Im Fußball gibt es so einige Begriffe, die die Herzen der Fans höherschlagen lassen: Königstransfer, Transfer-Coup. Vorsichtiger formuliert, ist dem TV Steinheim eine doch aufsehenerregende Verpflichtung gelungen: In seiner bisherigen Laufbahn konnte Maik Behr in 207 Spielen ganze 107 Tore und 75 Assists erzielen. Also ein Top-Neuzugang für Steinheims neuen Trainer Maximilian Laible.
Behr ist einer der Heimgekommenen beim TV Steinheim. Bereits in der vergangenen Saison sind schon einige „verlorene Söhne“ des TV an ihre alte Wirkungsstätte zurückgekehrt, vornehmlich von der TSG Schnaitheim. Behr folgte nach einem längeren Gastspiel beim TSV Gussenstadt zu dieser Saison nach und möchte, wie er selber sagt, mit den alten Jungs einfach noch mal Spaß haben „im Herbst“ seiner Karriere.
Maik Behr: Umzug von Steinheim nach Gerstetten
Dass er irgendwann wieder zurückwollte nach Steinheim, hat der 31-Jährige immer wieder betont. Maik Behr ist in Steinheim aufgewachsen und hat dort auch das Fußballspielen erlernt. Vor acht Jahren war es die Liebe, die den 1,90 Meter großen Stürmer von Steinheim nach Gerstetten umziehen ließ. Zunächst hielt er seinem TV noch die Treue, ehe er dann 2018 zum TSV Gussenstadt wechselte, wo er auf seinen jetzigen Trainer Maximilian Laible traf. „Ich hatte auch gute Freunde in Gussenstadt und in Steinheim hatte es damals für mich nicht mehr so gepasst“, begründet Behr seinen damaligen Abgang.
In den sechs Jahren in Gussenstadt hat Behr in 108 Spielen 62 Tore erzielt. Doch wie kam es, dass es zu dieser Saison dann doch mit dem Wechsel zurück nach Steinheim klappte? „Der Kontakt nach Steinheim ist nie abgerissen und sie hatten die letzten Jahre auch schon gefragt. Diese Saison war es Maximilian Laible, unter dem ich in Gussenstadt schon zwei Jahre gespielt hatte, der gefragt hatte, ob ich wieder in die alte Clique kommen will“, so Behr, der aber betont, dass der Abschied aus Gussenstadt ihm schon schwergefallen ist.
Dort war man natürlich auch entsprechend enttäuscht, aber man hat es auch verstanden. Gussenstadts Trainer Patrick Schwarz meinte, dass er in Behr einen guten Freund und Spieler verliert, aber es natürlich auch versteht, dass er zurückwollte. „Einen Maik Behr eins zu eins ersetzen, wird unmöglich sein“, so Schwarz. Zumindest hat die Freundschaft mit dem Wechsel nicht gelitten, wie Patrick Schwarz betont. „Ich hoffe doch, dass ich in Gussenstadt immer willkommen bin“, so Behr mit einem Augenzwinkern.
Ich will mit der Mannschaft oben mitspielen und der Favoritenrolle gerecht werden. Der Aufstieg ist aber nicht erstes Ziel.
Maik Behr
Mittlerweile hat Behr ein Haus in Gerstetten zusammen mit seiner Frau Caro gekauft und einen dreijährigen Sohn, der auch schon die Leidenschaft für Fußball entdeckt hat und seinen Papa an der Seitenlinie schon tatkräftig anfeuert. In Bezug auf Ziele, mit dem TV Steinheim angesprochen, hält sich Behr allerdings etwas zurück. „Ich will mit der Mannschaft oben mitspielen und der Favoritenrolle gerecht werden. Der Aufstieg ist aber nicht erstes Ziel“, sagt Behr, der einfach noch Spaß haben möchte, mit den alten Kumpels Fußball zu spielen.
Zumindest konnte Behr zum Auftakt beim 3:1-Heimsieg gegen die TSG Schnaitheim gleich mal einen Treffer beisteuern. „Es freut mich, dass es im ersten Punktspiel gleich mit einem Tor geklappt hat“, sagte Behr – und strahlte. Wenn es nach seinem Trainer geht, dürfen gerne noch einige Treffer folgen.
Maik Behr und Philip Rothofer: Die Schwager sind wieder vereint
Für Maik Behr ist es nicht nur eine fußballerische Rückkehr zum TV Steinheim. Es ist zugleich eine
Wiedervereinigung mit Philip Rothofer. Dieser war einst Behrs Trainer beim TSV Gussenstadt, nun ist Rothofer Sportlicher Leiter beim TV Steinheim. Und zusammen haben Rothofer/Behr in der Bezirksliga für den TV Steinheim gespielt (auch Steinheims neuer Co-Trainer Stefan Metzler war dabei). Zudem sind die Kumpels verschwägert. Während Maik Behr mit Caro verheiratet ist, hat deren Zwillingsschwester Lisa Philip Rothofer das Ja-Wort gegeben.