Gefühl." Besonders wichtig sind ihm auch die Menschen, die er über die Jahre durch das Ringen kennengelernt hat: „Ich habe Freunde in ganz Württemberg, in Ungarn und in Amerika gefunden. Ich hab Orte gesehen, von denen ich ohne das Ringen wahrscheinlich nicht mal gehört hätte", so Fauth.
Glücksfall in den USA
Auch seine Frau hat der Nattheimer in den Vereinigten Staaten kennengelernt: „Wir haben bei einem Jugendaustausch mitgemacht, der vom damaligen Trainer, Jürgen Trinkle, initiiert wurde. Wir sind dann durch Montana gereist und haben an Trainings und Wettkämpfen teilgenommen." Bei einem Aufenthalt in einer Gastfamilie lernte Fauth seine zukünftige Frau kennen. "Ich verdanke dem Ringen indirekt also auch meine Familie", sagt der 35-Jährige.
Seit 2020 ist Fauth nun selbst Trainer der Ringer bei der TSG Nattheim. Der Einstieg verlief nicht optimal: „Meine erste Saison als Trainer war kurz, wir hatten einen Kampf und dann wurde sie wegen Corona abgesagt." Inzwischen laufen die Trainings wieder wie gewohnt ab, weswegen Fauth kaum noch eigene Kämpfe bestreitet. Er habe gemerkt, dass er sich nicht aufs Anleiten konzentrieren könne, wenn er selbst mittrainiere. „Und wenn ich nicht richtig trainiere, dann brauche ich auch nicht ringen, weil ich gegen einen trainierten Ringer keine Chance haben würde. Deshalb liegt mein Fokus jetzt auf dem Trainerdasein", sagt Fauth, dessen Truppe derzeit Rang vier in der Verbandsliga belegt.
So tippt Julian Fauth den 15. Spieltag
Laut eigener Aussage nimmt sich Fauth immer am Sonntagabend Zeit, um die Fußballergebnisse von der Oberliga bis zur Kreisliga A durchzulesen. Natürlich interessiert er sich dabei besonders für die Mannschaften aus Nattheim und Fleinheim. Ob ihm das gesammelte Wissen auch beim Bezirksliga-Tippspiel helfen wird, bleibt abzuwarten.
Sf Lorch - TSG Schnaitheim (Samstag, 14.30 Uhr, Tipp: 1:2)
„Ich habe gelesen, dass Schnaitheim dieses Jahr tief im Abstiegskampf steckt. Ich hoffe, dass sie gegen Lorch einen Punkt, vielleicht sogar einen Dreier holen, da Lorch auch im hinteren Teil der Tabelle ist. Hoffentlich kann Schnaitheim da punkten und so den Anschluss an die Nichtabstiegsplätze behalten. Ich kenne Schnaitheim nur in der Bezirksliga, es wäre sehr schade, wenn die in die Kreisliga A runtergehen müssten."
SG Heldenfingen/Heuchlingen - SG Bettringen (Samstag, 14.30 Uhr, Tipp: 3:1)
„In Heldenfingen war es früher, als ich noch selbst im Fußball aktiv war, immer echt schwer zu spielen. Es scheint, als seien sie in den letzten Jahren jedes Jahr noch ein bisschen stärker geworden. Bettringen ist etwas hinter den Erwartungen, die ich von der Mannschaft hatte, deswegen glaube ich, dass Heldenfingen gewinnen wird."
TV Neuler - FV Sontheim/Brenz (Samstag, 14.30 Uhr, Tipp: 0:2)
„Sontheim ist eine starke Mannschaft, ich sehe die auch bis zum Schluss um den Titel mitspielen. Deswegen glaube ich, dass es einen klaren Sieg für Sontheim gibt."
TV Steinheim - FC Durlangen (Samstag, 14.30 Uhr, Tipp: 1:1)
„Auch Steinheim ist im Abstiegskampf", sagt Fauth und weißt zugleich auf den Sieg des FC Durlangen bei der TSG Nattheim am vorletzten Spieltag hin. "Steinheim hat da ein schweres Los, obwohl Durlangen in der Tabelle auch nicht zu weit vorne ist. Deswegen glaube ich, dass es da ein Unentschieden geben wird."
TSG Nattheim - SG Stödtlen/Tannhausen (Samstag, 14.30 Uhr, Tipp: 2:1)
„Stödtlen/Tannhausen habe ich, um ehrlich zu sein, nicht wirklich auf dem Radar gehabt. Allerdings haben sie in der Tabelle nur einen Punkt weniger als Nattheim." Trotzdem glaubt der Trainer, dass die Nattheimer Mannschaft nach der Heimniederlage gegen Durlangen am vorletzten Spieltag wieder in die Spur kommen und dieses Mal ihr Heimspiel gewinnen wird.
So tippte Markus Brandhuber den 14. Spieltag
Fotograf Markus Brandhuber lag bei einer der vier Partien des 14. Spieltags richtig: Er tippte auf einen Sieg der TSG Nattheim gegen die TSG Hofherrnweiler II. Allerdings gewann Nattheim nicht mit 2:1, sondern sogar mit 3:1.