Das sagt Edis Yoldas zu seinem Wechsel zum FV Sontheim
Der Abstieg des VfL Gerstetten aus der Fußball-Bezirksliga war ein Aufreger. Und dass der VfL für die kommende Saison gar keine Mannschaft wird stellen können, sogar ein Schock. Mittendrin war auch Edis Yoldas, der nach der entscheidenden Niederlage im letzten Relegationsspiel gegen Mögglingen betont hatte, dass er darum kämpfen wolle, dass die Gerstetter wieder ein Team werden stellen können. „Auf der einen Seite bin ich enttäuscht, dass Spieler gegangen sind. Auf der anderen Seite hatten wir leider nicht genügend Zeit, um neue zu engagieren“, sagt der 31-Jährige.
Zusammen mit Kapitän Jonas Eckardt (Yoldas war zweiter Kapitän in Gerstetten) habe er viel telefoniert, um Spieler zu werben. „Wir haben es bis zum letzten Tag versucht. Ich habe mich erst am 30. Juni (den letzten möglichen Tag, Yoldas spricht vom letzten möglichen Dong) beim VfL abgemeldet und danach noch eine Woche gewartet, weil ich gehofft hatte, dass vielleicht doch noch vereinslose Spieler dazukommen“, erzählt Yoldas.
Kein Geld mehr für Spieler? Yoldas weiß natürlich, dass es hieß, die Spieler verdienten gutes Geld in Gerstetten. Yoldas bestreitet das generell nicht. Sagt aber auch, dass das Bild völlig überzogen gewesen sei. „Wenn es wirklich so gewesen wäre, hätten wir doch ohne Problem 15 neue Spieler gehabt.“
Kaum habe sein Entschluss, den VfL zu verlassen, festgestanden, habe sein Telefon jeden Tag geklingelt. Drei Vereine hätten sich herauskristallisiert: Der TSV Langenau mit dem neuen Trainer Roland Häge, Türkspor Heidenheim, wo viele Freunde von ihm spielen, und der FV Sontheim, erzählt Yoldas. Letztlich habe er sich auch aufgrund einer Aussage von Markus Gentner und Jonas Eckardt für den FVS entschieden. „Sie haben mich gefragt: Willst Du als Absteiger den Bezirk verlassen?“, erzählt Yoldas.
Nun freue er sich auf die neue Herausforderung – bei einem Verein, wo es gemeinhin heißt, dass die Spieler kein Geld bekämen. „Ich habe auf mein Bauchgefühl gehört und freue mich auf die junge Truppe“, sagt Yoldas, der in den vergangenen zwei Jahren aufgrund seiner Tätigkeit im Außendienst als Maschinenbauingenieur nicht so trainieren konnte, wie er es wollte. Nun wohnt er wieder in Heidenheim und will wieder angreifen.
Ein weiterer namhafter Spieler für den FV Sontheim? Edis Yoldas winkt ab: „Am Anfang der Saison geht’s bei null wieder los.“ Ähnlich sieht es auch dessen neuer Trainer. „Nach der vergangenen Saison werden wir sowieso zum Favoritenkreis gezählt“, sagt Sebastian Knäulein, der aber andere starke Mannschaften wie Bettringen, Nattheim oder Unterkochen nennt.
Mit Yoldas, Markus Gentner und Timm Riedle kommen gleich drei Spieler vom VfL Gerstetten zum FV Sontheim. „Ich hoffe nicht, dass jemand glaubt, dass wir zum Abstieg beigetragen haben“, sagt Knäulein und betont: „Erst als der Abstieg feststand, sind wir auf Spieler zugegangen. Und wenn drei Spieler vom VfL zu uns kommen wollen, spricht das ja auch für den FV Sontheim.“
Yoldas könne beim FVS eine Führungsposition einnehmen, ist der Sontheimer Coach überzeugt. „So einen Spieler wie ihn haben wir gebraucht. Er ist ein gelernter Mittelstürmer, der äußerst präsent ist und auch Bälle festmachen kann. Diese Position konnten wir in den letzten Jahren nicht optimal besetzen, da es für diejenigen Spieler nicht die Paradeposition gewesen ist.“