Die Mannschaft der Stunde kommt aus Heldenfingen und Heuchlingen. Mittlerweile hat sich die Mannschaft nach einem schwachen Saisonstart mit sieben starken Spielen (sechs Siegen und einem Unentschieden) auf den vierten Tabellenplatz gekämpft. Gegen die Verbandsligareserve aus Hofherrnweiler/Unterrombach spielte man über 50 Minuten in Unterzahl und konnte trotzdem mit 3:0 gewinnen.
Die äußeren Bedingungen in Heuchlingen waren mit 17 Grad und Sonnenschein ideal, allerdings war der Platz sehr tief. Daniel Mack musste wieder einmal mit erheblichen Personalproblemen klarkommen und hoffte auf die kämpferische Komponente seiner Mannschaft. Nach 90 Minuten war klar, dass es im Moment bei der SG nur über das Kollektiv und den Kampf funktionieren kann. Gut war, dass es nach 21 Minuten bereits 2:0 für die Hausherren durch Routinier Michael Grüner und Goalgetter Baris Acikgöz stand.
Ab der 38. Minute in Unterzahl
Nach einer überzogenen Gelb-Roten Karte gegen Lukas Preßmar in der 38. Minute war klar, dass der Erfolg nur gelingt, wenn die Mannschaft in der Defensive kompakt steht – das war auch der Schlüssel zum Erfolg. Mit einem herrlichen Sololauf von Mathis Schmid, der uneigennützig auf den besser postierten Baris Acikgöz spielte, war das Spiel in der 84. Minute schließlich entschieden.
„Wenn man die kämpferische Einstellung und den Charakter meiner Mannschaft heute gesehen hat, dann ist dieser Sieg hochverdient gewesen“, so ein überglücklicher Trainer Daniel Mack nach dem Spiel. Der wurde bei seiner Analyse auch etwas emotional: „Wenn man sieht, dass wir vor ein paar Wochen noch Tabellenletzter nach drei Spieltagen waren und jetzt 22 Punkte auf dem Konto haben, dann ist das schon stark.“ Und weiter: "Ich möchte auch betonen, dass ich großen Respekt davor habe, dass die Vereinsführung nicht nervös wurde und mir das Vertrauen geschenkt hat. Das ist auch nicht selbstverständlich", so Mack, der den besonderen Zusammenhalt im Team herausstellt.
Erfolgreich dank starkem Stürmerduo
Der Held ist zwar in der Regel die Mannschaft, aber der Höhenflug der SG ist auch eng mit dem Stürmerpaar Baris Acikgöz und Mathis Schmid verbunden. Beide kommen zusammen auf 25 Tore (Acikgöz 16 und Schmid 9). Da kommen Erinnerungen an die letzte Saison hoch, als sich Acikgöz auf seinen kongenialen Sturmpartner Nico Hering (mittlerweile bei Hofherrnweiler/Unterrombach in der Verbandsliga) verlassen konnte.
Diese Saison heißt der Sturmpartner Mathis Schmid, und der ist eigentlich kein gelernter Stürmer. „Ich habe in der Vergangenheit schon mal wieder im Sturm gespielt, aber nach dem Abgang von Nico spiele ich jetzt permanent im Sturm, und es macht natürlich Spaß, Tore zu schießen“, sagt der 24-jährige Schmid zu seiner neuen Aufgabe, die er mit Bravour ausführt. Ob sich Schmid auch etwas von Hering abschauen konnte, sagte er: „Das Kopfballspiel habe ich nicht ganz von Nico, aber ich habe mir schon das ein oder andere abgeschaut“, so Schmid.
Top-Torjäger Baris Acikgöz über seine bisher überragende Saison
Baris Acikgöz hat eine längere Leidenszeit hinter sich. Nach einer Sepsis am Schienbein verpasste der Torjäger große Teile der Vorbereitung und das erste Saisonspiel. Auf die Frage, was er besonderes für sein grandioses Comeback mit 16 Toren aus 10 Spielen gemacht hat, antwortete der 27-Jährige: „Nicht viel, ich habe im Fitnessstudio trainiert und war beim Physio, aber ansonsten normal trainiert.“ Eine Sache war aber dann doch besonders für den Kapitän der SG. „Meine Familie gab mir wieder den nötigen Rückhalt, und auch die Mannschaft und der Trainer haben mich unterstützt und motiviert. Zudem haben wir auch tolle Fans“, so Acikgöz und ergänzt: „Wir leben im Moment von der Stimmung und wir haben eine charakterlich tolle Mannschaft.“
Auf die Frage, ob sein Wunsch nach einem Aufstieg mit der SG irgendwann immer noch lebt, meinte Acikgöz: „Im Fußball ist alles möglich, und mein Traum bleibt immer noch, mit dieser Mannschaft irgendwann aufzusteigen.“ Abschließend hatte Acikgöz noch ein Sonderlob für sein Team: „Ich bin unendlich dankbar dafür, dass meine Mitspieler so ackern und viele Wege machen, damit ich gut in Position komme“, so Acikgöz, der ganz uneigennützig nicht sich, sondern die Mannschaft für den momentanen Höhenflug herausstellt.
Namen und Zahlen
Es spielten: Renner im Tor; Dedic, Grüner, Preßmar, Wurm, Braun, Deniz (81. Koc), Hiller (46. Rothfuß), Schmid, Acikgöz (90. Binder), Jeßberger (66. Baur)
Gelbe Karten: SG Heldenfingen/Heuchlingen: 7 SG Hofherrnweiler/Unterrombach II: 3
Gelb/Rot: 38. L.Preßmar (SG H/H)