Fußball

Samira Di Lauro aus Burgberg trägt das Trikot der Nationalmannschaft

Sie hat ein großes Ziel! Aktuell spielt Samira Di Lauro für die deutsche U16-Nationalmannschaft. Was sie dazu sagt, wie ihre Familie sie unterstützt und wo es mit dem DFB hingeht:

Samira Di Lauro aus Burgberg trägt das Trikot der Nationalmannschaft

Welches Mädchen oder welcher Junge hatte nicht schon mal den Traum in einer Nationalmannschaft zu spielen? Aber nur die wenigsten stehen irgendwann bei einem Spiel im Nationaltrikot auf dem Platz. Eine, die es geschafft hat, kommt aus Burgberg: Samira Di Lauro spielt seit 2022 in einer Jugendnationalmannschaft des DFB.

Im Fußballalltag läuft Samira Di Lauro noch bei den Jungs des FC Gundelfingen in der Bayernliga auf. Auch vor der neuen Saison hat sie Angebote höherklassiger Vereine abgelehnt. Als einziges Mädchen in einem 22-köpfigen Kader nur mit Jungs? Das ist nicht immer einfach. Doch auch damit geht die 15-Jährige souverän um, da sie schon seit der D-Jugend beim FCG meist mit Jungen gespielt hat.

Nachdem ihr Talent von den Sichtungstrainern des bayerischen Fußballverbandes bemerkt wurde, ist Samira Di Lauro auch regelmäßig bei den Ländervergleichen für Bayern im Einsatz. Und mehr noch: Aktuell steht sie im Kader der deutschen U-16-Nationalmannschaft. Die bekannte Freiburger Fußballerin Melanie Behringer, Weltmeisterin und Olympiasiegerin, ist bei den deutschen U-16-Mädels für Samira Di Lauro verantwortlich. Der erste Sichtungslehrgang bei der neuen Trainerin wurde in Frankfurt ausgerichtet. Mitte Oktober traf sich das Team ein zweites Mal auf dem DFB-Campus (unter anderem gab’s ein Testspiel gegen Eintracht Frankfurt II), um sich auf den Ländervergleich in Sønderborg in Dänemark (Anfang November) vorzubereiten (im Rahmen des dritten Lehrgangs in Flensburg).

Samira Di Lauro im DFB-Dress. Foto: DFB/gettyimages

Eine gewisse Anspannung macht sich bei dem Thema natürlich bemerkbar, denn nach jedem Lehrgang wird aussortiert. So war es bei der U15 auch. Doch dank ihres Einsatzes, Talents und Könnens lief Samira Di Lauro bereits viermal für Deutschland auf – gegen Österreich, Ungarn, die USA und die Niederlande. Und natürlich sollen noch weitere Einsätze folgen, sagt sie. Für den Lehrgang in Dänemark wurde Samira Di Lauro zumindest nominiert.

Bislang kam sie in allen Mannschaften in der Innenverteidigung zum Einsatz. Sie ist aber nicht abgeneigt auch einmal andere Positionen zu spielen. Je nachdem wo sie gebraucht werde, sagt sie zurückhaltend. Doch wenn es mit der Fußballkarriere nicht klappen sollte? Dann würde sie auf Lehramt Sport und Mathematik studieren, so die Schülerin des Giengener Margarete-Steiff-Gymnasiums. Das sind auch ihre Lieblingsfächer. Was sie sonst für Wünsche hat? „Dass es meiner Familie gut geht“, betont sie.

Besucht das Giengener Margarete-Steiff-Gymnasium: Samira Di Lauro. Foto: Markus Brandhuber

Die Eltern Simone und Roberto Di Lauro sowie die Großeltern Gabi und Martin Steiner und Opa Mario Di Lauro unterstützen Samira so gut wie möglich. Ihr Vater sagt: „Die eigene Freizeit, das Leben ist eingeschränkt. Mit vier Kindern ist es nicht einfach, alles unter einen Hut zu bringen.“

Dreimal in der Woche trainiert Samira Di Lauro in Gundelfingen. Dazu kommt ein Spiel am Wochenende. Zudem klappt es mit den Fahrten zur Bayernauswahl und zur Nationalelf nur so reibungslos, weil sich die Eltern und Großeltern absprechen. „Unsere anderen Kinder sollen nicht zu kurz kommen. Samiras Schwester Marla ist Turnerin, ihr jüngerer Bruder Nando macht Karate und der große Bruder Leon, mit dem sie auch immer wieder trainiert, spielt bei der SG Hermaringen/Sontheim selber Fußball“, erzählt Roberto Di Lauro. „Oft kommen wir von der Arbeit nach Hause und müssen sofort wieder los wegen den Terminen der Kinder, die noch gefahren werden müssen. Samira motiviert uns immer wieder aufs Neue, dass wir pünktlich loskommen. Unpünktlichkeit mag sie nämlich nicht“, so Roberto Di Lauro. Ein Vorteil: Sohn Leon fährt inzwischen mit dem eigenen Auto.

Wann steht ein Wechsel zu einem Verein aus der Bundesliga an? Bei dieser Frage lächelt Samira und meint: „Mal schauen, was sich ergibt.“ Die volle Unterstützung der ganzen Familie ist ihr gewiss. In der wenigen Freizeit verbringt sie daher die meiste Zeit mit ihren drei Geschwistern und ihren Eltern. Am liebsten würde sie daher bei einem Verein in der Nähe spielen. Vielleicht einmal beim FCH? Bei dieser Frage lacht Samira Di Lauro verschmitzt und sagt: „Abwarten, was da passiert. Vielleicht, wenn die Frauen es auch wie die Männer in die Bundesliga schaffen.“