Mit viel Spannung war das allererste Ramensteinderby zwischen der TSG Nattheim und den Sportfreunden Fleinheim erwartet worden. Knapp 200 Zuschauer fanden sich auf der Nattheimer Halde ein, um Zeuge des historischen Spiels in der Bezirksliga zu werden. Beide Mannschaften agierten zu Beginn auf Augenhöhe. In der 27. Minute wurde Fleinheims Michael Illenberger im Strafraum zu Fall gebracht und den fälligen Strafstoß wollte der Gefoulte auch selber schießen. Der erst 19 Jahre alte TSG-Torhüter Pascal Papadimas hielt den nicht schlecht geschossenen Elfmeter bravourös. Keine vier Zeigerumdrehungen später legte der vorherige Pechvogel Michael Illenberger mit einer scharfen Hereingabe von rechts die Führung für die Gäste mustergültig auf.
Mit der ersten Halbzeit war ich vollkommen zufrieden und wir haben Nattheim gut Paroli geboten.
Sportfreunde-Trainer Jochen Baß
Sportfreunde-Stürmer Dominik Esslinger stand in der Mitte goldrichtig und musste nur noch den Fuß zum 0:1 aus Sicht der Gastgeber hinhalten. Die Nattheimer antworteten mit wütenden Angriffen und belohnten sich in der 37. Minute, als Julian Eichhorn für Valentin Fronz auflegte. Der 21-Jährige stocherte vor dem Fleinheimer Tor so lange nach dem Ball, bis dieser die Linie überquerte. Als jeder mit einem 1:1 zur Pause rechnete, erlief Tobias Hochholzner einen langen Ball vor der Außenlinie und brachte diesen in die Mitte des Sechzehners. Bernd Klein stoppte den Ball gekonnt und schoss stramm aus knapp zwölf Metern zur 2:1-Führung für die TSG ein. „Mit der ersten Halbzeit war ich vollkommen zufrieden und wir haben Nattheim gut Paroli geboten“, sagte Fleinheims Trainer Jochen Baß nach dem Spiel.
Doppelpack nach der Pause sorgt für die Entscheidung
Allerdings stellten seine Spieler zu Beginn der zweiten Spielhälfte das Fußballspielen ein. In der 47. Minute war es Nattheims Routinier Franz Fischer, der einen Freistoß von Tobias Hochholzner mit dem Kopf versenkte. Weiter dominierten die Gastgeber und in der 57. Minute schloss TSG-Topstürmer Fabian Horsch eine feine Einzelleistung mit seinem zweiten Saisontor ab. „Wir dürfen aber nach dem 4:1 nicht aufhören Fußball zu spielen“, sagte TSG Coach Nico Schuska nach dem Spiel. Die Fleinheimer setzten in der Folge auf volle Offensive und kamen zu guten Chancen durch Esslinger und Illenberger. „Wenn Fleinheim da seine Chancen nutzt, dann wären sie nochmal herangekommen“, so Schuska, der sich mit seinen Spielern über einen letztlich souveränen Sieg freuen durfte.
Wir sind immer in der Lage, zwei bis drei Tore zu schießen.
TSG-Kapitän Fabian Horsch
Sportfreunde-Trainer Jochen Baß sah seine Mannschaft trotz des klaren Ergebnisses nicht chancenlos. „Wir haben Nattheim heute gut Paroli geboten und einige Chancen erarbeitet, aber wir stellen dann in der zweiten Halbzeit zehn Minuten lang das Spielen ein“, sagte der 30-Jährige und bezog sich auf die Zeit zwischen der 47. und 57. Minute, als die Nattheimer mit zwei Treffern die Vorentscheidung erzwangen. „Dann war auch die Körpersprache dahin, das darf uns nicht passieren", so Baß.
Freunde über den Sieg und Ärger über die vergebenen Chancen
Für die beiden Kapitäne Fabian Horsch (Nattheim) und Marco Weber (Fleinheim) war das Spiel ebenfalls nicht einseitig. „Wir haben zunächst schwer ins Spiel gefunden und wenn Fleinheim 2:0 führt, wird es ein anderes Spiel", sagte Fabian Horsch. „Aber wir sind immer in der Lage, zwei bis drei Tore zu schießen.“ Zu seiner Leistung meinte Horsch: „Ich konnte unter der Woche aufgrund einer kleinen Verletzung nicht trainieren, dafür bin ich zufrieden, dass wir heute gewonnen haben.“
Den verpassten Chancen trauerte auch Fleinheims Kapitän Marco Weber nach. „Wir wussten, dass Nattheim nicht gut gestartet ist in die Runde und müssen eigentlich 2:0 führen", so der 35-Jährige. „Verwalten funktioniert gegen solch einen Gegner nicht und wir müssen künftig unsere Chancen machen, dann können wir auch in der Liga bestehen.“
Die Aufstellung zum Derby
TSG Nattheim: Papadimas; Zimmermann (62. Lankes), M. Horsch (70. Bischof), Fischer, Eichhorn (55. Beyrle), Klein, Scherer, F. Horsch, Hochholzner, Baamann, Fronz (83. Burr)
Spfr. Fleinheim: Simann; Weltin, Weber, Glöckler, Wiedemann, M. Illenberger, S. Illenberger (70. Stets), Gräber, Esslinger (78. Riek), Poppe, Ma. Illenberger