Baris Acikgöz, Matteo Gammaro und Harald Lotter. So heißen die drei Führenden der Torjägerliste in ihren jeweiligen Ligen. Unterschiedlicher könnte die Konstellation der drei treffsicheren Schützen dabei nicht sein. Bezirksliga-Torjäger Baris Acikgöz verpasste aufgrund einer Verletzung die Vorbereitung sowie das erste Ligaspiel. Trotzdem startete trotzdem er stark durch und führt die Torjägerliste mit deutlichem Vorsprung (20 Treffer in 15 Spielen) an.
Bei Matteo Gammaro löste sich der berühmte Knoten im zweiten Jahr bei der TSG Schnaitheim. In 15 Ligaspielen bringt es der Stürmer auf bisher 19 Treffer und führt die Torjägerliste gemeinsam mit Lars Schmidt vom SV Söhnstetten an, der allerdings ein Spiel mehr für seine 19 Treffer benötigte.
Der dritte Top-Torjäger im Bunde ist ein alter Bekannter. Trotz seiner 38 Jahre ist ihm der Torriecher noch nicht abhandengekommen. Harald Lotter von der SG Heldenfingen/Heuchlingen hat in zehn Ligaspielen bisher 17 Mal „eingenetzt“ und führt die Torjägerliste in der Kreisliga B4 souverän an.
Harald Lotter: Rücktritt vom Rücktritt
Bei Lotter, der mittlerweile 212 Tore in 318 Spielen erzielt hat, war es der Trainer der Reserve, der aus der Not heraus den 38-Jährigen zum Rücktritt vom letztjährigen Rücktritt bewegt hat. „Nachdem die Reserve in den ersten Spielen etwas auf den Sack bekommen hat, kam mein ehemaliger Mitspieler und jetziger Trainer Tobias Kopp auf mich zu und hat gefragt, ob ich mitkicken kann“, so Lotter zu seinem Comeback. Seither läuft es tatsächlich besser für die Reserve der SG, die in der Kreisliga B4 Tabellensiebter ist.
Lotter möchte nur so häufig, wie es bei ihm geht, aushelfen. Der Vater von zwei Jungs (14 und 11 Jahre) setzt in seiner Freizeit Prioritäten. „Die Familie geht in diesem Fall klar vor“, sagt Lotter, der aber nicht ausschließen möchte, dass er über die Saison hinaus weitermacht, natürlich auch abhängig von seiner Fitness.

Ein besonderes Geheimrezept für seinen Torriecher hat Lotter nicht. „So wie jeder Torjäger bin ich natürlich auch auf meine Mitspieler angewiesen und ich trainiere tatsächlich nicht, nur etwas laufen und in der AH mitkicken“, so Lotter.
Der Schnaitheimer Matteo Gammaro ist ein Spätstarter, was seine Torjägerqualitäten betrifft. Aus der Landesliga von Waldhausen ist der 22-Jährige in die Bezirksliga nach einer einjährigen schöpferischen Pause gekommen und mit zwei Toren aus 20 Spielen auch hinter den eigenen Erwartungen zurückgeblieben. Jetzt läuft es für den Angreifer deutlich besser. „Bei mir war es tatsächlich das erste Spiel in Steinheim, wo ich gleich ein Tor gemacht habe. Das gab gleich Selbstvertrauen für die nächsten Spiele“, erinnert sich Gammaro, der auch in puncto Fitness im Vergleich zur vergangenen Saison zugelegt hat. Er lobt den Zusammenhalt beim Spitzenreiter und weiß, dass kein Druck in der Mannschaft aufkommt, wenn er mal nicht trifft.

Vor den Spielen setzt sich Gammaro 15 bis 20 Minuten in sein Zimmer und macht seine Musikbox an. „Linkin Park“ beispielsweise motiviert den TSG-Stürmer besonders. In der Winterpause hat er nach eigener Aussage drei Wochen komplett pausiert und sich ausgeruht. Das Ziel von ihm und seiner Mannschaft, aufzusteigen, ist nach wie vor groß. „Ich bin weiterhin sehr hungrig und wenn wir diszipliniert weiterspielen, dann werden wir auch aufsteigen“, ist sich Gammaro sicher. Am besten weiterhin mit vielen Toren von ihm.
Einer, der seit Jahren weiß, wo das Tor steht, ist Baris Acikgöz von der SG Heldenfingen/Heuchlingen, dem Tabellendritten der Bezirksliga. In den knapp fünf Jahren, in denen er für die SG auf Torejagd geht, konnte der 27-Jährige in 89 Spielen sagenhafte 83 Tore erzielen. Gewisse Rückschläge aufgrund von Verletzungen musste der Stürmer hinnehmen. Auch vor der Saison lag Acikgöz mit Verdacht auf eine Sepsis im Krankenhaus und verpasste die gesamte Vorbereitung und das erste Saisonspiel. „Die Mannschaft hilft mir enorm und mein großer Wille, Tore zu erzielen, hat mir geholfen, wieder so zurückzukommen“, sagt Baris über sein grandioses Comeback.
Baris Acikgöz: Alles erst einmal mit links machen
Ganz ohne Vorbereitung und gewisse Rituale geht es bei Acikgöz nicht. „Ich mache vor dem Spiel immer alles mit links. Stutzen und Schuhe anziehen zum Beispiel, wenn alles immer gleich ist, dann läuft es auch auf dem Platz besser“, ist Acikgöz überzeugt. Zum Essen gibt es vor jedem Spiel immer das Gleiche. „Ich esse immer zwei Vollkornbrötchen, eines süß und das andere salzig. Dazu gibt es immer viel Musik und vor dem Spiel direkt eine Banane“, so Acikgöz zu seinen Ritualen.
Aufsteigen will der sympathische SG-Angreifer nach wie vor. „Ich hoffe, dass wir es zumindest in die Relegation schaffen. Da kann dann im Fußball alles passieren.“ Wenn er weiter so trifft, dann freut sich nicht nur sein Trainer Daniel Mack, sondern auch die Mannschaft, die für Acikgöz die größte Rolle für seinen derzeitigen Erfolg spielt.