Fußball

Darum wird Winfried Riek Trainer beim SV Großkuchen

Es ist eine Rückkehr und ein Neubeginn zugleich! Ab der kommenden Saison werden die Fußballer des SV Großkuchen von einem neuen Trainer betreut. Wie Winfried Riek tickt, welche Bedingungen für sein Engagement erfüllt werden mussten und warum der 48-Jährige womöglich mit grünen Haaren beginnen könnte:

Nach der relativ früh feststehenden Rückkehr von Hannes Oberhuber zum SV Mergelstetten (übernimmt dort ab der kommenden Saison die erste Mannschaft) war der SV Großkuchen auf Trainersuche. Mit Winfried Riek kommt ein ehemals erfolgreicher SVG-Spieler nach Großkuchen zurück. Es habe zwei, drei Kandidaten gegeben, sagt Manfred Goisser, der die Abteilungsleitung an Armin Steck übergeben hat, dem SV Großkuchen aber weiterhin verbunden sein wird.

Beim SVG sei man lange davon ausgegangen, dass der vorletzte Tabellenplatz für den Klassenerhalt reichen werde. Dies war aber eine falsche Information, die ärgerlich sei, sagt Goisser klar. „Aber wir werden die sportliche Herausforderung annehmen“, betont der 60-Jährige im Hinblick auf den Abstieg von der Kreisliga A3 in die Kreisliga B4. „Vielleicht können wir es ja dem SV Bissingen gleichtun“, so Goisser. Die Bissinger feierten nämlich nach einem Jahr den sofortigen Wiederaufstieg in die Kreisliga A3.

Die Mannschaft des SV Großkuchen soll zumindest zusammenbleiben – und partiell verstärkt werden. Zwei wichtige Bausteine dabei: Sascha Hafner und Dominik Beyrle. Hafner kehrt vom TV Steinheim, Beyrle vom SV Ebnat zurück. Dies sei eine Bedingung für sein Engagement gewesen, verrät Winfried Riek. Er habe unabhängig von der Ligazugehörigkeit zugesagt, es sei ihm aber wichtig, dass Großkuchener Spieler zurückkehren, so der 48-Jährige.

Winfried Riek ist aktuell noch Co-Trainer beim FV Unterkochen. Foto: Fupa/Foto Baur

Aktuell ist Riek Co-Trainer beim FV Unterkochen, dem Spitzenreiter der Bezirksliga. Und eigentlich hatte Riek bereits eine mündliche Zusage beim FVU für die kommende Saison gegeben. „Aber was soll man machen, wenn die alte Liebe ruft? Da kann man nicht nein sagen“, sagt Riek im Hinblick auf die Anfrage des SV Großkuchen. Er hätte zu seiner Zusage gestanden, wenn Unterkochen ihn nicht freigegeben hätte, betont er. Doch der sportliche Leiter Stefan Kurz und Trainer Patrick Bartak hätten es verstanden. „Schade, dass er geht. Es ist aber seine alte Liebe. Ich kann es nachvollziehen und wünsche ihm alle erdenklich Gute“, sagt Bartak über Riek, der beim FV Unterkochen den Fokus auf das Defensivtraining legt.

Kein Wunder, war Winfried Riek als Spieler beim SV Großkuchen linker Manndecker in einer Dreierkette, zusammen mit Libero Sascha Westphal und Holger Strauß (rechter Manndecker). Zehn Jahre hat Riek beim SVG gespielt, sowohl in der Landes-, als auch in der Bezirksliga. Nach einem Kreuzbandriss beendete er seine Laufbahn, vorerst. Und stieg ins Trainergeschäft ein, bei den Sportfreunden Fleinheim, mit Uli Baß zusammen. „Im ersten Jahr, das Knie hielt sehr gut, war ich noch spielender Co-Trainer“, erinnert sich Riek an eine weitere sportliche Liebe. In Fleinheim verbrachte er zudem auch seine beiden ersten Lebensjahre.

Das ist ja Heimat für mich, da helfe ich gerne. Da klopft das Herz schneller.

Winfried Riek über den SV Großkuchen

Der Lebensmittelpunkt ist aber Schnaitheim. Hier trainierte Riek sechs Jahre die zweite Mannschaft in der Kreisliga A, ehe er zum RSV Oggenhausen wechselte. In Schnaitheim coachte er aber auch die A-Junioren – und so entstand die Verbindung zu Patrick Bartak, der damals die erste Schnaitheimer Mannschaft betreute, erzählt Riek, der beim SV Großkuchen wiederum bereits in der vergangenen Saison kurzfristig als Trainer der Reservemannschaft aushalf. „Das ist ja Heimat für mich, da helfe ich gerne. Da klopft das Herz schneller“, sagt er.

Mai 2005: Winfried Riek (rechts, im blauen Trikot) in Aktion für den SV Großkuchen. Foto: HZ-Archiv

Nun möchte er beim SV Großkuchen mithelfen, etwas Neues aufzubauen. „Ich werde die Buben trainieren, die damals, als ich noch Spieler war, in der Halbzeitpause auf dem Platz gekickt haben“, beschreibt Riek die besondere Situation und damit seine Verbundenheit zum Verein. Den Vorbereitungsplan habe er bereits erstellt; die Testspiele seien fix. Und womöglich kehrt er als Meister der Bezirksliga zu seiner alten sportlichen Liebe zurück. „Vielleicht komme ich ja mit grünen Haaren zum Training“, sagt Riek – und lacht. Schließlich sind die Vereinsfarben des FV Unterkochen grün und weiß. In Großkuchen würde das sicherlich niemanden stören.